Im Mai 2009 kam der neue Terminator-Film mit Christian Bale in der Hauptrolle als John Connor in die Kinos und hinterließ eine zweigespaltene Terminator-Fangemeinschaft. Zwar portierte der „Terminator - Erlösung“ die Story von Terminator endlich weg von der Gegenwart in eine düstere Zukunft, aber einige Ungereimtheiten störten die echten Fans einfach. Nichtsdestotrotz war der Film - wie zu erwarten - durchaus ein Erfolg und zieht auf jeden Fall weitere Streifen nach sich. Der vorliegende Comic allerdings geht ein kurzes Stück zurück und erzählt die direkte Vorgeschichte zum neuen Terminator-Film. Außerdem gibt es noch die ersten 22 Seiten der eigentlichen Comic-Adaption des Filmes am Ende des Bandes.

 

Inhalt:

Im Jahre 2018 ist John Connor die Stimme des Widerstands und hat die versprengten Reste der Menschheit im Kampf gegen Skynet und seine Maschinen - die Terminatoren - vereint. Mittels eines improvisierten Systems aus Funkgeräten, Handys und verschlüsselten Computer-Netzwerken gelingt es zwei Anführern des Widerstands - Elena Maric in Detroit und dem Bergbauingenieur Bem Aworuwa im Niger - über die enorme Entfernung hinweg Freundschaft zu schließen. Gemeinsam erdenken sie einen Plan, um den Maschinen einen mehr als schmerzvollen Schlag zu versetzen…

 

Schreibstil & Artwork:

Comic-Adaption zu Filmen wie die Terminator-Reihe sind schon seit Jahrzehnten sehr beliebt und auch Terminator ist seit den späten Achtzigern hier keine Ausnahme. Durch den neuen Film erfährt auch das Comic-Franchise um die Menschen eliminierenden Endoskelette einen neuen Aufwind, der sich unter anderem in diesem vorliegenden Comic niederschlägt. Dabei erzählt Dara Naraghi eine Terminatorgeschichte, die sich - ähnlich wie der neueste Film - zumindest in einer Form von den meisten übrigen Terminator-Comics abhebt: sie spielt in der nahen und vor allem postnuklearen Zukunft in der die Menschheit ums nackte Überleben kämpft. Das bringt zum Einen ein neues Setting, das man zuvor nur in kurzen Filmsequenzen erblicken konnte, zum Anderen aber auch viele neue Ideen und Möglichkeiten mit sich. Naraghi schafft es hier sehr gut den Terminator Flair des neuen Films einzufangen und baut - obwohl eigentlich die Vorgeschichte - sehr gut auf das Filmspektakel auf. Die Geschichte hat alles was eine gute Terminator-Story braucht: spannende und bombastische Action und einen hochtechnischen Sci-Fi Flair, das Ganze mit einem gehörigen Endzeit-Touch verfeinert.

 

Die passende Story wird von ebenso passenden Artworks aus der Feder von Alan Robinson bildlich dargestellt. Die Illustrationen haben einen klassischen amerikanischen Comic-Stil, sind nicht allzu aufwändig, aber dennoch schick. Konturen und Linien sind klar definiert und die Farben passen zum düsteren Setting. Leichte Defizite gibt es bei den Gesichtszügen der menschlichen Protagonisten, dafür sind die Actionsequenzen toll inszeniert.

 

Die Artworks der zweiten Geschichte im Buch - die ersten 22 Seiten der eigentlichen Comic-Adaption des Filmes - zeigen hingegen einen deutlich aufwändigeren und noch schickeren Stil. Schade das dieser nicht auch für die Vorgeschichte benutzt wurde.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

An der Übersetzung gibt es, wie meistens von Panini, nichts auszusetzen. Die Texte lassen sich flüssig lesen und die wenigen spezifischen Termini sind fachgerecht ins Deutsche portiert. Das Softcover ist von der produktionstechnischen Seite her hervorragend, Bindung, Papier und Druck geben keine Angriffsflächen zum meckern. Extras gibt es - bis auf ein paar Seiten Coverartworks und ein wenig Werbung in eigener Sache - keine.

 

Fazit:

„Terminator - Die Erlösung - Die offizielle Vorgeschichte“ ist ein solider Terminator-Comic, der das postnukleare Setting des neuesten Terminator-Streifen sehr gut aufgreift und die Vorgeschichte zum Film spannend und ansprechend erzählt. Die Artworks gehen dabei in Ordnung, könnten aber hier und da besser sein. Im Großen und Ganzen wird das Ambiente des Settings aber sehr gut portiert und Terminator-Fans werden auf jeden Fall ihren Spaß an diesem Graphic Novel haben. Kein Spitzenwerk, aber durchaus spaßig und kurzweilig, vor allem aber eine bisher nicht bekannte Geschichte aus dem Terminator-Universum, die eine passende Brücke zum neuen Film schlägt. Abgerundet wird das Ganze noch durch ein 22-seitiges Preview auf die eigentliche Comic-Adaption des Films („Terminator Salvation“) am Ende des Bandes.