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Die Kormyr-Saga 3 - Die Ritter des Purpurdrachen
Bewertung:
(4.6)
Von: Mario Schmiedel
Alias: Thalas
Am: 06.07.2009
Autor:Ed Greenwood & Troy Denning
Übersetzer:Marcel Bieger, Cornelia Köhler
Typ:Roman - Fantasy
System:D&D-basierend
Setting:Vergessene Reiche / Forgotten Realms
VerlagBrendow Verlag
ISBN/ASIN:978-3442244300
Inhalt:495 Seiten, Taschenbuch
Preis:8,95 EUR
Sprache:Deutsch

Einst prophezeite der Weise Alaundo das Ende Kormyrs. Mehr als tausend Jahre saßen die Obarskyrs auf dem Purpurthron. Doch jetzt müssen sie sich gegen Schwarze Magie wehren – und gegen die alles zerfetzenden Klauen eines bösartigen Drachens. Das Ende der Obarskyrs – und des ganzen Königreichs – scheint gekommen. Nur ein uraltes Artefakt der Elfen verspricht noch Hoffnung. Doch das befindet sich in den Krallen des Bösen ...

 

Das Buch bildet den Schlussakt der dreiteiligen Kormyr-Saga (im Folgenden, aufgrund von aufkeimenden Augenschmerzen, wieder mit „C“ geschrieben).

 

Art, Aussehen und Layout

Die Ritter des Purpurdrachen ist ein gebundenes Taschenbuch, das mit Anhang 495 Seiten umfasst. Wie schon bei Teil 1 und Teil 2 wurde auch hier nicht das Originalcover der Ausgabe von 2001 verwendet, sondern es wurde das Werk eines Künstlers gewählt, dessen Bild nicht in Zusammenhang mit dem D&D-Universum steht. Ich bevorzuge zwar immer die original Coverbilder, doch das Bild reiht sich nahtlos in die Reihe ein und ist daher „okay“.

 

Im Inneren befindet sich eine Karte von Cormyr, die das Land sowie die umliegenden Gegenden darstellt. Außerdem hat der Blanvalet-Verlag, wie bei fast allen FR-Romanen der letzten Zeit, dem Buch ein Namens- und Begriffsglossar spendiert.

 

Der dritte Teil besitzt, ebenfalls wie der zweite, das Forgotten-Realms-Logo auf dem Cover. Wurde das Fehlen bei Teil 1 von meiner Seite aus noch angeprangert, so ist die zweite Auflage des 1. Teils mittlerweile mit dem FR-Logo versehen.

 

Inhalt (möglichst spoilerfrei)

Der gefangene königliche Magier Vangerdahast sitzt nach Teil 2 noch immer in der Unterirdischen Stadt in der Halbebene gefangen. Seiner Magie ist es zu verdanken, dass er einen uralten mächtigen Dämonen-Drachen erweckt, der nur darauf brennt, Cormyr und die herrschende Familie sowie die Bewohner des stolzen Waldkönigreiches zu vernichten. Doch diese rasende Wut birgt ein Geheimnis, das tief in den Jahrhunderten der Geschichte der Herrscherfamilie der Obarskyrs verwurzelt ist und beginnt, diese einzuholen.

 

Der Haupt-Plot dreht sich um die Stahl-Regentin Alusair Nacacia Obarskyr und ihren Vater Azoun IV, den König von Cormyr. Der Drache Nalavara hat in seiner jahrhundertlangen Gefangenschaft die Sieben Ghazneth erschaffen, Dämonen, die einst menschlich waren und nun das Land heimsuchen. Mit Hilfe ihrer treuen Untergebenen und Horden von Goblins und Orks versucht die Gefallene Nalavara, das Land zu vernichten.

Dazu gesellt sich noch (wie soll es auch anders sein) eine Intrige am Königshof, wodurch die Edelleute plötzlich dem König und seiner Familie die Gefolgschaft verweigern. Die älteste, mittlerweile schwangere Tochter Tanalasta versucht, die Verschwörung aufzudecken und das verräterische Netz der Ränkespiele zu entlarven.

