InhaltDie beiden neuen Ausgaben des Gruselkabinetts (Nr. 36 & 37) ist wieder eine aufgeteilte Geschichte. Diesmal haben sich die Macher von Titania Medien den bekannten Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde als Vorlage genommen und als Hörspiel umgesetzt.
Die Geschichte handelt von dem jungen und bildhübschen Dorian Gray. Ein Portrait wird von ihm durch den erfolgreichen Maler Basil Hallward angefertigt. Dabei gelingt es ihm, die Schönheit des Mannes so auf die Leinwand zu bannen, dass Dorian die Vergänglichkeit seiner Schönheit bewusst wird. Er wünscht sich, dass nicht er altern und bei ihm die Spuren des Lebens zu sehen sind, sondern dass stattdessen das Gemälde sich verändert. Kurz bevor das Gemälde fertig ist, trifft Dorian auf einen Freund von Basil. In Lord Henry Wotton trifft der junge Mann einen Freund im Geiste, der ebenfalls von der Schönheit des Jünglings fasziniert ist. Aber er versucht dem jungen Mann seine eigene Lebensphilosophie näher zu bringen. Die Tragödie nimmt ihren Lauf, als Dorian sich in die junge Schauspielerin Sibyl Vane verliebt. Doch die Liebe endet tragisch, und Dorian erkennt, dass sein Wunsch nach ewiger Schönheit in Erfüllung gegangen ist. Das Gemälde verändert sich und zeigt nun den Zustand seiner Seele. So folgt Dorian immer mehr seinem Vorbild Henry Wotton, und seine Lebensweise wird immer mehr zügellos und von keinen Regeln beschränkt. Nur sein Portrait, das nun in einem abgeschlossenen Raum in seinem Haus hängt, erschrickt ihn, sobald er es betrachtet.
Mit „Das Bildnis des Dorian Gray“ hat man diesmal eine nicht typische Gruselgeschichte als Vorlage ausgewählt, und so ist es auch wenig verwunderlich, dass ins Besondere im Laufe der ersten CD keine Schauermomente sich beim Hörer einstellen. Vielmehr wird das Verlangen der beiden älteren Männer nach Dorian, seiner Jugend und Schönheit sehr gut geschildert, und man spürt, dass dieses nur in einer Katastrophe enden kann. So verfolgt man die Handlung der ersten CD fasziniert und beobachtet in einer sehr gut umgesetzten Studie die Veränderung des naiven Jünglings. Die zweite CD zeigt nun den Verfall Dorians, nachdem er durch die Lösung der Verlobung und die damit verbundenen Trennung der jungen Schauspielerin seine erste charakterlich fragliche Handlung vollzogen hat. Als er seinen Fehler nicht mehr revidieren kann, sind der weitere Weg und der weitere Verfall vorgezeichnet. So verlässt er sich auf sein jugendliches Aussehen und seine einnehmende Art im Umgang mit den anderen Menschen. Er lebt seine Laster aus und gibt sich all möglichen Verwerfungen hin. Am Ende kommt es aber zur unvermeidlichen Konfrontation mit seinen beiden älteren Freunden, denen er die Wahrheit eröffnet.
Die Auswahl der Sprecher ist perfekt gefällt. David Turba überzeugt während der beiden CDs als Dorian Gray und ist ein Garant für die hohe Qualität des Hörspiels. Aber auch Axel Malzacher als Basil Hallward, der den Maler schmachtend verkörpert, ist hervorragend besetzt. Den Dandy Lord Henry spielt Tom Vogt, und ihm nimmt man die Rolle richtig gut ab. In weiteren Rollen sind zu hören Hasso Zorn, Ulrike Möckel, Regina Lemnitz, Marianne Lutz, Melanie Pukaß, Dennis Schmidt-Foß, Kristine Walther, Cathlen Gawlich, Lutz Mackensy, Engelbert von Nordhausen, Andreas Mannkopff, Bodo Wolf und Dagmar von Kurmin. Die Musik untermalt gekonnt die Handlung und rundet das gute Bild ab.
Die Cover der CD sind sehr schön gestaltet und zeigen eigentlich das wichtigste in diesem Hörspiel. Die beiden CDs befinden sich in dem Standard Case. Ein Booklet und eine Information vom Verlag liegen bei. Die CDs gibt es auch zusammen in einem schönen Pappschuber.
Fazit:Gruselkabinett 36 und 37 sind nicht so gruselig wie die anderen Teile. Trotzdem bieten sie sehr gute Hörspielkunst und faszinieren durch die guten Sprecher sowie die gute Romanvorlage.
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