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Spawn 88
Bewertung:
(3.9)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 11.11.2009
Autor:Text: David Hine, Zeichner: Greg Capullo (Vorzeichnungen), Brian Haberlin
Übersetzer:Claudia Fliege
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Spawn
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:n/a
Inhalt:76 Seiten, Softcover mit Pappumschlag, US-Format, US-Ausgaben #183 + 184, Preview zu #185
Preis:5,95 EUR
Sprache:Deutsch

Die Spawn-Reihe, die in den 90er Jahren von Todd McFarlane erdacht wurde und beim Independent-Verlag Image Comics – ein Verlag bei dem McFarlane Mitbegründer war – erschienen ist, ist seither recht erfolgreich. Einige Jahre lang erschien die deutsche Ausgabe beim Infinity-Verlag, bis dieser insolvent gegangen ist. Panini griff zu und übernahm die Reihe, die seit geraumer Zeit und bei diesem Verlag läuft.

 

Inhalt:

Die Story von Spawn ist mittlerweile recht komplex und wird auf der ersten Seite des Heftes in Textform grob wiedergegeben. Deswegen erspare ich mir diesen Rückblick nun hier und gehe direkt auf den Inhalt des vorliegenden Heftes ein.

 

Al Simmons (Spawn) hat heraus gefunden, dass er schon lange von Mammon manipuliert worden ist. Letzter entführt Al, Wanda, Cyan und Nyx in sein eigenes höllenartiges Reich, wo sie auf Morana treffen. Morana ist das erste Kind von Al und Wanda, von der die Beiden dachten, sie wäre bei der Geburt gestorben. Doch das gehörte zu Mammons teuflischen Plan, der Morana groß gezogen hat. An ihrem 18. Geburtstag badet Morana im Blut von 50 Jungfrauen und soll damit die Macht erhalten, über die Erde zu herrschen. Ihre verhassten Eltern sollen dabei als erstes Opfer dienen. Außerdem eignet sich die Gute Spawns Anzug an, dem Nyx zuvor für eine Weile getragen hatte. Aber Morana hat die Rechnung ohne Cyan gemacht…

 

Schreibstil & Artwork:

Natürlich ist es schwer in eine laufende Story einzusteigen. Ich persönlich verfolge Spawn schon seit den Anfängen und auch wenn ich viele Jahre eine Pause gemacht habe, habe ich schon seit längerem wieder die deutschen Ausgaben gelesen.

Zugegebenermaßen ist es für einen Seiteneinsteiger schwerer nun mitten in den derzeitigen Plot einzusteigen, allerdings gibt der oben erwähnte Rückblick schon einen sehr guten Einblick. „Spawn 88“ ist das Ende der David Hine Strecke und bringt dem Leser das große Finale dazu. Für jemanden, der die Vorhefte nicht gelesen hat, ist es demnach schwer in die eigentlich sehr spannende und durchaus schlüssige Handlung einzusteigen und hier kann man nur raten, sich noch ein paar der Vorhefte zu Gemüte zu führen – oder noch besser die gesamte David Hine Miniserie.

Davon losgelöst ist die vorliegende Ausgabe extrem packend und spiegelt das typische Spawn Flair hervorragend wieder und das obwohl Al Simmons derzeit gar nicht Spawn ist. Die Ereignisse, die sich mit der letztendlichen Offenbarung von Mammon und seinen Machschaften ergeben, führen zu dem eigentlich schon erwarteten Eingreifen von Cyan, die das Blatt schließlich wendet. Das Ganze geht in typischer Spawn-Manier über die Bühne und reichlich Action ist vorprogrammiert. Die Auswirkungen werden sicherlich noch lange nachhallen und man darf gespannt sein auf die nächste Episode, die übrigens endlich wieder von Todd McFarlane selbst mitgeschrieben wurde. Tatsächlich ist es hier dann wahrscheinlicher sinniger mit Band 89 einzusteigen der einen neuen Zyklus beginnt.

 

Die Artworks in dieser Ausgabe passen sehr gut zur Handlung, sind düster und bedrohlich. Wie man es von Spawn gewohnt ist, sind die Illustrationen recht aufwändig gezeichnet, MCFarlane legt eben viel wert auf so etwas, was auch gut so ist, denn das ist, was Spawn schon immer zu einem nicht geringen Teil ausgemacht hat. Die Illustrationen sind sehr dynamisch angelegt und spiegeln den actionreichen Plot sehr gut wieder. Die Panels gibt es in allen Größen und Formen. Auch sie unterstreichen die Dynamik. Natürlich ist Spawn dabei eher was für Erwachsene, denn wie so oft gibt es gehörige Splatterelemente.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Spawn 88 ist ein einfaches Heft mit stärkerem Pappcover, das zwei US-Ausgaben enthält. Außerdem gibt es eine kleine Preview auf den nächsten Band. An Extras gibt es ein paar Coverartworks. Die Produktionsqualität des Hefts ist wie gewohnt sehr gut.

 

Fazit:

Spawn 88 schließt den David-Hine-Zyklus mit einem bombastischen Finale hervorragend ab. Jene, die die Reihe regelmäßig verfolgen werden ihren Spaß haben, denn Spawn ist auch hier das was man erwartet. Wirklich überraschend ist das Ende des Zyklus aber nicht unbedingt, aber wie immer toll in Szene gesetzt.

Viel interessanter ist dagegen die Aussicht auf den nächsten Zyklus, der mit dem nächsten Band beginnt und der von Todd McFarlane und Brian Holguin geschrieben wurde. Das verspricht ein echter Knaller zu werden.

Neueinsteiger werden im Übrigen nicht viel mit dem vorliegenden Heft anfangen können, denn dazu ist die Story zu verwirren, auch wenn es eingangs einen kurzen Rückblick gibt. Sie sollten entweder die letzten Vorhefte ebenso erwerben oder aber auf Spawn 89 und den Beginn des neuen Zyklus warten.

Dennoch kann man jedem auch heute noch empfehlen, sich näher mit der Spawn-Reihe zu beschäftigen, denn sie ist immer noch so erstklassig, wie vor vielen Jahren, auch wenn diese Ausgabe definitiv nicht der beste Band ist.