Inhalt:

Die christlichen Heere haben erhebliche Verluste erlitten und Gregor von Arkos ist gefallen. Robert von Tarent übernimmt die Nachfolge, doch sein Heer ist geschwächt, niederschmetternd dezimiert von dem gewaltigen Sturm Simoun Dja. Währenddessen stellt sich Gunther von Flandern gegen diesen - in seinen Augen irrsinnigen Feldzug. Er und Nakasch haben sich aufgemacht um die Juden von Samarand als Verbündete zu gewinnen. Doch dazu muss er den legendären Aar besiegen, der irgendwo in den Tiefen haust.

Syria von Arkos erlebt derweil ihre eigene Odyssee, denn auf dem Weg nach Bar-Jepht wird ihre Karawane von Sarek Paschas Banditen aufgerieben, dabei verliert sie den mystischen Spiegel, der jedem seine wahres Ich zeigt, der hineinschaut. Sie selbst gerät in Gefangenschaft und soll dem Pascha als Liebschaft dienen.

Elenore - Gunthers Frau und Syrias Schwester - bittet derweil den Herrn der Maschinen um Hilfe…

 

Schreibstil & Artwork:

Viel hat sich beim zweiten Band nicht geändert, außer das die Story etwas besser und spannender geworden ist. Aber das liegt vielleicht daran, dass sich die Erzählung mehr von der historischen Facette und näher zum mystischen Aspekt hin bewegt. Es gibt mehr Magie, mehr Dämonen und mehr Übernatürliches. Der Kreuzzug an sich, verschwindet in diesem Band mehr und mehr im Hintergrund, was nicht weiter schlimm ist, wäre es von Anfang so gewesen. Der Fokus der Story auf das Mystische ist soweit okay, aber da man zunächst sehr historisch belegt begonnen hat, wirkt das Ganze nicht wie eine Fantasy-Geschichte, aber auch nicht wie eine historische Geschichte.

Leider kommt auch beim zweiten Band kein Aha-Effekt auf, denn die Story und auch die Artworks sind zwar etwas besser, plätschern aber dennoch nur so vor sich hin. Das Problem ist nicht mal die Spannung, sondern mehr das zu viele Zusammenhänge ungeklärt bleiben und undurchsichtig erscheinen. Das macht es schwer der Story zu folgen.

 

Bei den Artworks gilt dasselbe wie beim ersten Band, denn hier hat sich kaum was verändert.

Philippe Xaviers Artworks sehen zwar per se nicht schlecht aus, aber es fehlt den Illustrationen auch der Charme, das gewisse Etwas. Die Zeichnungen haben stark unterschiedliche Qualitäten, einige sehen klasse aus, andere nicht. Wieder überzeugt die aufklappbare Doppelseite in der Mitte des Bandes, die diesmal zwar keine Schlacht zeigt, aber es dennoch in sich hat, denn sie erstreckt sich auf insgesamt vier DinA4 Seiten nebeneinander. Doch auch diese tolle Doppelseite kann den Rest nicht retten, zumal auch die Personen respektive deren Gesichtszüge zumeist hölzern wirken, wenn auch nicht ganz so stark wie im ersten Band. Auch die freizügige zur Schaustellung von nackten Frauen ändert das nicht.

 

Qualität & Übersetzung

Die Übersetzung ist wie gewohnt hervorragend und lässt keine Wünsche offen, denn die Texte lesen sich flüssig. Das Hardcover hat 56 Seiten und kommt im üblichen übergroßen Albumformat. Es gibt eine nette Einleitung, die recht informativ ist. Extras gibt es ansonsten keine, aber der absolute Knaller ist die weiter oben schon erwähnte Doppelfaltseite, die schon aus produktionstechnischer Sicht ein echtes Lob verdient.

 

Fazit:

Nach dem eher ernüchternden ersten Band, habe ich nicht mehr von der Fortsetzung erwartet. Wirklich toll ist auch diese Episode nicht, aber sie ist definitiv besser als das Debut.

Der Fokus verlegt sich mehr auf den mystischen Aspekt und der Kreuzzug ist zumindest in diesem Band nur Nebensache. Dennoch will keine absolut überzeugende Spannung aufkommen. Auch zeichnerisch hat sich nicht viel verändert, was schade ist, denn das geht deutlich besser. Highlight ist wieder die ausklappbare Doppelseite in der Mitte des Bandes.

Kreuzzug 2 ist wieder ein netter Comic, der wieder nicht vom Hocker reißen, wenn auch kurzweilig für Ablenkung sorgen kann.