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Als die Zombies die Welt auffrassen
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 11.08.2009
Autor:Autor: Jerry Frissen, Zeichner: Guy Davis
Übersetzer:Christian Langhagen
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Los Angeles 2064
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-936480-88-7
Inhalt:160 Seiten, Hardcover, Din A4
Preis:24,00 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Los Angeles, 2064. Die Toten sind wieder da. Sie wollen nicht die Weltherrschaft. Sie wollen niemanden fressen. Sie wollen nicht mal dein Gehirn. Sie wollen nur ... etwas Aufmerksamkeit und ihre Lieblingsserie im Fernsehen. Wenn aber der Geruch nach vermoderndem Mensch, die gelegentlich herumliegenden Einzelteile oder einfach Großvaters Einmischung in das Familienleben nach seinem Tod doch einmal zu viel werden sollte, ruft man die Zombiejäger. Sie sind illegal. Sie sind teuer. Sie haben seltsame Umgangsformen. Aber sie beseitigen nicht nur Zombies, sondern besorgen auch welche als billige Arbeitskräfte oder aus intimeren Gründen.

Die verschrobenen Geschwister Karl und Maggie Neard, sowie Karls bester Freund, der Belgier Freddy Merckx, sind genauso solche Zombiejäger, die mit unorthodoxen Methoden vorgehen und ihr Geld verdienen. Doch auch bei den Zombies braut sich etwas zusammen. Kann es sein das sie etwas aushecken? Die Zombiejäger haben bald mehr Probleme, als nur die Entsorgung der wandelnden Toten…

 

Schreibstil & Artwork:

Jerry Frissen und Guy Davis (B.U.A.P.) haben das Thema Zombies mit dieser Serie einmal anders aufgezogen, denn diese Reihe ist eher der „Shaun of the Dead“ unter den Graphic Novels. „Als die Zombies die Welt auffrassen“ ist ein humoristisches Werke, das das Zombie-Genre komplett auf die Schippe nimmt, dabei aber in vielerlei Hinsicht sehr sozialkritisch ist. Das Ganze ist dabei in einzelne Kapiteln angelegt, die jeweils „nur einen der vielen Vorfälle zeigen, die jeden Tag zur Dämmerung in L.A. geschehen“.

Die einzelnen Kapitel sind in sich abgeschlossen, aber es gibt auch einen roten Faden, der sich durch alle Kapitel des Bandes hindurch zieht. Die Stories an sich sind spannend und actionreich, aber auch witzig und abgefahren. Immer wieder gibt es Seitenhiebe auf Comics, Filme und andere Medien und natürlich auch - wie bereits angesprochen - auf die Gesellschaft, denn die Zombies werden zwar per Gesetz geduldet, aber so wirklich will sie niemand haben, denn sie sie unangenehm, sie stinken, sehen übel aus und wirklich etwas anfangen kann man mit ihnen auch nicht. Ergo wollen viele Menschen die Zombies los werden. Da dies aber illegal ist, gibt es die Zombiejäger.

Alles in Allem machen die Stories in „Als die Zombies…“ viel Spaß und erzeugen viel Kurzweile, wenn man schwarzen Humor mag, der mit derben Sprüchen und überzogenen Action- und Splattersequenzen ausgestattet ist.

 

Die Artworks von Guy Davis sind für Kenner sicherlich leicht zu erkennen, vor allem wenn man so Serien wie B.U.A.P. mag un zu schätzen gelernt hat. Davis hat einen unverkennbaren Stil, der mit ausreichend vielen Details und durchdacht angelegten Szenerien gespickt ist. Dabei glänzen die Artworks mit klar definierten Strichen und Konturen und auch Mimik und Gestik der Figuren überzeugen. Davis Stil ist sicherlich nicht als aufwändig zu bezeichnen, sondern hat einen eher klassischen Touch, aber er trifft den Grundtenor der Serie hier hervorragend und seine Illustrationen passen einfach hervorragend. Abgerundet werden die tollen Artworks mit einer ebenso tollen Kolorierung, die liebevoll Terrorcolor genannt wird und dem Ganzen eine optisch ansprechende Farbgebung spendiert. Was die Panels angeht, so gibt es hier nichts Außergewöhnliches, was heißt, das es keine überlappenden oder ineinandergreifenden Panels gibt. Alles ist hier schön ordentlich angeordnet, was einen ruhigen Gegenpol zu den teilweise chaotischen Szenen darstellt.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Das Hardcover-Album ist 160 Seiten stark und kommt in Gore-O-Scope und Terrorcolor - beides Anlehnungen an bekannte Filmtechniken. Das Din A4 Buch umfasst alle drei Originalausgaben in einem Band und ist empfohlen ab 16 Jahren. Extras gibt es keine. Die Übersetzung ist solide und flüssig zu lesen und kann überzeugen.

 

Fazit:

„Als die Zombies die Welt auffrassen“ ist mal eine andere Zombie-Geschichte, die nicht ganz ernst zu nehmen ist und eine humoristische Story erzählt, die aber nicht nur vor schwarzem Humor trieft, sondern auch kritisch in vielerlei Hinsicht ist. Die Stories sind dabei spannend und fesselnd und machen einfach Spaß, vor allem wenn man trashige Geschichten mag. Die Artworks von Guy Davis sind ansprechend und haben eine tolle Optik, unterstützen das Ambiente der Geschichte dabei hervorragend.

 

Wer also abgefahrene und saloppe Zombie-Stories mag, der sollte hier einen oder zwei Blicke riskieren. „Als die Zombies die Welt auffrassen…“ ist mal was Anderes aus dem Zombie-Genre.