Links zur Rezension Leseprobe zu Bd.1 bei Mycomics.de
Inhalt:New York City. Manhattan ist das Niemandsland im zweiten amerikanischen Bürgerkrieg. Nur der Fotoreporter Matty Roth ist die einzige Stimme derjenigen, die im Kriegsgebiet zurückgeblieben sind. Diesmal sind in DMZ nicht die Soldaten und die Politiker im Fokus der Geschichten. Viel mehr erzählen die sechs Kurzstories aus dem Leben von jenen, die in der DMZ leben. Einige davon sind bereits aus vorigen Bänden bekannt, andere nicht. Decade Later ist ein alternder Graffiti-Künstler, der immer noch den Zenit seiner Karriere und den Ruhm sucht. Letztendlich bekommt er seine Chance, aber zu welchem Preis? Amina ist eine Selbstmordattentäterin, die weder ein Ziel noch Freunde hat und erst ihren Weg finden muss. Wilson ist ein Gangster-Boss, der skrupellos über Chinatown herrscht und dem sein Viertel sehr wichtig ist. Mit allen Mitteln verteidigt er sein Reich im Krieg. Kelly hingegen ist eine Reporterin, eine Kriegsberichterstatterin, die immer mittendrin und scheinbar angst los ist. Doch sie ist traumatisiert und innerlich schon lange tot und letzten Endes stirbt sie einsam. Random Fire ist ein DJ, dem seine Stadt über alle Maßen wichtig ist. Als sein Lieblings-Club einer tödlichen Bedrohung gegenüber steht, geht er radikale Wege. Soames ist ein Verräter der Freien Staaten, der zum Überläufer wird. Doch will er das wirklich? Als er sich quer durch die DMZ schlagen muss, um in die Vereinigten Staaten zu gelangen, wird ihm vieles klar…
Schreibstil & Artwork:Der fünfte DMZ-Band geht einen etwas anderen Weg, als die vorigen Ausgaben. Diesmal wird die Story um Matty Roth nämlich nicht direkt weitergeführt, auch wenn Matty in der einen oder anderen Story auftaucht. Viel mehr drehen sich die sechs Kurzgeschichten ausschließlich um die genannten Personen, die allesamt in der DMZ leben und alle ihre eigenen Probleme haben. Mit ihren eigenen Fähigkeiten und Prinzipien versuchen sie über die Runden zu kommen oder etwas für sie Wichtiges zu tun. Autor Brian Wood beschreibt weiterhin eine sehr düstere Atmosphäre in einem nahezu postapokalyptischen Setting. Ganz geschickt zeigt er hier die Kehrseite des Bürgerkrieges und wie die Menschen darunter zu leiden haben. Dabei haucht er seinen sechs Protagonisten viel Tiefgang und damit Leben ein, wodurch sie sehr real wirken. Die DMZ Stories sind durchweg fesselnd, aber niemals von der witzigen Art. Sie sind düster, brutal, melancholisch und dennoch zeigen sie auch ein wenig Hoffnung, denn es gibt auch Chancen und Lösungen, den Krieg zu überstehen. Die Kurzgeschichten funktionieren gut, was zum Teil auch daran liegt, das einige der Protagonisten bereits aus vorigen Bänden bekannt sind (wie beispielsweise Amina oder Kelly). Auf der anderen Seite ist es schon sehr ärgerlich, das der Hauptplot der DMZ-Reihe um Reporter Matty überhaupt nicht weitergeführt wird und das obwohl man als Leser sehr wohl wissen will, wie es weiter geht. „Der unsichtbare Krieg“ ist quasi ein Intermezzo, aber eigentlich verdient es diese Bezeichnung nicht, denn die Stories sind mehr als das.
Auch dieser Band wurde wieder von Ricardo Burchielli gezeichnet, der das düster brutale Ambiente der DMZ, hervorragend herüberbringt, denn sein Zeichenstil ist etwas gröber und gerade dadurch wirkt das Ganze ungeschönt. Trotz des etwas gröberen Zeichenstils zeigen gerade die Hintergründe recht viele Details. Die Artworks sind in dezenten, oft leicht blassen Farben gehalten, was das Ambiente von DMZ nur unterstützt. Panels gibt es in fast jeder Form und Größe, so wirkt DMZ recht dynamisch.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungWie üblich kommt der Band im Softcover und hat eine sehr hohe Qualität. Die deutschen Texte lesen sich flüssig und gut, was auf eine gut gelungene Übersetzung zurückzuführen ist. Extras gibt es keine.
Fazit:Auch der fünfte Band von DMZ fügt sich sehr gut in die Reihe ein, auch wenn er mich persönlich nicht ganz so überzeugen konnte, wie der grandiose Vorband. Das liegt aber mehr daran, dass die eigentliche Handlung hier nicht weitergeführt wird, sondern es eine Art Intermezzo in Form von sechs Kurzgeschichten zu Personen in der DMZ gibt. Matty ist diesmal nur Nebenfigur und so erfährt man als Leser eben nicht, wie es in der DMZ weitergeht. Nichtsdestotrotz sind aber die Stories ordentlich und machen Spaß. Außerdem bringen sie neue Infos zu bereits bekannten Personen, wie Amina oder Kelly, die Beide mit Matty zu tun haben. Sie bieten einen guten Blick in die DMZ und erzählen eben über die Motivationen und das Leben verschiedener Charaktere im Kriegsgebiet. Die Zeichnungen sind wieder äußerst passend und präsentieren die DMZ in der richtigen Optik. Wem die Reihe bisher gefallen hat, der wird auch um diesen Band nicht herumkommen, auch wenn die eigentliche Handlung diesmal nicht weitergeführt wird. Das kommt aber sicher noch.
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