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Inhalt:Red Sonja hat auf ihren Reisen durch die hyperborische Welt zahllose und unglaubliche Abenteuer erlebt. In "Auf Reisen" werden fünf dieser Geschichten erzählt und die rothaarige Teufelin mit dem Schwert muss gegen verschiedenste Gegner antreten. In der ersten Geschichte "Musik des Todes" tritt sie gegen einen grausamen Bezirsark namens Graven Sul an, der zehntausende von Menschen gnadenlos und ohne Gewissen dahinmetzelt, nur um seinen Blutdurst zu befriedigen. In "Sonja zieht gen Osten" begibt sich die Rote in das ferne Kithai, um einen grausamen Herrscher in seine Schranken zu weisen. "Die Monsterinsel" führt Sonja auf eine Insel voller grausiger Gestalten, die von einem wahnsinnigen Hexer geschaffen wurden und in "Die wandelnden Hüllen" hat es die Kriegerin mit einer ganzen Stadt voller Untoter zu tun. Im letzten Abenteuer des Bandes - "Die Hand des Schicksals" - nimmt die schöne Kämpferin einen Jungspund unter ihre Fittiche und verhilft diesem zu seiner wohlverdienten Rache...
Schreibstil & Artwork:Die Nemedischen Chroniken erzählen bekanntermaßen nicht nur von Conan, dem Cimmerier, sondern auch von Red Sonja, der Teufelin mit dem Schwert, die ebenfalls von Robert E. Howard erschaffen wurde. Die neue Red Sonja Comicreihe, die seit ein paar Jahren in den USA bei Dynamite Entertainment verlegt wird, erfreut sich - ebenso wie die neue Conan-Reihe - großer Beliebtheit. Panini Comics bringen die zahlreichen Geschichten hierzulande auf den Markt (Rezensionen dazu gibt es hier im Gate). Neben der regulären fortlaufenden Reihe, die in den durchnummerierten Red Sonja Sammelbänden erscheint, gibt es immer wieder Sonderbände, wie diesen hier, die abseits der aufbauenden Story spielen.
Die Auswahl der fünf Geschichten ist hier gut getroffen, denn jede Einzelne von ihnen trifft das Flair und den Charme des Settings (und der Kriegerin) wirklich hervorragend. Liebhaber von Robert E. Howards Geschichten werden sich hier gleich heimisch fühlen, denn die Autoren, unter ihnen vor allem Ron Marz, der auch schon zuvor an Red Sonja gearbeitet hat, aber auch die anderen Schreiber, machen ihre Arbeit einfach gut und erzählen spannende, wenn auch kurze Stories über Sonjas Abenteuer. Dabei zeigen die Geschichten genau die richtige Mixtur aus den verschiedenen Elementen, die Fans so zu schätzen wissen. Brutale Kämpfe, ansprechende Erzählungen und actionreiche Inszenierungen, das alles in einem passenden Fantasy-Setting verpackt und mit einer Prise Erotik verfeinert (denn schließlich ist Red Sonja wie immer ein Hingucker). Schön bei den fünf Geschichten ist auch, dass keine wie die andere ist und dem Leser so immer wieder frische Erzählungen präsentiert werden. Vor allem verschlägt es die schöne Kriegerin dabei in die verschiedensten Gebiete der hyperborischen Welt, mal ist sie im asiatisch anmutenden Osten, mal auf einer tropischen Insel und dann wieder auf hoher See. Dabei sind zwar alle fünf Geschichten für sich gesehen wirklich gut, aber im direkten Vergleich untereinander - und dieser liegt hier nahe - spürt man die Schwächen, aber auch die Stärken der einzelnen Stories deutlich. Zum Beispiel finde ich persönlich die "Musik des Todes" zu kurz geraten, denn der grausame Graven Sul kommt irgendwie zu kurz hier. Dennoch ist die Story keineswegs schlecht, ihr fehlt nur irgendwie noch eine Nuance. Toll hingegen ist die Kithai-Geschichte "Sonja zieht gen Osten", die einen ganz eigenen Flair aufweist und sehr tiefgehend erzählt wird (eben von Ron Marz). Wie dem auch sei, alle Stories treffen, wie gesagt, den Ton gut und sind durchweg spannend.
Was die Artworks angeht, so sind diese genauso unterschiedlich, wie die Stories selber, was eben daran liegt, dass jedes Abenteuer von einem anderen Zeichner realisiert wurde. Mit Comic-Artworks und Stilen ist es ähnlich, wie mit der Kunst an sich: was dem einen gefällt, gefällt dem anderen noch lange nicht genauso gut. Die fünf verschiedenen Stile, die sich in diesem Band finden, decken ein breites Spektrum ab. Während "Musik des Todes" etwas gröber, aber auch dreckiger wirkt, zeigt "Sonja zieht gen Osten" beispielsweise einen leicht animehaften Stil, der sehr gut zum asiatischen Setting der Geschichte passt. Spätere Geschichten sehen dann wieder eher nach den klassischen Red Sonja Stilen aus, die man auch schon aus vorigen Bänden kennt. Alles in Allem passen die verschiedenen Stile recht gut zu der jeweiligen Geschichte und wissen im Großen und Ganzen auch zu gefallen, aber wie gesagt, das ist auch immer Geschmackssache. Richtige Ausreißer gibt es aber in diesem Band nicht, allerdings kommt auch keine der Optiken an die Zeichnungen aus dem allerersten Red Sonja Band heran.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungWie üblich kommt der Sammelband im Softcover mit Faltklappen, lässt dabei, produktionstechnisch gesehen, keine Wünsche offen. Druck, Bindung und auch Papierqualität sind von allererster Güte und sind ihr Geld absolut wert. Im Inneren findet sich das komplette amerikanische "Red Sonja - Travels" Trade Paperback. Extras gibt es mit Ausnahme einer kleinen aber feinen Covergalerie keine.
Fazit:"Auf Reisen" ist ein weiterer toller Red Sonja-Band, der all das hat, was man von einer solchen Erzählung erwartet und erhofft. Die fünf verschiedenen Abenteuer, die die rote Teufelin durch die gesamte hyperborische Welt führen, sind actionreich, brutal und erotisch zugleich, ganz so wie man es von Red Sonja gewohnt ist (und sind wir mal ehrlich: auch sehen wollen). Die Geschichten sind spannend erzählt und toll in Szene gesetzt und werden in durchweg ansprechenden Artworks präsentiert, die zur jeweiligen Geschichte sehr gut passen. Liebhaber der Red Sonja Reihe können hier bedenkenlos zugreifen. Schönerweise ist "Auf Reisen" auch gut für Seiteneinsteiger, denn die fünf Geschichten sind alle in sich abgeschlossen. Toller Comic mit einer tollen Hauptdarstellerin!
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