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Prophet 1 - Ante Genesem
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 03.11.2009
Autor:Autor: Xavier Dorison, Zeichner: Mathieu Lauffray
Übersetzer:Delia Wüllner-Schulz
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Moderne Welt / Parallelwelt
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-062-0
Inhalt:56 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat (230 x 320 mm)
Preis:13,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Irgendwo hoch im Himalaja entdecken Forscher der Miscatonic Universität ein gigantisches, 8.000 Jahre altes Artefakt mit bizarren, grauenhaften Verzierungen. Nur einer der Forscher, Jack Stanton, kommt lebend in die Zivilisation zurück und schreibt ein Buch über den sensationellen Fund - vor der Schöpfung. Aber die Entdeckung hat verheerende Folgen – für Jack, und vielleicht für die ganze Welt. Die Zeichen stehen auf Apokalypse, aber niemand will es wahrhaben, am wenigsten Jack selbst. Als die ersten Katastrophen eintreten, beginnt Jack aber zu ahnen, was er angerichtet hat. Die Südspitze Manhattans geht in Flammen auf und ein verlassener Tanker strandet auf verheerende Weise auf der Insel von New York. Plötzlich findet sich Jack in einer menschenleeren und sehr seltsamen Parallelwelt wieder in der er ums nackte Überleben kämpfen muss…

 

Schreibstil & Artwork:

„Ante Genesem“ ist ein waschechter Mystery-Thriller in Comicform, der einen tollen Auftakt der Serie darstellt. Allerdings hinterlässt der erste Band auch mehr Fragen als er Antworten gibt, aber hier muss man einfach berücksichtigen, dass es sich um den ersten von vier Bänden des Zyklus handelt.

Der Autor schafft ein bedrohliches Setting, das durch die eindrucksvollen Bilder des Zeichners fast perfekt dargestellt wird. Dabei zeigen vor allem die ersten Seiten deutliche Parallelen zum lovecraft’schen cthuloiden Horror und Fans dieses Genres werden sich schnell wohl fühlen. Doch nach ein paar Seiten ändert sich dies ein wenig und das Ganze wird deutlich moderner, wenn auch der cthuloide Eindruck beständig im Hintergrund präsent bleibt.

Die Story wird schnell spannend und hat eine gute Geschwindigkeit, ohne dabei überzogen zu wirken. Die Geschichte entfaltet sich mit vielen Mysterien und ist voller Rätsel und Fragen, die sich auftun. Dabei wirkt das gesamte Werk sehr bedrückend und apokalyptisch, kein Wunder, bedenkt man die Thematik. Autor und Zeichner bringen dieses Gefühl eben sehr gut rüber. Auf der anderen Seite sind einige Elemente wirklich verwirrend und am Ende weiß man nicht so ganz was man von der ganzen Sache halten soll. Aber hier sollte man auf jeden Fall weitere Bände abwarten, denn sicherlich entfaltet sich die Story und die Sinnhaftigkeit hinter all dem, dann umso mehr.

 

Die Artworks passen wie gesagt sehr gut zum düsteren Setting und bringen die unterschwellige Bedrohlichkeit sehr gut rüber. Die Zeichnungen wirken auf den ersten Blick dabei nicht wirklich aufsehenerregend, sondern wirken eher dezent zurückhaltend, was wahrscheinlich an der ebenfalls dezenten Kolorierung liegt. Dennoch schafft es der Künstler die bedrohliche und unheimliche Atmosphäre des Settings einzufangen und schlecht sind die Artworks sicherlich nicht, es gibt allerdings auch Bessere. Umwerfend sind hier vor allem die großen Panels wie beispielsweise das auf Seite 20 und 21.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Der Band kommt im großformatigen Hardcover, ganz so wie es für Splitter üblich ist. Neben der eigentlichen Geschichte gibt es ein paar Storyboards und Skizzen im Anhang, die den sehr guten Eindruck des Bandes abrunden.

 

Fazit:

Die Eröffnung dieser neuen Reihe ist gelungen. Die Story ist spannend und erzählt eine mysteriöse und bedrohliche Geschichte, die stark cthuloide Einflüsse aufzeigt. Wie bei einem Mehrteiler üblich bleiben allerdings viele Fragen am Ende offen und hier kann man nur hoffen, dass diese in den weiteren Bänden dann auch Beachtung finden. Auf jeden Fall ist „Ante Genesum“ ein überzeugender Auftakt, den sich Fans solcher Mystery-Thriller ansehen sollten.