Links zur Rezension Die Conan-Reihe von Kurt Busiek erfreut sich immer noch großer Beliebtheit und läuft auch weiterhin sehr erfolgreich. Während man aus dem späteren Leben des Barbaren bereits eine Menge erfahren hat, widmet sich Busiek mit dem vorliegenden Band den ganz jungen Jahren des Cimmeriers. Das ist auch gut so, denn auch wenn die einzelnen Conan-Bände immer irgendwie lesenswert waren, fehlte ihnen doch irgendwo auch die Kontinuität, da die Episoden teilweise sehr sprunghaft waren. So gab es nach Band 4 beispielsweise eine Lücke, die erst mit Band 7 wieder aufgegriffen wurde. Sicherlich kann man nun argumentieren, dass auch Robert E. Howard die einzelnen Geschichten nicht chronologisch veröffentlicht hatte, aber die Comic-Reihe hat sich von Anfang an damit gebrüstet eine eben solche Chronologie zu verfolgen.
Inhalt:Die Erzählungen beginnen mit der Geburt Conans mitten auf dem Schlachtfeld. Conan wächst heran und schon früh zeigt sich seine Wildheit, denn er lässt sich nichts gefallen. Er schlägt sich mit Donal, seinem direkten Widersacher, er kämpft als Knabe schon mit Wölfen und rettet dadurch das Leben des Stammeshäuptlings und erntet damit seine Anerkennung. Als Conan eine rothaarige aquilonische Jungfrau und ihren Vater, ein Magier, im Wald entdeckt, verschweigt er deren Aufenthaltsort und beobachtet die Beiden über Jahre hinweg. Im jungen Mannesalter macht er sich schließlich an Arianne heran, doch als ihr Vater das herausbekommt ist er voller Zorn und kehrt nach Aquilonien zurück. Schon bald rücken die Aquilonier an und die Barbaren müssen sich in einer Art Guerillakrieg gegen sie behaupten. Conan selbst lernt mit voller Härte, das jede seiner Taten und Entscheidungen gefährliche Folgen haben kann..
Schreibstil & Artwork:Kurt Busiek versteht es wie kein Anderer, die Conan Geschichten in der graphischen Form zu erzählen und das gelingt ihm auch hier wieder sehr lobenswert. Er konzentriert sich dabei genau auf das worauf es ankommt und verknüpft das Ganze mit ein wenig Tragik. Conan ist ohne Zweifel ein vielschichtiger und komplexer Charakter, der viele Facetten und Nuancen unter seiner harten Außenschale hat. Busiek und Ruth, der Zeichner, erzählen in diesem Band, wie es zu dieser Persönlichkeit gekommen ist und welche guten und schlechten Erlebnisse, der berühmte Barbar erfahren musste, um so zu werden, wie er später ist. Das Konzept funktioniert gut. Die verschiedenen Geschichten, die sich am Ende zusammenfügen, machen Spaß und haben das typische Conan-Flair, das durch seine Rohheit besticht. Schön dabei ist auch, das Busiek nicht nur Conan in den Vordergrund schiebt, sondern sich auch um die anderen Protagonisten der Story kümmert und ihnen eine wichtige Bedeutung in der Entwicklung Conans einräumt. Selbst sein langjähriger Widersacher Donal ist ein wichtiger Faktor in Conans Leben. Dass die Geschichten Spaß machen und spannend sind, versteht sich eigentlich von selbst, denn auch wenn die Kontinuität zwischenzeitlich etwas nachgelassen hatte, waren die Stories von Busiek immer ein Garant für kurzweilige Fantasy-Erzählungen.
Cary Nord hatte mit den ersten Ausgaben den Erfolg der Conan-Reihe sicherlich sehr stark mitgeprägt, denn seine Artworks verliehen der Serie einen sehr einzigartigen Look. Seit der Zeichner die Serie verlassen hat, haben sich mehrere andere Künstler mehr oder weniger erfolgreich an Conan versucht. Dieser Band - dessen originale US-Ausgaben sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren erstreckt haben - wurde komplett von Greg Ruth (u.a. Freaks oft he Heartland) umgesetzt, der zwar einen ganz anderen Stil als Cary Nord oder andere Vorzeichner hat, dennoch aber recht gut zu Conan passt. Der Zeichenstil von Ruth ist rauer und grober und birgt deutlich weniger Details als die von Nord, aber gerade die aquarellartig anmutende Optik, unterstützt die wilde Erzählung um Conans Jugend sehr gut. Die sorgfältig angeordneten Panels stehen dem dagegen beruhigend gegenüber und bilden einen Gegenpol zur actionlastigen Erzählung.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungDie Übersetzung ist flüssig zu lesen und ist gut verständlich. Von Panini ist man auch nichts anderes gewohnt. Auf 148 Seiten werden 5 zusammenhängende Geschichten präsentiert die im amerikanischen Original zwischen September 2004 und Oktober 2007 erschienen sind. Abgerundet wird der Band mit einer kleinen Cover- und Skizzengalerie.
Fazit:Der neunte Band von Conan ist anders als die vorigen Bände, was schon auf den ersten Blick klar wird, denn der Zeichenstil ist auffällig anders. Das liegt am Zeichner Greg Ruth, der diese Einzelgeschichten fabriziert hat. Die Story stammt weiterhin von Kurt Busiek und der macht seine Sache wie immer sehr gut. Der Band erzählt Conans frühes Leben von seiner Geburt bis zum Jugendalter an und das macht er auf eine sehr überzeugende Weise. Man erfährt als Leser wie Conan zu dem geschliffen wurde, was er später in seinen bekannteren Abenteuern ist. Die Stories sind dabei gewohnt spannend und actionreich, aber auch mit einer gewissen Tragik durchzogen. Die Artworks sind auf ihre Art und Weise hervorragend, erinnern aber in keinster Weise an die Artworks, die man aus früheren Ausgaben (vor allem den ersten von Cary Nord) kennt. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig sind sie schon, aber irgendwie passen sie auch sehr zu Conans rauer Jugend. Nach dem etwas schwächeren achten Band ist diese Episode wieder deutlich besser. Fans der Conan-Reihe kommen auch um diesen Band nicht rum!
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