Links zur Rezension InhaltDas Leben in Agora kann grausam sein. Das müssen auch Mark und Lily erkennen, denn in der abgelegenen Stadt kann man es nur zu etwas bringen, wenn man etwas besitzt. Der Handel ist das, um das sich alles dreht. Es gibt kein Geld oder Gold, dafür kann mit alles gehandelt werden, auch mit Gedanken und Gefühlen. Aber es wird auch mit Kindern gehandelt, denn bis zu ihrem zwölften Lebensjahr sind sie unfrei und für arme Familien oft das Einzige, was sie besitzen und im Kampf ums Überleben eintauschen können. So gelangten auch Lily und Mark in den Besitz des berühmten Astrologen Graf Stelli, bei dem sie nun ihr Leben als Diener fristen. Mark freut sich daher besonders, als ihn der Graf in die Geheimnisse der Astrologie einweisen will. Er erkennt darin die einmalige Gelegenheit, einem Leben als Sklave zu entkommen und Reichtum und Macht zu erwerben. Lily hingegen verabscheut die Gesetze des Handelns. Spätestens als sie sieht, wie grausam es ist, jemandem Gefühle zu entziehen, steht ihr Entschluss fest. Sie muss etwas gegen dieses schreckliche Treiben unternehmen. Doch es gibt jemanden, der sie dabei beobachtet. Jemand, der die innersten Geheimnisse von Agora kennt und weiß, dass diese eines Tages entdeckt werden könnten. Das Gleichgewicht der Gesellschaft scheint in Gefahr, zumal es ein mysteriöses Dokument gibt, auf dem die Namen von Lily und Mark zu lesen sind.
Immer wieder kreuzen sich die beiden Hauptcharaktere, und so werden sie zu Freunden, auch wenn es schwierig für sie und ihre Entwicklung völlig gegensätzlich ist. Der Autor David Whitley entwirft in seinem Debütroman eine interessante Welt, und durch die Augen der beiden Charaktere lässt er den Leser die nicht nur die schönen Seiten, sondern auch die dunklen erkennen. Ins Besondere die Liebe scheint keinen Platz zu haben in der Welt. Alles hat seinen Preis, und die Macht und Reichtum scheinen das Erstrebenswerte zu sein. So begleitet man Lily bei der Entdeckung der Dunkelheit und lernt die Welt und die Charaktere noch besser kennen. Aber auch die Passagen mit Mark im Mittelpunkt sind gut geschrieben und zeigen dem Leser ein ganz anderes Agora. Aber auch die Nebencharaktere sind gut gezeichnet, und man merkt, dass dem Autoren die zwischenmenschlichen Beziehungen beim Schreiben am Herzen lagen.
Am Ende bleibt man etwas unbefriedigt zurück. Man hat das Gefühl, der Autor lässt sich die Hintertür für eine Fortsetzung offen.
Fazit:„Die Stadt der verkauften Träume“ ist Fantasy etwas abseits des Mainstream und weiß daher zu gefallen. Der Autor entwirft eine interessante Welt mit zwei sehr tief beschriebenen Hauptfiguren.
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