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Inhalt:Nun ja, die Geschichte ist eigentlich altbekannt, da sie komplett auf dem Film „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ von Fritz Lang basiert. In M geht in einer deutschen Großstadt ein Kindermörder um, welcher immer wieder zuschlägt, ohne auch nur einen Hinweis auf seine Identität zu hinterlassen. Im Laufe des Buches sehen sich die Ringvereine, kriminelle Vereinigungen der 20er Jahre, zum Handeln gezwungen, da die Polizei keine Spur hat und ihre eigene Unzulänglichkeit durch eine erhöhte Anzahl von Razzien überdecken will und somit den Ringvereinen die Tour vermasselt.
Und diese Kriminellen fassen den Kindermörder auch. Dann stellen sie ihn vor ein Tribunal, in welchem der Mörder den Zwang beschreibt, welcher ihn zu seinen Taten drängt, und dass er keinen Einfluss darauf hat, da er alles wie losgelöst betrachtet. Ein für damalige Zeiten fast schon revolutionärer Blickwinkel auf die Psyche des Kindermörders.
Auch hat Muth neue Szenen eingebaut, wie z.B. eine Szene mit einer Arbeitskollegin, welche den Täter als „netten Hans, mit welchem man gerne seine Mittagspause verbringt“, beschreibt. Mit diesen zusätzlichen Szenen verdeutlicht Muth nochmal, das der Mörder mehre Gesichter hat.
Zum Abschluss des Buches hat Cross Cult noch ein Nachwort eingebaut, in welchem die beiden Versionen, Film und Graphic Novel mit einander verglichen werden: welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es gibt und mit welcher Intention die Macher des jeweiligen Werkes an die Thematik herangegangen sind.
Schreibstil & Artwork:Der Schreibstil ist ordentlich und gut verständlich. Die Geschichte wird immer genau auf den Punkt gebracht, leider kann ich nicht sagen, wie sehr der Comic dem Film entspricht, da ich M schon länger nicht mehr gesehen habe. Das Artwork ist auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig. Muth hat jede Szene des Films, welche er verwenden wollte, mit Freunden und Bekannten nachgestellt, fotografiert und von diesen Fotografien ab gemalt. Deshalb denkt man bei manchen Bilder oder Splashpages, es würden einen echte Fotos ansehen und nicht hervorragend nachgemalte Kopien. Ich mag diesen fotorealistischen Stil sehr, auch ein Grund warum ich mir M vorgenommen habe. Aber sobald man sich auf die Geschichte und die Bilder einlässt und sich von ihnen ganz gefangen nehmen lässt, wird man gefallen daran finden.
Qualität & ÜbersetzungWie immer bei Cross Cult Produkten, lässt sich bezüglich der Qualität des Buches nicht meckern und die Bindung ist super stabil. Der Einband aus festem Karton, der Druck sauber und ordentlich,genauso wie das Lettering. Die Papierqualität befindet sich auf höchstem Niveau genau wie die Übersetzung. Leider kann ich nicht sagen, ob Cross Cult die Hefte, welche auch schon in den neunzigern bei Feest erschienen sind, nochmal neu übersetzt haben oder nicht (Auch mein Comicguru konnte mir keine Auskunft darüber geben).
Fazit:Mit M – Eine Stadt sucht einen Mörder legt Cross Cult mal wieder eine formidable Neuauflage eines älteren Comics hin. Der Comic sei jedem Fritz Lang Freund ans Herz gelegt, aber auch den Leuten, welche eine wirklich gute Geschichte mit großartigen Artwork zu schätzen wissen. Klar, 25,-€ sind ein Haufen Geld, aber M ist jeden Cent wert
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