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Angel 6.02 - Nach dem Fall - Die erste Nacht!
Bewertung:
(2.6)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 07.08.2009
Autor:Autoren: Joss Whedon, Brian Lynch, Zeichner: Diverse
Übersetzer:Claudia Kern
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Angel / Buffy-Universum
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-804-8
Inhalt:168 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Angel - After the Fall Vol.2 + 3
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Der zweite Band beginnt mit einigen Rückblicken auf den Tag an dem Los Angeles zur Hölle gefahren ist. Dabei werden diese Rückblicke aus den Blickwinkeln der verschiedenen Protagonisten, wie Spike, Connor, Lorne, Wesley und auch Gunn, erzählt und zeigen die Ereignisse aus deren jeweiliger Sicht..

Anschließend geht es dann mit dem eigentlichen Kampf von Angel weiter, der L.A. und die Menschen retten will. Angel hat die Dämonenlords, die über die ehemalige Stadt der Engel herrschen, herausgefordert und bekommt dabei tatkräftige Unterstützung von vielen Seiten, auch wenn diese teilweise ihre eigenen Pläne haben. Gunn ist bekanntermaßen zum Vampir geworden und hat ebenso seine eigenen Vorstellungen, wie sich die Sache mit L.A. entwickeln soll. Es kommt zur Konfrontation zwischen Gunn und Angel…

 

Schreibstil & Artwork:

Der erste Band der exklusiv als Comic erscheinenden sechsten Staffel der TV-Serie „Angel - Jäger der Finsternis“ machte einen soliden Eindruck und war zwar nicht perfekt, aber konnte zumindest überzeugen und bildete einen guten Start in die Comic-Reihe.

Bryan Lynch und Joss Whedon höchstpersönlich sind auch für die weiterführende Story verantwortlich und machen ihre Sache zunächst sehr ordentlich. Die kurzen Einzelgeschichten, die zeigen, wie die einzelnen Charaktere den Untergang von L.A. erlebt und gefühlt haben, sind recht interessant angelegt und können durchaus überzeugen. Jede einzelne Miniepisode wird dabei von einem anderen Zeichner umgesetzt, was die Stories nochmal sehr individuell erscheinen lässt und gut voneinander abgrenzt, auch wenn nicht jeder Stil überzeugend ist. Im Großen und Ganzen ist das aber okay und macht durchaus Sinn.

 

Nach den Miniepisoden geht es dann mit der eigentlichen Geschichte weiter (Kapitel 6-9) und hier wird es dann leider ziemlich konfus und verwirrend. Dem Plot ist nur schwer zu folgen und viele Elemente wirken dabei ziemlich zusammenhanglos oder gar unlogisch. Gunn ist zunächst quasi der Bösewicht, wobei man seine Beweggründe durchaus nachvollziehen kann, aber gerade zum Ende hin wird nicht nur die Story sondern auch Gunn selbst etwas lächerlich und nervig. Dann ist da noch die Shanshu-Prophezeiung - und Wesley, der als Geist eine wichtige Rolle spielt - die auch nicht wirklich durchdacht erscheint.

Nicht wirklich überzeugen kann der Zeichner dieser Kapitel, der allerdings immer wieder Unterstützung von anderen Künstlern bekommt. Die meisten Panels wirken irgendwie zu grobschlächtig, was man sehr gut an den Gesichtszügen sehen kann. Andere Panels wirken dagegen wieder recht ordentlich und sehen sogar ganz gut aus, auch wenn keins der Artworks wirklich überzeugen kann.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Der 168 Seiten starke Softcover-Band, kommt wie üblich im US-Format und ist gut verarbeitet. Die Übersetzung ist ebenfalls wieder sehr gut gelungen. An Extras gibt es eine mehrseitige und formatfüllende Covergalerie, sowie einen sehr guten Rückblick auf die bisherigen Ereignisse auf einer Doppelseite.

 

Fazit:

Schade. Wo der erste Angel-Comic zur sechsten Staffel noch weitestgehend solide war und überzeugen konnte, hinkt der vorliegende zweite Band leider an zu vielen Stellen. Der Einstieg mit den Rückblicken auf den Tag der Wandlung von L.A. macht noch Spaß und zwar in etwa genauso lange, wie die Miniepisoden dauern. Zu dem Zeitpunkt an dem die eigentliche Story - der Kampf um L.A. - weitergeführt wird, wird es leider richtig konfus, unübersichtlich und undurchsichtig. Hier macht die Sache keinen richtigen Spaß und Gunn als Möchtegern-Bösewicht kann überhaupt nicht überzeugen. Bei den Artworks sieht das übrigens ähnlich aus. Zunächst passen die vielen Zeichner- und damit Stilwechsel noch hervorragend, aber für die zweite Hälfte des Bandes wurde einfach der falsche Zeichner gewählt.

 

Diejenigen die unbedingt wissen wollen, wie es weiter geht und auch jene die absolute Angel-Fans sind, können und sollten hier dennoch einen Blick riskieren. Es bleibt sowieso zu hoffen, das der nächste Band wieder deutlich besser wird.