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Conan 10 - ... und die Prophezeiung
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 11.09.2009
Autor:Autor: Joe R. Ransdale, Zeichner. Timothy Truman, basierend auf Robert E. Howard
Übersetzer:Michael Strittmater
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Conan / Hyperborische Welt
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-732-4
Inhalt:132 Seiten, Softcover mit Faltung, US-Format, US-Original Conan and the Songs of the Dead #1-5
Preis:14,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Conan reist durch die stygische Wüste und trifft dort auf einen alten Bekannten, den Dieb Alvazar, der sich in einer sehr misslichen und vor allem tödlichen Lage befindet, denn er ist in der gleißenden Sonne im Sand eingegraben. Conan rettet Alvazar, lässt sich dafür aber mit der Dämonenwurzel belohnen, die der Dieb eigentlich für einen mächtigen Hexer besorgen sollte. Conans Goldgier treibt den Barbaren zu diesem Hexer, denn er will dessen Gold. Auf ihrem Weg müssen sie jedoch in einen alten Tempel flüchten und dort treffen sie auf eine Djinn. Während sie sich Conan willig hingibt, erzählt sie ihm von einer Prophezeiung, bei der es um die Dämonenwurzel und zwei weitere Artefakte geht, die ihrem Besitzer unermessliche Macht verleihen.

Nun müssen Conan, Alvazar und neue Gefährten gegen Untote, Dämonen und mutierte Pikten kämpfen, um alle Artefakte zu bekommen. Natürlich gefällt das dem Hexer ganz und gar nicht…

 

Schreibstil & Artwork:

Obwohl die Geschichte nicht direkt von Conan-Erfinder Robert E. Howard stammt, macht sie von der ersten Seite an einen sehr guten Eindruck. Das mag daran liegen das der Autor Joe R. Ransdale wie Howard aus einem kleinen Kaff in Texas stammt, oder einfach daran, das er ein guter und erfahrener Autor ist, der schon hunderte (Kurz)Geschichten verfasst hat. Wie dem auch sei, die Story im vorliegenden zehnten Conan Band zeigt das typische Conan-Flair und bringt Howards Welt stimmungsvoll herüber. Der Plot ist packt den Leser von den ersten Sprechblasen an und zeigt dabei alles was eine gute Conan-Geschichte ausmacht: Action, fiese Monster, rohe Brutalität, humorvolle Dialoge und auch ein wenig Erotik, das Ganze aufgelockert mit viel Charme und auch den einen oder anderen Denkanstoß. Dabei ist Conan keineswegs ein Barbar, wie man ihn vermuten würde, sondern er ist vielschichtig und tiefgängig, gewieft und durchtrieben bis ins Mark und auch das bringt der Autor sehr gut herüber.

 

Gezeichnet wurde diese Geschichte von Timothy Truman (der später die Autorenarbeit an der Serie von Kurt Busiek übernehmen sollte) und Truman macht seine Sache ordentlich. Die Artworks haben diese einzigartige Conan-Optik und das sieht man sofort auf den ersten Blick, allerdings können auch sie nicht mit den atemberaubenden Artworks von Cary Nord mithalten, der den neuen Conan-Comics anfangs seinen ganz besonderen Stil aufgedrückt hat. Doch Trumans Artworks sind schick und erzeugen das richtige Ambiente und sie sind schön detailreich gezeichnet. Der Stil ist ansprechend und zeigt klar definierte Konturen, sowie eine leicht düstere Farbgebung, die oftmals Gelb- und Brauntöne zeigt, was das Wüstengefühl der Story perfekt untermalt. Die Optik ist nicht perfekt, aber mehr als gut und so macht „Conan und die Prophezeiung“ auch hier einen durchweg hervorragenden Eindruck, der von einer durchdacht und dynamisch wirkenden Panelanordnung abgerundet wird.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Die Conan-Reihe kommt im Softcover-Einband und das ist auch beim zehnten teil nicht anders. Die Produktionsqualität lässt keine Wünsche offen und kann als quasi perfekt bezeichnet werden. Das gilt auch für die Übersetzung, die sehr gelungen, weil flüssig lesbar, wirkt. Der Band umfasst alle fünf Teile der US-Miniserie „Conan and the Songs of the Dead“. Am Ende gibt es noch ein paar Extras in Form von Skizzen und einer Covergalerie.

 

Fazit:

Bisher war keine, der mittlerweile zehn deutschen Ausgaben, der neuen Conan-Reihe (auch als Conan 2003 bezeichnet) wirklich schlecht, auch wenn der eine oder andere Band nicht so gut war, wie andere der Reihe. „Conan und die Prophezeiung“ gehört definitiv zu den besseren Episoden der Serie, denn die Geschichte ist durch und durch Conan, und das obwohl sie nicht mal von Robert E. Howard geschrieben wurde. Autor und Zeichner fangen das barbarische Setting sehr gut ein und erzählen eine spannende und packende Story, die alles hat, was eine Conan-Geschichte haben muss. Zwar reichen die Artworks nicht an die von Cary Nord ran, sie sind aber dennoch wirklich gut und sind passend.

Fans der Conan-Reihe können hier bedenkenlos zugreifen, aber auch für andere Fantasy-Fans oder jene, die Conan schon lange interessiert, die sich den Barbaren aber nie wirklich angesehen haben, ist dieser Band durchaus tauglich, denn er erzählt eine schöne abgeschlossene Geschichte.