Links zur Rezension Inhalt:Die G-Men sind das profitabelste Superhelden-Team der Welt und bringen dem Konzen Vought American Unsummen ein. Doch das Team wird zunehmend rebellischer und irgendetwas scheint faul bei dieser Gang, die Millionär John Godolkin um sich geschart hat. Das hochdekorierte Teammitglied Silver Kincaid begeht in aller Öffentlichkeit einen höchst spektakulären Selbstmord, aber da alle G-Men-Gruppen Umsatzgranaten sind, wird das Ganze vom Konzern vertuscht. Doch die "Boys" schauen nicht einfach weg und wollen wissen, was in der G-Villa geschieht, und so wird Frischling Hughie als Maulwurf in ein Nachwuchs-Team geschleust, um der Sache auf den Grund zu gehen...
Schreibstil & Artwork:Autor Garth Ennis knüpft nahtlos an seine vorigen Geschichten an und das sowohl hinsichtlich der Story als auch in Bezug auf Brutalität und Sexismus. Wie schon zuvor ist "The Boys" einfach extrem gewalttätig, bitterböse und vor allem auch sexistisch. Dabei überschreitet der Autor auch gerne Mal ein paar Grenzen und driftet ins wirklich Geschmacklose ab. Das ist mittlerweile auch das Problem bei "The Boys". Während die Story immer noch auf eine gewisse Weise interessant ist, allerdings dabei auch ein wenig an Originalität verloren hat, hat Ennis den Ekelfaktor von den Boys immer weiter gesteigert. Die Story wird dabei zunehmend vorhersehbarer und neigt dazu, sich zu wiederholen, entwickelt sich also nicht wirklich weiter. Dafür gibt es eben immer überzogenere und ekeligere Szenen. Das ist schade, denn die ersten beiden Bände von "The Boys" hatten eine gewisse Balance, wo sowohl Story als auch das Drumherum gut zu einander passten. Das verliert sich nun mehr und mehr. Sicher gibt es auch immer noch den einen oder anderen Aha-Effekt und auch noch einige Lacher, aber alles in allem hat die Serie storytechnisch doch merklich nachgelassen. Auch die Charakterentwicklung scheint zu stagnieren, denn selbst Hughie zeigt kaum wirkliche Fortschritte hinsichtlich seiner Entwicklung. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Serie nochmal wendet, denn wenn der Autor die Sache so weiterverfolgt, dann wird sie leider den Bach hinuntergehen.
Zeichnerisch hat sich hingegen nicht viel getan, denn Darick Robertson ist immer noch der Hauptzeichner der Reihe. Die Artworks stehen denen der vorigen Ausgaben demnach in nichts nach, haben aber - analog zur Storyentwicklung - einen höheren Ekelfaktor. Mehr Blut, mehr Kotze und mehr Sexszenen, für die, die es mögen. Die Artworks sind dabei schick, aber nicht überragend, passen aber ganz gut zum Comic und dessen Flair.
Qualität & Ausstattung:Das Softcover ist 196 Seiten stark und umfasst die Originalhefte 23-30, die die gesamte "G-Men" Geschichte erzählen. Die Produktionsqualität des Bandes ist wie immer hervorragend und Druck, Bindung und auch Papierqualität sind einfach erstklassig. Extras gibt es allerdings keine.
Fazit:Bisher hat mir "The Boys" von Anfang an sehr gut gefallen, aber schon mit dem dritten Sammelband konnte man eine leichte Abwärtstendenz spüren. Der Grund war, dass die Story nicht so überzeugen konnte, wie die der ersten beiden Bände, und das mit einem höheren Ekelfaktor vom Autor ausgeglichen wurde. Das ist schade, vor allem da Garth Ennis diese Methodik auch im vierten Band spürbar weiterführt. Die Story ist solide und durchaus interessant, birgt aber auch keine wirklich großen Überraschungen. Dafür ist der vierte Band gefühlt noch brutaler und sexistischer. Zwar ist das schon immer Bestandteil von "The Boys" gewesen, aber die Balance stimmt einfach nicht mehr. "The Boys"-Fans der ersten Stunde werden immer noch ihren Spaß an dieser abgefahrenen und kranken Serie haben, aber es bleibt dennoch zu hoffen, dass Ennis und Co. die Kurve kriegen und wieder mehr Balance zwischen Story, Gewalt und Ekelfaktor in die Reihe bringen.
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