Links zur Rezension Inhalt:Er wurde aus der Asche seiner vom Blitz erschlagenen Mutter geboren. Er ist das Kind des Blitzes … Von Moskip, einem Jäger des Däfow-Clans im Wald aufgefunden, wächst der junge Laith bei seinen Zieheltern auf, ohne seine wahren Ursprünge zu kennen. Doch eines Tages entdeckt der Dorfweise, dass Laith jedes Mal, wenn ein Gewitter ausbricht, außergewöhnliche Kräfte entwickelt. Auf der Suche nach Antworten machen sich Moskip und Laith auf den Weg zum Grab von Laiths Mutter. Indes hat sich jedoch Laiths Gabe herumgesprochen, und der Junge muss vor einer Horde blutrünstiger Kriegsherren fliehen, die seine Kräfte für ihre Zwecke nutzen wollen.
Schreibstil & Artwork:Manuel Bichebois und Didier Poli haben für ihr Debutwerk vor einigen Jahren den Albert-Uderzo-Award "Sanglier de Bronze" als beste Newcomer bekommen und das zu recht, soviel kann man vorab schon mal verraten. Bichebois und Polis haben hier eine eigene Welt erschaffen, die wundersam, phantasievoll und technologisch zugleich wirkt, dabei aber nicht als Science-Fiction sondern deutlich wie ein Fantasysetting wirkt. Im ersten Band verfolgt der Leser den jungen Laith, der als Findelkind aufgefunden wird bei dem Jäger Moskip in einem kleinen Dorf glücklich aufwächst, bis eines Tages etwas Grauenvolles geschieht. Das klingt zunächst nicht nach etwas Außergewöhnlichem, was es erst einmal auch nicht ist, denn die typischen klischeehaften Elemente - Findelkind mit mysteriösen Kräften und unbekannter Herkunft, Clan der über das Kind wacht, grauenvolles Ereignis und verschiedene Parteien die das Kind haben wollen - werden hier ganz offensichtlich bedient. Doch Bichebois und Poli schaffen es hervorragend, sich von diesen Klischees zu lösen und entfalten eine Story, die wundersam und spannend zu gleich ist, was nicht zuletzt an den Bewohnern der Welt liegt, die etwas Katzenartiges an sich haben und keine wirklichen Menschen sind. Hinzu kommt die faszinierende Welt und ihre verschiedenen Örtlichkeiten, die sich im Verlaufe des Comics (und der Reihe) offenbaren. Zunächst ist da das kleine anmutige Dorf in dem Laith aufwächst, später kommt auch die überraschend technologische Stadt Medillum dazu. Dazwischen befinden sich nicht nur andere interessante Orte sondern auch technologische Elemente wie Flugobjekte und Schusswaffen, so das klar erkennbar ist, das es nicht um eine reine mittelalterliche Fantasywelt handelt. Dieser Eindruck wird von den atemberaubenden Zeichnungen und deren Farbgebung nur noch unterstrichen. Poli trifft den Ton exakt und seine Artworks sehen einfach wundervoll aus. Jeder einzelne Charakter hat seine eigenen optischen Merkmale, die Detailfülle der Artworks ist enorm hoch und das Gesamtbild wirkt einfach stimmig und glaubhaft. Die Artworks wirken dabei lebendig und dynamisch und werden immer wieder von den verschiedenen Szenarien aufgelockert, die auch deutlich optische Unterschiede mit sich bringen. So gibt es nicht nur die saftig grünen Wälder in denen Laith aufwächst, sondern ebenso unberührte Schneelandschaften und trostlose Ebenen, die sehr authentisch rübergebracht werden. Positiv ist auch, dass die verschiedenen Protagonisten auch verschiedenste Charaktere haben und auch danach handeln und auch das wird glaubhaft rübergebracht.
Qualität & ÜbersetzungDie Qualität des Prints ist hervorragend und wie immer kann das Hardcover-Album aus dem Hause Splitter sowohl in Sachen Produktionsqualität, wie auch Übersetzung auf ganzer Linie überzeugen. Die Texte gehen schnell ins Blut über und es ist erstaunlich wie plätschernd erzählerisch die Texte und Dialoge dabei wirken, was nicht zuletzt an der guten Übersetzung festzumachen ist. Das Hardcover hat das übliche Albumformat und kommt mit 48 Seiten. Extras gibt es nicht.
Fazit:„Blutsteine“ ist der wahrlich gelungene Auftakt der „Kind des Blitzes“ Reihe, die nicht zu Unrecht einen Preis für das beste Newcomer Werk in Nimes bekommen hat (ist allerdings schon ein paar Jahre her mittlerweile). Das Team Bichebois und Poli haben hier eine tolle Fantasywelt und packende Geschichte geschaffen, in der sie zwar zunächst storytechnisch gesehen, das Rad nicht neu erfinden, aber ihre facettenreiche Erzählung mit faszinierenden Elementen zu einem atmosphärischen Leseerlebnis ausschmücken. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die atemberaubenden Artworks, die eine wunderschöne, lebendige Welt darstellen und mit sehr vielen Details glänzen können. Ein toller Comic der jedem zu empfehlen ist, der Fantasygeschichten im typischen franko-belgischen Stil mag. Aber Vorsicht: der Cliffhanger am Ende des Bandes hat es in sich!
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