Inhalt:

Fighting Yank war eier der größten Superhelden des frühen 20. Jahrhunderts bis hin zum 2. Weltkrieg. Mit zahlreichen Super-Kollegen hat er gegen das Dritte Reich gekämpft, um an die Büchse der Pandora - ein antikes Artefakt von unglaublicher Macht - zu bekommen, die Hitler missbrauchen wollte. Doch um das Gleichgewicht mit Hilfe der Büchse wieder hinzubekommen, musste Fighting Yank seine Freunde in die Büchse sperren, natürlich gegen ihren Willen. Jahrzehnte später - Fighting Yank ist alt geworden - erkennt der ehemalige Superheld seinen Fehler. Mit Hilfe des American Spirit - der ihm erscheint - und seinem ehemaligen Freund Green Lama macht er sich auf, seinen Fehler wieder gut zu machen und seine Freunde zu befreien, denn die Welt steht einer großen Bedrohung gegenüber…

 

Schreibstil & Artwork:

Project Superpowers ist ein gewagtes Projekt, das die Macher Alex Ross und Jim Krueger sich Anfang 2008 vorgenommen haben und das eine Besonderheit hat. Im Zuge der vielen Remakes und Neuauflagen, die auch die Comicwelt in den letzten Jahren nicht verschont haben (was nicht negativ klingen soll), sind den Verantwortlichen des amerikanischen Comicverlages Dynamite Entertainment ein paar ältere Helden in die Hände gefallen, die längst vergessen erschienen. Diese Helden gab es tatsächlich in den Comics der 30er und 40er Jahre, danach sind sie irgendwann in Vergessenheit geraten. Die Autoren haben diese nun wieder aufleben lassen und das Project Superpowers ins Leben gerufen. Hier tauchen Helden wie Fighting Yank, Green Lama, Black Terror oder der Death-Defying Devil auf.

Die Autoren haben diese Helden aus einer verstaubten Kiste geholt und in eine packende und fesselnde Story gepackt, um sie an die neuen Generationen heranzubringen, von denen wohl kaum einer diese Superhelden noch kennen dürfte. Der Plot ist interessant und facettenreich, wird aber in diesem Band noch nicht beendet, aber dieser Band ist sowieso Band 1 von 2. Dabei ist Project Superpowers kein einfacher Superhelden-Comic, wie man ihn so oft bei den Mainstream-Helden kennt. Die neuen alten Helden sind detailliert ausgearbeitet und haben tiefgehende Persönlichkeiten mit Gefühlen, Ängsten und Geheimnissen. Außerdem sind die verschiedenen Helden allesamt einzigartig in ihrer Art. Die Story, die die Autoren darum gestrickt haben, ist vielschichtig und überrascht mit tollen Wendungen. Dennoch kann man die Story nicht als überragend bezeichnen, aber sie funktioniert halt ganz gut.

 

Verschiedene Zeichner haben sich an das Werk gemacht und zusammen haben sie ein atemberaubendes Artwork geschaffen, das voller schillernder Farben ist und eine hervorragende Qualität hat. Zwar kann man leichte Unterschiede zwischen den Stilen erkennen, aber diese sind nicht störend. Die Artworks sind dabei sehr dynamisch und oftmals actionreich und passen so sehr gut zum Superhelden-Background. Das Ganze wirkt einfach stimmig und gut in Szene gesetzt und auch der Detailreichtum weiß zu überzeugen und wird durch die durchdachte Panelanordnung aufgelockert.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Die Qualität der Produktion weiß zu überzeugen. Das Softcover kommt mit Faltklappen. Das 132 Seiten starke Buch wird am Ende mit einem üppigen Extras-Teil aufgefüllt. Hier gibt es ein paar Skizzen und Cover (Grandios: das Variant-Cover von Black Terror am Ende des Bandes). Aber das Highlight sind die Vorstellungen der einzelnen Helden auf jeweils einer Seite.

 

Fazit:

Project Superpowers erweckt alte, längst vergessene, Superhelden wieder und verfrachtet sie in eine spannende, actiongeladene und mystische Geschichte, bei der es natürlich um das Wohl der Welt geht.

Die Helden die hier ihre Wiedererweckung erfahren, werden wohl den meisten von uns unbekannt sein, denn sie sind schon in den 40ern von den Comic-Bildflächen verschwunden. Nichtsdestotrotz macht der Comic richtig Spaß und verleitet oftmals auch zum Schmunzeln, was an dem gesamten Ambiente liegt, das der Comic vermittelt. Ein wenig Ähnlichkeit zu Watchmen ist nicht von der Hand zu weisen, aber die Klasse von Alan Moores Meisterwerk kann dieser Comic nicht erreichen. Dennoch sind Parallelen da, wie zum Beispiel die teilweise lustigen Namen der Helden.

Die Optik sprich das Artworks ist erste Klasse und weiß auf ganzer Linie zu überzeugen. Farbenfroh und dynamisch gezeichnet, passt es einfach sehr gut zum Superhelden-Ambiente.

Project Superpowers ist ein gelungenes Revival alter Helden von denen einige - wie Black Terror oder der Death-Defying Devil - einen echten Coolness-Faktor aufweisen.