InhaltIm Wien des neunzehnten Jahrhunderts spielt die Handlung des Romans, und sie ist gleichzeitig die Vorgeschichte einer der Hauptfiguren aus anderen Romanen der Autorin Ulrike Schweikert, die aber in der Gegenwart spielt. Napoleon hat mit seinen Truppen die Metropole verlassen, und so gehen die Adeligen wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nach und besuchen Bälle und Theater. Auch die reichen Bürger wollen es den Adeligen gleichtun und stürzen sich dabei in große finanzielle Ausgaben. Auch die Bankiersfamilie Fries konnte dem Glanz nicht widerstehen und überschuldete sich. In den Ruin getrieben, müssen sie das Palais veräußern. Der Käufer ist ein Adeliger aus dem Osten. Andras Bathory ist ein Graf aus Siebenbürgen und der neue Bewohner des Anwesens. Während er versucht, Teil der besseren Gesellschaft zu werden, in dem er Bälle besucht und mit seinem Charme die Frauen verführt, geht ein Mörder in der Stadt um. Immer wieder sterben auf grausame Weise junge Frauen, denen die Kehle durchgeschnitten oder brutal ausgerissen wurde. Eine Besonderheit ist das wenige Blut an den Tatorten. So führt die Spur der Ermittlern ziemlich schnell auf den Grafen, der, obwohl er ein Vampir ist, nicht der Täter ist.
Mit „Das Herz der Nacht“ liefert Ulrike Schweikert die Vorgeschichte von Peter von Borgo, der in den beiden Vampir/Kriminalromanen „Der Duft des Blutes“ und „Feuer der Rache“ eine wichtige Rolle spielte. Diese spielten im Hamburg der Gegenwart, und dabei hilft der Vampir der jungen Kommissarin, ihre Fälle zu lösen. Nun geht es in der Zeit zurück nach Wien und glücklicherweise nicht nach London, wie es momentan auch gerade häufig zu lesen ist. So beschreibt sie sehr schön die Metropole zur Zeiten der k.u.k.-Monarchie, und ihr gelingt es, die prächtigen Bauten zu beschreiben. Somit überzeugt der Roman auch bei der Darstellung der Umgebung, und durch die gelungene Schilderung der ausgiebigen Bälle und Bankette kommt die passende Atmosphäre auf. Sie dient als Kulisse für die interessante Handlung, die zu Beginn recht einfach gestrickt zu sein scheint. Ein Vampir ist zu gegen und junge Frauen werden mehr oder weniger grausam ihres Blutes beraubt. Aber schon bald wird klar, dass die Lösung nicht so leicht ist. Vielmehr beginnt nun eine interessante und spannende Ermittlung, die aber auch Zeit für andere Dinge lässt. So begleiten wir Andras Bathory und bekommen dabei auch einen ganz anderen Blick auf die damalige Gesellschaft. Dabei wird die Stellung der Frauen beleuchtet und an Beispielen verdeutlicht. Die Ermittler, die den Fall eigentlich bearbeiten, gehen dabei sehr tölpelhaft vor und lassen so der Hauptfigur die entsprechende Bühne.
Das Buch ist ein Hardcover mit einem Lesebändchen. Der Umschlag ist schön gestaltet und hat einen Prägedruck.
Fazit:Das Herz der Nacht ist ein romatischer Vampirroman mit einer interessanten Handlung und einer Hauptfigur, die schon in zwei anderen Büchern den Unterschied ausgemacht hat.
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