Nachdem ich bereits einige der späteren Ausgaben der neuaufgelegten Collector’s Edition der Kultcomicreihe aus den 1980er Jahren besprochen habe, sind mir nun auch die ersten Bände in die Finger gekommen, die die Anfänge von Storm schildern.

 

Inhalt:

Sein Name ist Storm. Ein Astronaut des 21. Jahrhunderts. Bei einem Routineflug gerät er in einen kosmischen Wirbelsturm. Dort wird er tausende Jahre in die Zukunft geschleudert. Die Erde hat sich in der Zwischenzeit völlig verändert. Sie ist zu einem wilden, barbarischen Planeten mutiert. Nur vereinzelt finden sich auf der zukünftigen Erde noch Spuren längst vergangener Zivilisationen. Storm erkennt, dass es für ihn keine Rückkehr in seine eigene Zeit mehr geben wird.

 

Rothaar und Storm sind in einer tödlichen Wüste gestrandet. Als sie einen halbwegs sicheren Unterschlupf gefunden haben, treffen sie auf einen seltsamen grauhäutigen Menschen, der auf der Flucht ist. Natürlich dauert es nicht lange, bis sie auch den Weg der Jäger kreuzen, die den Mann jagen. Die Jäger sind die Handlanger des skrupellosen Betreibers einer nahen Salzmine namens Prov.

Schnell werden die beiden Gefährte überwältigt und als Sklaven zur Salzmine gebracht. Aber Rothaar schafft es der hypnotischen Wirkung der Waffen der Sklaventreiber zu entgehen. Geschickt stachelt sie das unterdrückte Wüstenvolk das n der Mine arbeitet an und nutzt den Zwist den Prov mit seinem Stellvertreter hat, um einen Aufstand anzuzetteln...

 

Schreibstil & Artwork:

Mit diesem Band beginnt die so genannte und bei Fans heißgeliebte Dick Matena-Ära, denn der Autor hat Storm nicht nur eine ganze Zeitlang begleitet, sondern auch richtig nach vorne gebracht.

Auch „Das Wüstenvolk“ ist wieder ein typischer Storm-Comic,d er alles hat, was diese Reihe ausmacht. Allerdings tritt Storm als Protagonist in diesem Band deutlich in den Hintergrund und Autor Matena rückt die schöne Rothaar in den Vordergrund. Was sind die Männer auch schon ohne ihre Frauen?

Die Story ist zwar relativ einfach und geradlinig gehalten, ganz so wie man es von Storm kennt, dennoch gibt es verschiedene Handlungsstränge zwischen denen beständig hin und her gesprungen wird. Vor allem die Charaktere – allen voran Rothaar und Storm – wirken wie immer sehr gut ausgearbeitet und bieten facettenreiche Charakteristika.

Auch diese Storm Story ist wieder richtig spannend und bleibt es auch bis zum Ende des Bandes, was nicht zuletzt an der gesteigerten Action, aber auch an der Lebhaftigkeit der Erzählung liegt.

 

Kenner und Fans wissen es sowieso, aber auch dieser Band stammt aus der Feder von Don Lawrence, der Storm einfach geprägt und die Reihe bis zu seinem Tod mit über 20 Haften betreut hat. Don Lawrence ist Storm und umgekehrt. Das einzigartige Artwork ist einfach bezeichnend für diese klassische Serie und etwas anderes wäre hier nicht mal ansatzweise hinein zu denken.

Jedes einzelne Panel von Lawrence ist quasi ein kleines Gemälde und ist mit kleinen Strichen sehr detailliert umgesetzt. Eine sehr kraftvolle Kolorierung unterstützt den tollen Eindruck der Artworks und auch heute noch sind diese einfach als atemberaubend toll zu bezeichnen.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Die Collector‘s Edition hat es in sich und ist gerade für Sammler ein echtes Schmuckstück. Nicht nur ist die Druck- und Bindequalität hervorragend und überzeugt auf ganzer Linie. Die Bilder sind gestochen scharf und der Comic glänzt mit einer satten du kräftigen Kolorierung. Am Ende des Bandes gibt es den dritten Teil der Dokumentationsreihe „Der lange Weg zu Storm“ - ein Sammelsurium an weitestgehend unbekannte Hintergrundinformationen. Außerdem gibt es wieder einen herausnehmbaren A4-Print. Für Sammler einfach toll.

 

Fazit:

Die Neuauflage von Storm bleibt auch in Band 3 einfach klasse. Die Story ist typisch Storm und überzeugt auf ganzer Linie. Dick Matena hat hier damals ganze Arbeit geleistet und eine zwar relativ einfache aber dennoch vielschichtige Story geschaffen, die alles hat, was ein Storm-Comic braucht.

Die extrem schicken Artworks von Don Lawrence benötigen eigentlich keiner expliziten Erwähnung mehr (und wurden auch in allen bisherigen Storm-Reviews bei uns mehrfach angepriesen), aber auch hier sei gesagt, das Lawrence mit jedem Storm-Band nochmal einen draufgelegt hat – damals.

So toll wie in der Collector’s Edition von Splitter hat die Storm-Reihe übrigens noch nie ausgesehen, denn die Produktion bewegt sich auf allerhöchstem Niveau und ist nicht nur was für jene die Storm noch nicht kennen, sondern auch für jeden alten Fan und Sammler – schon allein wegen des schmucken Hardcover und dem herausnehmbaren Print.