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Das verlorene Symbol
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 07.11.2009
Autor:Dan Brown
Typ:Roman – Thriller
VerlagBastei-Lübbe
ISBN/ASIN:978-3-7857-2388-3
Inhalt:765 Seiten, Gebundene Ausgabe
Preis:26,00 EUR
Sprache:Deutsch

Im vergangenen Jahrzehnt hat sich Dan Brown weltweit mit seinen Roman mehr als nur einen Namen gemacht. Gerade mit „Illuminati“ (OT: Angels & Demons) und „Sakrileg“ (OT: Da Vinci Code) führte er lange Zeit die Bestsellerlisten der Welt an. Sein letzter großer Roman – Sakrileg – ist immerhin auch schon 5 Jahre auf dem Markt. Zwar gab es 2005 mit „Diabolus“ (OT: Digital Fortress) noch einen weiteren Band von Dan Brown in Deutschland, doch eigentlich war dies sein erster Roman, den er im Jahre 1998 in den USA geschrieben und veröffentlicht hat. Lange haben seine Fans auf einen brandneuen Roman um und mit Robert Langdon gewartet. Mit „Das verlorene Symbol“ (OT: The Lost Symbol“) ist dieser nun im Oktober erschienen.

 

Inhalt:

Washington, D.C.: In der amerikanischen Hauptstadt liegt ein sorgsam gehütetes Geheimnis der Freimaurer verborgen, und ein Mann ist bereit, dafür zu töten. Doch dazu benötigt er die Unterstützung eines Menschen, der ihm freiwillig niemals helfen würde: Robert Langdon, Harvard-Professor und Experte für die Entschlüsselung und Deutung mysteriöser Symbole.

Nur ein finsterer Plan ermöglicht es, Robert Langdon in die Geschichte hineinzuziehen. Fortan jagt der Professor über die berühmten Schauplätze der Hauptstadt, doch die wahren Geheimnisse sind in dunklen Kammern, Tempeln und Tunneln verborgen. Orte, die vor ihm kaum jemand betreten hat. Und er jagt nicht nur – er wird selbst zum Gejagten. Denn das Rätsel, das nur er zu lösen vermag, ist für viele Kreise von größter Bedeutung – im Guten wie im Bösen.

Zwölf Stunden bleiben Robert Langdon, um seine Aufgabe zu erfüllen. Danach wird die Welt, die wir kennen, eine andere sein.

 

Stil:

Die Romane von Dan Brown gehören zu den erfolgreichsten Thrillern der letzten Jahre, allerdings auch zu den umstrittensten. Gerade „Illuminati“ und „Sakrileg“ haben bezüglich ihrer Story hier und da für Furore gesorgt, denn sie erschienen sehr gut recherchiert und transportierten große Verschwörungstheorien glaubhaft an die Leser auf der ganzen Welt. Gerade der katholischen Kirche gefiel dies gar nicht. In beiden Romanen war der Symbologe Robert Langdon Protagonist und Mittelpunkt der Story, der beides Male in eine irrwitzige Hetzjagd um ein großes Mysterium verstrickt wurde, weil er eben ein Meister in Symbolik und dem Lösen von Rätseln ist. Die größten Kritiker von Dan Browns Arbeiten führen gerne an, das seine Geschichten nach einem „Schema F“ gestrickt sind und daher recht vorhersehbar erscheinen, was - wenn man sich alle seine Bücher in ihrer Gesamtheit ansieht - wahrscheinlich nicht gänzlich von der Hand zu weisen ist. Dennoch funktionieren Dan Browns Werke und bannen den Leser an die Seiten, lassen ihn sie förmlich verschlingen. Und mal davon ab: der Erfolg gibt dem Autor recht.

 

„Das verlorene Symbol“ geht einen ähnlichen Weg wie „Illuminati“ und „Sakrileg“, was zum Einen natürlich kein Wunder ist, denn es ist nun mal wieder eine Robert Langdon Story. Das Grundgerüst der Story ist auch im dritten Langdon-Roman seinen Vorgängern sehr ähnlich, doch Brown schafft es dennoch eine eigenständige Story zu schreiben, die viel Dampf und Spannung, aber auch Witz und Tragik hat. „Das verlorene Symbol“ ist ein packender Thriller, der vom Anfang bis zum Ende zu fesseln weiß und zwar in der Form, das man das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen mag. Dan Brown hat es einfach raus, seine Leserschaft zu fesseln.

Die Story, die diesmal in Washington D.C. spielt und sich sehr intensiv um das wohl größte Geheimnis der Freimaurer dreht, erscheint durchdacht und gut recherchiert. Dasselbe gilt für die Örtlichkeiten, die im Laufe des Romans von Langdon und anderen besucht werden. Auch diese werden akribisch und sehr bildhaft wiedergegeben und erscheinen zumindest sehr nah an den realen Begebenheiten.

Mit Sicherheit hat Brown hier und da einige Kleinigkeiten im Namen der Spannung abgeändert – das hat er auch vorher (zum Beispiel in Illuminati) bereits getan - aber tatsächlich sind dies Abänderungen die aus erzählerischer Sicht durchaus Sinn machen. Außerdem sollte man immer im Kopf behalten, das Browns Thriller der Unterhaltung dienen sollen, das Vergessen viele Kritiker gerne mal.

 

So oder so, Dan Brown hat einen durchaus anspruchsvollen Schreibstil, der die Dynamik und die Geschwindigkeit seiner Erzählung sehr gut unterstützt. Dabei meint man oft, man weiß was als nächstes passieren wird und hier und da irrt man sicher auch nicht, aber häufig kommt der Autor mit sehr überraschenden Wendungen um die Ecke, mit denen man wirklich nicht gerechnet hat. Gerade was die verschiedenen Charaktere angeht – die allesamt sehr facettenreich und tiefgängig ausgearbeitet sind und damit sehr glaubwürdig und realistisch wirken – kann man im gesamten Roman oftmals nicht sagen, wer nun welche Motivation hat. Interessant ist dabei auch die Technik des Autors, den Leser mit in die Handlung einzubeziehen, in dem er immer wieder Rätsel auch in bildhafter Form in den Text integriert, so das man quasi dazu aufgefordert wird, mit zu rätseln.

 

Fazit:

„Das verlorene Symbol“ schlägt in die gleiche Richtung wie schon „Illuminati“ und „Sakrileg“, die Beide ein Riesenerfolg waren. Zwar sind auch beim neuen Langdon-Roman viele Parallelen zu den vorigen Bänden erkennbar, aber gerade diese sind das, was die Romane von Dan Brown ausmachen: Mystik, Symbolik, Rätsel. Dazu kommen hervorragend recherchierte Informationen, Hintergründe und Örtlichkeiten. Das alles verpackt der Autor in einen spannenden und komplexen Plot, um einen kaltblütigen Menschen, der alles dafür tut, um das größte Geheimnis der Freimaurer in Washington zu lüften. Charismatische und glaubwürdige Charaktere und eine gesunde Prise Action runden die Sache ab und ergeben letztendlich einen weiteren tollen Dan Brown Thriller im Stile von „Illuminati“ und „Sakrileg“.

Mir persönlich hat von den drei Langdon-Romanen bisher immer noch „Illuminati“ am besten gefallen, aber „Das verlorene Symbol“ muss sich sicher nicht hinter diesem verstecken und ist eine ganz eigene Hausnummer, die wohl jedem Gefallen dürfte, der die vorigen Bände mochte oder auch einfach nur gut gemachte Thriller mag.