Links zur Rezension Mit Jack of Fables bringt Fables-Erfinder Bill Willingham die lang erwartete Spin-Off Serie zu den Fables, bei der es einzig und allein um den famosen Jack geht, den man schon aus der originalen Serie kennt.
Inhalt:Die Story knüpft quasi an die Geschichte aus „Fables 7 - Fremde Heimat“ an. Jack Horner - alias Jack B. Nimble alias Jack der Riesentöter - verlässt Hollywood fluchtartig mit einem Koffer, der mit einer Million Dollar gefüllt ist. Zuvor hatte er mit seiner eigenen Legende ein Vermögen in Hollywood gemacht, doch die Fables sind ihm auf die Schliche gekommen und haben ihn verbannt. Doch Jack war schon immer mehr Vagabund als ein sesshafter Fable und so zieht er los, sein Leben zu genießen. Aber er kommt nicht weit, denn kaum ist er auf der Straße, da wird er auch schon sehr unfein gekidnappt und in die „Golden Boughs Ruhestandsresidenz für Fables“ verschleppt - natürlich gegen seinen Willen. Noch nie ist jemand dort ausgebrochen und hat es überlebt, doch der überschwengliche Jack ist guter Dinge und so findet er sowohl neue Freund als auch Feinde. Als er jedoch von den Plänen des Direktors der Anlage erfährt, ist er quasi gezwungen auszubrechen. Doch Jack ist guter Dinge deswegen und macht sich keine Sorgen, schließlich ist er der märchenhafte Jack…
Schreibstil & Artwork:„Fables“ ist eine sehr erfolgreiche Serie. Da ist es nicht verwunderlich, das es nun endlich ein Spin-Off gibt. Fables-Erfinder Bill Willingham hat sich mit Matthew Sturges zusammengetan und sehr geschickt dort angesetzt, wo in der Hauptserie sowieso eine Quais-Lücke entstanden ist und die Plots wohl zu weit auseinander gedriftet worden wären. Der famose Jack ist schließlich nach seinen Eskapaden in Hollywood (siehe Fables 7) verbannt worden und darf nicht mehr nach Fabletown zurückkehren, kann also auch nicht mehr direkt am Geschehen teil nehmen. Die logische Schlussfolgerung ist natürlich: Jack bekommt eine eigene Serie und diese steht in ihrer ersten abgeschlossenen Geschichte der Originalreihe in nichts nach. Kein Wunder, denn Willingham und Sturges machen es nach dem gleichen Erfolgsrezept, das auch schon bei Fables funktioniert hat. Es gibt eine tolle und vor allem spannend originelle Story, in der zahlreiche bekannte und nicht mehr so bekannte Märchenwesen vorkommen - auch alte Bekannte, wie Goldilocks (wir erinnern uns an die Killerin die Snow White und Bigby umbringen wollte) tauchen hier auf und spielen eine gewichtige Rolle. Jack ist wie immer überheblich, großspurig und natürlich absolut Frauenfixiert. Die Erzählung ist wie üblich bitterböse und voll von schwarzem Humor. Es gibt viele Andeutungen und Seitenhiebe die derbe unter die Gürtellinie gehen ohne dabei aber geschmacklos zu wirken. Willingham hat hier ein faszinierendes Spin-Off geschaffen, das enorm viel Potenzial hat. Gezeichnet wurde „Jack of Fables“ aber wunderlicherweise nicht von Fables-Stammzeichner Mark Buckingham, sondern von Tony Akins, der dem Erstgenannten aber in keinster Weise nachsteht. Ganz im Gegenteil: seine Artworks sehen verdächtig nach Buckingham aus, was wahrscheinlich ein Grund für die Wahl des Zeichners ist, wirken dabei aber nicht kopiert, sondern haben genug Eigenständigkeit. Auch Akins Stil wird von klar definierten Konturen dominiert, zeigt satte und kräftige Farben und Farbverläufe und wirkt sogar etwas detailreicher als die von Buckingham. Die ausgeklügelte Anordnung der Panels rundet diesen optisch hervorragenden Eindruck dabei sehr gut ab und ergänzt ihn angenehm.
Qualität & ÜbersetzungAuch wenn ich mich wiederhole, die Übersetzung ist wieder gut gelungen und auch das Lektorat ist hervorragend. Die Texte sind flüssig zu lesen und es gibt keine großen Schnitzer. Das Softcover sieht schmuck aus, kommt im US-Comicformat und umfasst die Originalbände 1-5 auf 124 vollfarbigen Seiten.
Fazit:Hut ab! Ich hätte nicht gedacht, dass man zu „Fables“ noch ein Spin-Off bringen kann, das genauso gut ist wie die Originalreihe, doch „Jack of Fables“ schafft das ohne Probleme. Zwar ist der Plot nicht ganz so vielschichtig wie bei der Hauptserie, aber diese hatte bisher ja auch viel mehr Zeit sich zu entfalten. „Jack“ schafft es aber dennoch zu einer tollen und faszinierenden Erzählung, die zu fesseln weiß und einfach Spaß macht, denn sie hat all das, was mir schon bei „Fables“ gefallen hat - der schwarze Humor und die vielen Seitenhiebe auf Märchenwesen, Gesellschaft und Politik. Die Artworks von Tony Akins stehen der Originalreihe ebenfalls in nichts nach und sind einfach totschick. Zusammen mit der professionellen Aufmachung und der guten Story ergibt das Ganze einen hervorragenden Comic der allen „Fables“-Fans und jenen die Comics mit geschmackvollem schwarzen Humor mögen, auf jeden Fall gefallen wird.
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