Links zur Rezension Fremde HeimatInhalt:Die Fables wissen nun wer der Feind ist und bereiten sich nun mehr und mehr darauf vor, ihre Festung inmitten der normalen Menschen zu verteidigen. Dazu gehört auch, neue Allianzen zu schmieden, denn nicht alle Fabelreiche sind schon vom Feind überrannt. Als jedoch eine Delegation aus dem arabischen Märchenland unter der Führung von keinem Geringeren als Sinbad in Fabletown eintrifft, zeigt sich schnell, wie verzwickt es sein kann, neue Verbündete zu finden. Vor allem dann wenn diese über magische Massenvernichtungswaffen und einen Wesir verfügen, der diese auch benutzen will…
Schreibstil & Artwork:„Fables“ bleibt weiterhin spannend und knüpft auch diesmal genau dort an, wo im vorigen Band Schluss war. Wieder gibt es mehrere Handlungsstränge die verfolgt werden, aber vor allem die Ereignisse in Fabletown selbst werden hier vornehmlich ins Licht gerückt. Sindbad und seine Delegation ist eine heikle Sache, die es zu bewältigen gilt und Prinz Charming, der Bürgermeister von Fabletown ist sowieso schon nicht mehr Herr der Lage. Als er sich dann noch an Beauty ranmacht, wird die Lage ganz prekär. Es ist immer wieder faszinierend, wie Autor Willingham seine Fables-Geschichte strukturiert und wie er sich immer neue humorvolle, mit Seitenhieben durchzogene, Plots ausdenkt, mit denen sich die Fables auseinandersetzen müssen. Wenn man genauer hinguckt, erkennt man auch politische Seitenhiebe - in diesem Band gerade in dem Moment, wo Sindbad verdächtigt wird, den Dschinn absichtlich nach Fabletown gebracht zu haben- Hier findet man ganz klare Kritik an den umstrittenen Antiterrorgesetzen der USA. Aber auch ansonsten gibt es immer wieder Überraschungen - wie die Sache mit Charming und Beauty - und es wird eigentlich nie langweilig in Fabletown, zumal ja auch noch zwischen verschiedenen Handlungssträngen und Örtlichkeiten gewechselt wird. Fables bietet weiterhin Spannung, Romantik, Action und viel Einfallsreichtum auf höchstem Niveau. Neben der eigentlichen Fortführung von Fables, gibt es am Ende noch eine zweite Geschichte - die Ballade von Rodney und June - zwei Holzsoldaten die sich ineinander verlieben und zu Menschen werden wollen. Anlehnungen an Pinocchio sind hier sicherlich gewollt und die Geschichte passt dabei ins typische Fables-Schema, beleuchtet aber ein wenig die Gegenseite der Fables. Gezeichnet wird Fables auch weiterhin von Mark Buckingham, der der Serie seine Marke von Anfang an sehr gehaltvoll aufgedrückt hat. Nur die gerade erwähnte Zusatzgeschichte stammt von Jim Fern, hat demnach auch einen ganz eigenen Stil, der mir nicht ganz so gut gefällt, aber dennoch recht gut zur Story passt. Die Artworks von Buckingham hingegen sind wieder einfach klasse und atemberaubend schick. Buckingham hat seinen eigenen Stil, der von klar definierten Linien dominiert wird und satte Farben bevorzugt. Gestik und Mimik der Personen stimmen nahezu perfekt und auch die Gesichtszüge wissen vollkommen zu überzeugen was zur Folge hat, das man die verschiedenen Charaktere sehr gut auseinanderhalten kann. Auch versteht es der Zeichner sehr gut, nicht nur die Szenen an sich, sondern auch die Akteure hervorragend zu präsentieren, was nicht zuletzt an den sehr realistischen Körperhaltungen liegt. Fables sieht auch weiterhin toll aus und wird seinem bisherigen Stil absolut gerecht.
Qualität & ÜbersetzungÜbersetzung und Lektorat sind wieder einmal sehr gut geworden und grobe Schnitzer fallen nicht auf. Die Qualität des Drucks weiß auf ganzer Linie zu überzeugen. Extras gibt es nicht. Das Softcover kommt im üblichen US-Comicformat und beinhaltet die US-Originalhefte 42-47 auf 148 vollfarbigen Seiten.
Fazit:Es geht bitterböse mit dem bekannten schwarzen Humor der Serie weiter. Diesmal haben es die Autoren auf die arabischen Märchengestalten abgesehen und nehmen diese kräftig ins Visier, nicht ohne politische Seitenhiebe gegen die (alte) US-Regierung unter George W. Bush auszuteilen. Der Plot erstreckt sich weiterhin über mehrere Handlungsstränge, die nebeneinander her laufen, aber irgendwie dennoch zusammengehören und das Ganze macht einfach Laune, denn Fables ist erfrischend komisch und dennoch intrigant böse. Der vorliegende Band hat mir persönlich sogar noch einen Deut besser gefallen als die vorige Episode, was nicht zuletzt an der dominanten Präsenz von Stammzeichner Mark Buckingham liegt, der seine Sache einfach erstklassig macht. Die Artworks sind top und hier gibt es rein gar nichts zu meckern. Wer die Fables bisher mochte, wird auch hier nicht enttäuscht werden.
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