 

Übersetzung und Lektorat

Wie auch schon bei Band 2 ist Cornelia Köhler neben Marcel Bieger (Alleinübersetzer Band 1) für die Übersetzung dieses Buches verantwortlich. Die gewählten Übersetzungen sind im Grunde alle gut gewählt. Dennoch läuft dem geneigten deutschen Vergessene-Reiche-Kenner immer wieder ein Schauder über den Rücken, wenn altbekannte Begriffe verändert oder gänzlich ausgetauscht werden.

Nichtsdestotrotz ist die Qualität der Übersetzung eine einwandfreie Arbeit, an der es nichts auszusetzen gibt. Fehler des Lektorats sind mir darüber hinaus ebenfalls nicht im Gedächtnis geblieben.

 

Fazit

Während Teil 1 unabhängig von den beiden Folgebänden gelesen werden kann (was darauf zurückzuführen ist, dass der erste Teil nicht als Beginn einer Trilogie gedacht war), ist Teil 2 mehr als von Nöten, um Die Ritter des Purpurdrachen in seiner Gänze verstehen zu können. Ansonsten könnte es für den Leser schwer verständlich sein, was sich hinter Alaundos Prophezeiungen verbirgt. Ebenfalls nimmt sich der letzte Teil nicht die Zeit wie das Buch davor, um seine Charaktere vorzustellen. Auch aus diesem Grund ist der Vorgänger nicht außer Acht zu lassen.

 

Für meinen persönlichen Geschmack hat sich wieder einmal bewahrheitet, dass ich die Romane von Ed Greenwood erst lesenswert finde (was Schreibstil und die Art des Geschichtenerzählens betrifft), wenn er mit einem Co-Autor zusammenarbeitet. Band 2 mit der FR-Ikone Jeff Grubb schlechthin sowie auch der hier vorliegende Band 3 in Zusammenarbeit mit Troy Denning wissen durch einen ansprechenden und flüssigen Lesefluss zu gefallen.

 

Die Geschichte, die erzählt wird, ist ebenfalls mehr als fesselnd und bildet einen spannenden Schlussakt, der gewaltig in die lang existierende Geschichte der Vergessenen Reiche seit Bestehen des ersten Kampagnenbandes eingreift. Die Charaktere entwickeln sich im Laufe der Reihe stetig weiter und die Autoren schaffen es, jeden von ihnen mit einer eigenen Seele zu beschreiben. Der Schreibstil der Geschichte ist ebenfalls sehr verständlich, lesenswert und rhythmisch aufgebaut. Niemals hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte nur so vor sich hindümpelt. Die verschiedenen Handlungsstränge geschehen parallel zueinander und verbinden sich im Laufe der Geschichte zu einem Ganzen. Wer die Historie der Reiche kennt (oder aber nur das Kampagnen-Set zur dritten Edition gelesen hat), weiß, welche Auswirkungen die Handlung des Romans auf den Staat Cormyr gehabt hat. Man kann an dieser Stelle von einem lokalen Realms Shakin' Event sprechen. Auch wenn das Buch nicht mit dem ganz großen und überraschenden A-H-A-Erlebnis endet (dies ist für mich jedoch schwer einzuschätzen, da ich das Ende schon vorher kannte), so bietet es dennoch ein durchweg spannendes Vergnügen bis zum Schluss.

 

Weil Greenwood wie eine Handvoll anderer D&D-Autoren immer wieder auf den zukünftigen Übersetzungslisten zu finden ist, wurde beim Blanvalet-Verlag nachgefragt, ob in naher Zukunft weitere Romane aus der Feder des Alt-Meisters vorgesehen sind (ich hoffe ja noch immer auf die Shandril-Saga). Dies wurde leider verneint. Aber wer weiß, wann Blanvalet nicht doch wieder auf Greenwood zurückgreift, sollte sich ein Loch in der Fantasy-Jahresplanung des Verlages auftun. Bis dahin sollte diese Trilogie, die nun ihren Abschluss gefunden hat, die Zeit gut überbrücken. Für mich spielt dieser Roman ganz oben in der Liga der deutschen Vergessene-Reiche-Bücher mit.