Links zur Rezension Inhalt:Hintergrund: Er wurde aus der Asche seiner vom Blitz erschlagenen Mutter geboren. Er ist das Kind des Blitzes … Von Moskip, einem Jäger des Däfow-Clans im Wald aufgefunden, wächst der junge Laith bei seinen Zieheltern auf, ohne seine wahren Ursprünge zu kennen. Doch eines Tages entdeckt der Dorfweise, dass Laith jedes Mal, wenn ein Gewitter ausbricht, außergewöhnliche Kräfte entwickelt. Auf der Suche nach Antworten machen sich Moskip und Laith auf den Weg zum Grab von Laiths Mutter. Indes hat sich jedoch Laiths Gabe herumgesprochen, und der Junge muss vor einer Horde blutrünstiger Kriegsherren fliehen, die seine Kräfte für ihre Zwecke nutzen wollen.
Inhalt des 2. Bandes: Die Armee, die vom egozentrischen General Algärd angeführt wird, vernichtet Laith Heimatdorf und richtet so ziemlich jeden Bewohner hin. Laith kann zwar entkommen, hat jedoch Schuldgefühle mit denen er nicht wirklich klar kommt. Zumindest teilweise kann er diese wieder gut machen, als er seine Freunde aus dem Dorf, die es ebenso geschafft haben zu flüchten, mit einem Luftschiff retten kann. Doch die Flucht geht schief, denn Laith bringt das Luftschiff mit einem Blitz zum Absturz, den er wieder einmal unbewusst herbeigerufen hat. Durch eine Fügung des Schicksals überleben die Jugendlichen den Absturz und zusammen gelangen sie in ein friedliches aber fremdes Dorf, wo sie sich regenerieren können. Doch Laith ist bewusstlos geworden und bleibt für Monate in diesem Koma. Währenddessen soll General Algärd von seinem König in Medillum vor das Kriegsgericht gestellt werden, denn dieser hat von den Gräueltaten des Generals gehört. Doch damit will sich der General nicht abfinden und wahnsinnig wie er ist, schmiedet er ganze eigene Pläne…
Schreibstil & Artwork:Bichebois und Poli knüpfen dort an, wo sie in Band 1 mit einem fiesen Cliffhanger geendet hatten und dabei geht es direkt ans Eingemachte. Die Geschwindigkeit der Erzählung nimmt in diesem Band deutlich zu und auch die Geschichte selbst wird merklich düsterer und tragischer. Vor allem bei Laith merkt man aufgrund der grausamen Ereignisse Veränderungen in der Persönlichkeit, was nicht zuletzt an den zahlreichen Schicksalsschlägen liegt, die der Junge durchmachen muss. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit mit der der Plot von Ereignis zu Ereignis springt, bleibt hier allerdings auch wenig Raum für echte Charakterentwicklung. Aber auf eine seltsame Art und Weise braucht die Story eben diese Geschwindigkeit um das hohe Niveau halten zu können, das die Macher schon in Band 1 vorgelegt haben. Die wenigen Atempausen sind dann auch genau das: kleine Verschnaufpausen, die kurz darauf wieder in die nächste Actionsequenz führen. Wie gesagt ist der zweite Band deutlich düsterer und das merkt man vor allem an der allgegenwärtigen Verbitterung bei Laith und auch seinen Freunden. Gerade diese Verbitterung ist die treibende Kraft im zweiten Band und ohne diese würde die Story wohl nicht funktionieren. Dabei bleibt die Erzählung aber durchweg glaubwürdig und realistisch und wirkt zu keiner Zeit übertrieben oder eben unglaubwürdig.
Vom zeichnerischen Gesichtspunkt hat sich hingegen nicht viel verändert und das ist auch gut so, denn Didier Poli hat schon in Band 1 gezeigt was für atemberaubende Artworks er schaffen kann. Das führt er auch konsequent in diesem Band weiter und untermalt damit vorzüglich die düsteren Wendungen der Story, denn seine Artworks ändern ihr Erscheinungsbild der Stimmung angepasst. Dabei hat er ein exquisites Gespür dafür, auch zwischen den Zeilen respektive den einzelnen Panels, zu erzählen.
Qualität & ÜbersetzungDie Qualität des Prints ist hervorragend und wie immer kann das Hardcover-Album aus dem Hause Splitter sowohl in Sachen Produktionsqualität, wie auch Übersetzung auf ganzer Linie überzeugen. Die Texte gehen schnell ins Blut über und es ist erstaunlich wie plätschernd erzählerisch die Texte und Dialoge dabei wirken, was nicht zuletzt an der guten Übersetzung festzumachen ist. Das Hardcover hat das übliche Albumformat und kommt mit 48 Seiten. Extras gibt es nicht.
Fazit:„Wo sich die Winde kreuzen“ ist eine gelungene Fortsetzung des Debutwerks „Blutsteine“ in der die Geschichte um den Jungen Laith spannend und deutlich düsterer weiter gestrickt wird. Der Plot ist merklich tragischer und grausamer, aber ganz besonders fällt die enorm hohe Geschwindigkeit mit der dieser Band erzählt wird auf. Auch die Charakterentwicklung kommt nicht zu kurz, auch wenn diese nicht so ausschweifend von statten geht, wie man es sich vielleicht erhofft hätte, aber gerade die Persönlichkeit von Laith selbst ändert sich doch merklich. In Sachen Artworks bleibt alles beim guten Alten, will heißen, dass auch der zweite Band der Reihe mit wunderschönen Illustrationen auftrumpfen kann, die hervorragend den einzelnen Szenarien und Örtlichkeiten angepasst sind und auf ganzer Linie überzeugen können. Wie schon zuvor endet auch dieser Band mit einem tollen Cliffhanger und verspricht viel für die dritte Episode, die auch diesen ersten Zyklus abschließen wird. Diejenigen denen „Blutsteine“ gefallen hat, werden hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen und sollten sich diese Fortsetzung nicht entgehen lassen, auch wenn sie kleinere Mängel hat, die aber nicht wirklich stören.
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