Links zur Rezension Rezension der normalen Edition von Heyne
Vorwort:Da sich die normale Ausgabe und die Collector’s Edition von “Der Dunkle Turm” vom Inhalt und Präsentation der Geschichte nicht unterscheiden, gleichen sich einige Teile beider Rezensionen.
Vorab zum Inhalt:30 Jahre lang hat Stephen King an seinem selbstdeklarierten Opus magnum „Der Dunkle Turm“ gearbeitet, das mit dem siebten vorgelegten Buch sein Ende fand. Anstatt einer Adaption seiner Romane stellt dieses Graphic Novel nun die Vorgeschichte dar und erzählt die Anfänge und die Jugend von Roland, dem Revolvermann, und wie er zu dem ruhelosen Rächer geworden ist, dessen einziges Ziel die Suche nach dem Dunklen Turm ist.
Inhalt:Nach dem tragischen Tod seiner großen Liebe Susan Delgado auf dem Scheiterhaufen versuchen Roland Deschain und seine Revolvermänner nach Hause zu kommen. Doch die Anhänger des Schurken Farson sind ihnen auf den Fersen. Schlimmer noch. Roland gerät in die Fänge des Zauberers Maerlyn, der seinen Geist in einer gläsernen Kugel fängt. Während sie weiterhin auf der Flucht sind, versuchen seine Freunde Rolands Geist zu befreien, doch letztendlich kommt es auf Roland selbst an…
Stil & Artwork:Und wieder trifft Wild West auf Dark Fantasy und die Story erhält weiterhin dieses nahezu epische Ausmaß, das man schon im ersten Band kennenlernen konnte. Glücklicherweise sind dieselben Autoren und Künstler auch für diese Fortsetzung verantwortlich und das merkt man sofort, denn schon die Optik ist deutlich dieselbe wie die des ersten Bandes. Die Story ist dabei wieder von Anfang an extrem spannend, aber auch sehr prosaisch erzählt. Wendungen, die die Spannungskurve immer wieder nach oben drücken, sowie eine Handvoll geschickt platzierte Überraschungen lockern das Ganze auf. Dazu kommt der psychische und magische Aspekt, der durch die Gefangenschaft Rolands in der Glassphäre erzeugt wird. Eine sehr gelungene Mischung, die das Setting nahezu einzigartig macht. Untermauert wird die Erzählung durch eine geschickte Anordnung der Panels, die wieder in vielen Varianten - mal klein und rechteckig, mal ganzseitig, mal überlappend - präsentiert werden.
Kommen wir zu den Artworks. Wieder saß Jae Lee an der Zeichenfeder und Richard Isanove an den Farben. Zusammen haben sie erneut dieses atemberaubende, aber auch sehr ungewöhnliche Artwork geschaffen, in dem sich „Der Dunkle Turm“ präsentiert. Die Zeichnungen sind einfach umwerfend und vor allem die ganzseitigen Panels reißen einen immer wieder vom Hocker.
Wirkte der erste Band teilweise noch ein wenig konfus von der Erzählung her, so hat sich das in diesem Band deutlich gelegt, denn die Handlung hat zwar verschiedene Handlungsstränge und auch Szenen, aber sie bleibt doch recht linear und im Grunde genommen geht es immer um die Flucht der Revolvermänner vor Farsons Schergen.
Qualität & Übersetzung:Vom storytechnischen Inhalt gesehen gleichen sich Collectors Edition und Softcover-Ausgabe. Auch die CE enthält die Bände #1 - 5 von „The Dark Tower: The Long Road Home“ und ist damit ein üppiges und vor allem schweres Buch, schon allein weil das Format für die CE größer gewählt wurde. Anstatt dem Standard US-Comicformat ist Splitter ganz firmenüblich auf das übergroße Albumformat um geschwungen, welches eigentlich für europäische Comics eher üblich ist und 320x230mm misst. Außerdem kommt die CE im Hardcover-Einband. Dadurch macht „Der Dunkle Turm“ allerdings noch mehr her, vor allem die ganzseitigen Panels kommen jetzt noch besser und epischer. Die Übersetzung ist auch diesmal wieder hervorragend gelungen und bringt das Flair des Settings sehr gut rüber. Auch das Lektorat weiß zu überzeugen, Fehler wurden nicht gefunden. Abgerundet wird auch dieser Band einigen Kurzgeschichten und Abhandlungen, die die eigentliche Story verstärken und einige weitere Hintergrundinformationen über das Setting Mittwelt liefern. Hinzu kommen ganzseitige Skizzen, Cover und Artworks, sowie Entstehungsabläufe von einzelnen Panels, die das ganze optisch auflockern und schon allein wegen dem übergroßen Format einfach erstklassig wirken. Insgesamt umfassen die Extras gut 70 Seiten. Am Ende der Collectors Edition findet sich ein hochwertiger Kartonprint eines der Originalcover zum Herausnehmen. Auch dies ist bei Collectors Edition von Splitter üblich. Alles in allem macht die Collectors Edition schon allein wegen ihrer Größe mehr her. Allerdings kommt diese Aufwertung auch zu einem doppelt so hohen Preis.
Fazit:„Der Dunkle Turm 2“ ist wieder ein herausragender Comic, der sowohl in optischer als auch in erzählerischer Hinsicht überzeugen kann. Optisch gesehen hat sich nicht viel zum ersten Band geändert, die Artworks sind einfach atemberaubend und suchen Ihresgleichen ganz ohne Zweifel. Aber auch in Sachen Erzählung haben die Autoren nochmal zu gelegt, denn „Der Lange Heimweg“ ist deutlich weniger konfus und sprunghaft, wie der erste Band der Prequel-Serie. Das ist gut, denn das war eigentlich das einzige wirkliche Manko, das man dem Debutwerk anhängen konnte Die Story von „Der Lange Heimweg“ ist spannend und schnell und bietet ausreichend Action. Außerdem werden die Charaktere, sowie der Konflikt innerhalb der Revolvermänner mehr und mehr vertieft.
Wer schon den Auftaktband zu schätzen gelernt hat, kann hier bedenkenlos zu greifen, denn „Der Lange Heimweg“ legt nochmal einen drauf. Neulinge sollten unbedingt mit Band 1 beginnen.
Die vorliegende Collectors Edition hinterlässt dabei einen noch besseren Eindruck als die ebenfalls begutachtete Softcover-Version von Heyne. Vor allem liegt dies an dem größeren Format, welches Splitter bei ihrer CE gewählt hat, denn dadurch kommen die Artworks deutlich besser zur Geltung. Aber auch die Aufmachung (Hardcover), ebenso wie die Extras im Inneren wissen bei der CE einfach besser zu überzeugen. Dem entgegen steht der annähernd doppelt so hohe Preis, der mit fast 40 Euro sicherlich kein Pappenstiel ist.
Wer also bei den Artworks und dem Drumherum mehr Genuss haben will und ein echter Fanboy ist, sollte dabei auf jeden Fall zur Collectors Edition greifen. Wer nur die Geschichte lesen will, der kann sich auch mit dem Softcover zufrieden geben.
Info:Wie schon beim ersten Band gibt es auch von „Der Lange Heimweg“ zwei Versionen. Die vorliegende Collectors Edition ist bei Splitter erschienen. Daneben gibt es eine normale Softcover-Edition, die bei Heyne erschienen ist. Wie zuvor unterscheidet sich die CE inhaltlich nicht vom Heyne-Band, jedoch aber in der Ausstattung. Den Link zur Rezension der normalen Ausgabe findet ihr rechtsseitig unter dem Rezidatenblock.
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