Links zur Rezension Band 90 bildet den zweiten Teil des in Band 89 begonnen neuen Spawn-Zyklus, der zum Einen wieder von Todd McFarlane persönlich mitgeschrieben wurde, zum Anderen das Spawn-Universum komplett umzustricken scheint. Die Story knüpft genau an die vorige Episode an.
Inhalt:Genau in dem Moment in dem Al Simmons aka Spawn in den dunklen Gassen, die er sein zuhause genannt hat, stirbt, erwacht Patient 47 oder Jim Downing aus einem jahrelangen Koma. Der junge Mann erinnert sich an nichts aus seiner Vergangenheit, wird aber von seltsamen Albträumen geplagt. Außerdem regeneriert er sich mit unglaublicher Geschwindigkeit. Plötzlich wird er im Krankenhaus von einer seltsamen Kreatur angegriffen und eine daraus resultierende Explosion zerstört eine ganze Etage. Die Patienten werden evakuiert und auch Jim kommt in ein anderes Krankenhaus. Mittlerweile ist er wieder vollkommen genesen und als er durchZufall wieder auf die Krankenschwester Sara trifft, nimmt diese ihn mit nach Hause, da er ansonsten scheinbar keine Angehörigen hat. Doch irgendetwas ist mit Jim passiert als er von der seltsamen Kreatur angegriffen wurde und das versucht sich seiner in der Nacht zu bemächtigen. Und auch der Clown ist mit von der Partie und schmiedet wieder seiner Ränke. Doch was er im Schilde führt, weiß nur er selbst...
Zu Story, Schreibstil & Artwork:McFarlane und Holguin lassen in dieser Ausgabe mehr und mehr durchblicken, was für Veränderungen sie mit Spawn geplant haben. Al Simmons scheint tatsächlich tot und die Macht des Spawn wurde offensichtlich an jemand neuen - Jim - weitergegeben. Ob das auf Dauer ist, bleibt natürlich dahingestellt, denn schließlich tun sich die wenigstens Comicautoren leicht damit, langjährige und beliebte Charaktere - noch dazu die Protagonisten - einfach so dahinzuraffen. Aber unmöglich ist es nun auch wieder nicht und so scheint nun Jim Downing der nächste Spawn zu sein. Wie in Spawn 89 entfaltet sich auch in dieser Episode die Story nur langsam und schwerlich, was auf der anderen Seite aber nicht bedeutet, dass der Plot nicht interessant und spannend gestaltet wäre. McFarlane und Holguin stricken eine vielschichtige und vielseitige Story, die sehr viel Potential zeigt. Die Frage ist, ob die beiden Autoren dies auch weiterhin umsetzen können - wobei sich das gerade bei McFarlane wohl von selbst beantwortet. Auf jeden Fall bringen sie neue Charaktere mit ins Spiel und lockern so die Besetzung auf. Dabei legen sie viel wert auf die Charakterentwicklung
Die Artworks stammen derweil auch weiterhin nicht von McFarlane selbst sondern von Whilce Portacio. Auch wenn ich es persönlich immer noch sehr schade finde, das Meister Todd sich nicht selbst an die Zeichnungen zum neuen Zyklus gesetzt hat, so wissen Portacios Illustrationen aber durchaus auch zu gefallen. Portacio hat einen eigenen sehr düsteren Stil, der nicht so detailreich ist, wie die bisherigen Spawn-Artworks, damit aber auch nicht ganz so verspielt wirkt. Der Stil trifft den Ton von Spawn sehr gut und macht das Ganze sogar noch düsterer und melancholischer als zuvor. Das liegt aber nicht nur an den tollen Illustrationen, sondern auch an der ansprechenden und passenden Kolorierung, die keine knalligen und satten Farben nutzt, sondern vornehmlich mit Grau- und Brauntönen arbeitet. Auch eine Sache, in der sich "Endspiel" von den vorigen Episoden deutlich unterscheidet. Wer noch ein wenig mehr über den Stil von Portacio lesen will, sollte sich die Review zum Vorband #89 ansehen.
Qualität & Ausstattung:Spawn 90 ist wie immer ein einfaches Comicheft mit einem stärkeren Pappeinschlag. Die Seiten sind Hochglanz bedruckt und sehen toll aus. Produktionstechnisch gibt es hier nichts zu meckern. Eingeleitet wird das Heft mit einem Rückblick in Textform und am Ende des Heftes findet sich wie üblich die Kolumne „Spawning Ground“. Andere Extras gibt es nicht.
Fazit:Schon der Auftakt zum neuen Zyklus und der "Endspiel"-Story wusste zu überzeugen, wenn sich auch einiges bei Spawn geändert hat oder es zumindest scheint, als ob es dann auch dauerhaft tun würde. Wie sich das Ganze wirklich entwickelt, bleibt dabei einfach abzuwarten. McFarlane und Co-Autor Holguin bauen aber ohne Zweifel eine sehr packende und umwerfende Story auf, die das Potential hat, das Spawn-Universum nachhaltig umzukrempeln. Begleitet wird auch der zweite Teil von "Endspiel" von den Artworks aus der Feder von Whilce Portacio, der seine Sache sehr gut macht und der Story ein sehr ansprechendes Flair verleiht. Zwar sehen die Artworks deutlich anders aus, als die der Vorserien, aber alles in allem wirkt Spawn jetzt noch düsterer und das ist etwas, das einfach hervorragend passt. Spawn-Fans kommen hier ganz klar auf ihre Kosten und müssen zu greifen. Aber "Endspiel" bietet auch Ansatzpunkte für Neueinsteiger (diese sollten dann aber bei Heft #89 beginnen, denn dort startet der Zyklus) und ist hervorragend dafür geeignet, ins Spawn-Universum einzusteigen.
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