Links zur Rezension Vorab-Info:Das vorliegende Einzelheft #5 knüpft an die Ereignisse des bereits rezensierten All Star Batman Paperback 1 an, welcher ein Sammelband der ersten vier deutschen Einzelhefte war.
Inhalt:Dick Grayson aka Robin dementiert vor der Presse das er von Batman entführt wurde, sondern bezeichnet ihn als seinen Retter. Batman und Robin sind mittlerweile ein Team, das heißt Robin ist Batmans Sidekick. Die Beiden treffen auf Green Lantern, der mit der Art und Weise von Batman überhaupt nicht glücklich ist und dem dunklen Ritter die Leviten lesen will. Doch diese Begegnung läuft anders als der Mann mit dem grünen Ring sich gedacht hatte. Derweil macht sich Batgirl, eigentlich die Tochter von Comissioner Jim Gordon, auf, das Böse in der Stadt selbst zu bekämpfen. Doch auch sie muss schnell einsehen, das das nicht so einfach ist, als sie von den Cops festgenommen wird. Währenddessen machen Catwoman und Black Canary Gotham City unsicher und hinterlassen eine Spur der Verwüstung…
Schreibstil & Artwork:Die Story geht weiter und sie ist nicht minder brutal, sexistisch und düster, wie die ersten Hefte (bzw der Sammelband) der extravaganten Neuinterpretation der Batman und Robin Thematik. Das Frank Miller sowieso seinen ganz eigenen Stil an den Tag legt, ist bekannt und wurde auch schon in der oben genannten Rezension ausführlich beschrieben. Doch was ist mit Frank Miller los? Während die ersten Hefte (respektive der Sammelband( hervorragend geschrieben waren und eine einzigartige Story feilgeboten haben, hat Miller hier enorm nachgelassen und kann so gar nicht überzeugen. Sicher gibt es interessante Ansätze und auch ein paar der typischen bitterbös witzigen Dialoge und Kommentare, aber alles in allem wirkt dieser Doppelband - er beinhaltet zwei US-Ausgaben, nämlich die Nummern 9 und 10 - eher schwach und inhaltlos, was den Plot angeht. Auch wird dieser kaum vorangetrieben und dümpelt nur so vor sich hin. Das wird zum einen durch die verschiedenen Handlungsstränge klar, die alle nebeneinander her laufen, aber nicht wirklich etwas miteinander zu tun zu haben scheinen, zum Anderen entwickelt sich auch die Beziehung zwischen Robin und Batman nicht wirklich.
Der Band wird durch Ausnahmezeichner Jim Lee aber quasi gerettet, denn seine Artworks sind wieder atemberaubend, einem Meisterwerk gleich. Das fängt bei den Protagonisten an und hört bei den vielen Details auf, die die enorm aufwändigen Zeichnungen präsentieren. Das der Zeichner dabei seine Phantasien ebenso umsetzt, sieht man an den sehr aufreizend gezeichneten weiblichen Heldinnen, die im Comic so auftauchen. Besonders in Szene gesetzt wird der Comic dabei auch durch die ansprechende Anordnung der Panels, die es quasi in allen Formen und Größen gibt. Aber die tollen Artworks von Jim Lee wären wohl auch nur die Hälfte wert, wenn nicht der Kolorist Alex Sinclair seine Farbgebung hier so akribisch vorgenommen hätte. Gerade der Teil, wo Batman und Robin auf Green Lantern treffen und alles in ein goldgelb getaucht ist, ist toll gemacht und weiß optisch zu überzeugen.
Qualität & ÜbersetzungDie Übersetzung ist wie üblich sehr gut gelungen und die Texte sind flüssig und verständlich zu lesen, sofern das bei Millers seltsamer Art zu schreiben überhaupt möglich ist. Die Qualität des Drucks, der Bindung und auch des Papiers sind wie gewohnt hochwertig. Das Heft umfasst die Bände 09 und 10 des Originals „All Star Batman & Robin, The Boy Wonder“.
Fazit:Während ich das Paperback noch als Non-Plus-Ultra bezeichnet habe und es als den Batman-Comic schlechthin bezeichnet habe, muss ich nun enttäuscht feststellen, das Frank Miller scheinbar überfordert ist oder zu abgedreht weitergemacht hat. Auf jeden Fall kann die Story in diesem Heft nicht wirklich überzeugen und hinkt an vielerlei Stellen. Nur Jim Lee rettet mit seinen State-of-the-Art Illustrationen ganz klar diesen Doppelband und macht den Comic zu einem Augenschmaus. Seine Artworks sind einfach atemberaubend und es gibt meiner Meinung nach kaum was Besseres auf dem Markt. Hier passt und sitzt einfach jeder Strich, jedes Panel, jedes Detail. Abgerundet wird das Ganze dann noch von einer enorm guten Kolorierung. Schade nur, dass die Story so hinkt und vor allem nicht voran kommt. So kann der vorliegende Band #5 der Reihe nicht wirklich überzeugen, wobei jene, die die Reihe bisher mochten auf jeden Fall weiterlesen sollten, denn hoffentlich fängt sich Autor Miller in den nächsten Heften wieder. All Star Batman 5 ist kein schlechter Comic, aber er reicht eben bei weitem nicht an die Klasse der ersten Bände respektive des (von mir rezensierten) ersten Sammelbandes heran. Schade.
Info:ASB wird auf jeden Fall noch weiter gehen. Während die Spin-Off Reihe All Star Superman gerade mit Ausgabe 12 zu Ende gegangen ist, gibt es noch keine Ankündigung seitens Miller/Lee, wann die Batman Reihe beendet wird. Auf jeden Fall geht es erst einmal noch weiter.
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