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Solomon Kane 1 - Schloss des Teufels
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 21.02.2010
Autor:Autoren: Scott Allie nach Robert E. Howard Zeichner: Mario Guevara
Übersetzer:Gerlinde Althoff
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Solomon Kane, 17. Jahrhundert, Europa
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-890-1
Inhalt:132 Seiten, Softcover mit Faltklappen, US-Format, US-Originale: Solomon Kane #1-5
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Der Schriftsteller Robert E. Howard wurde nur 30 Jahre alt, hat in dieser Zeit aber einige sehr interessante Charaktere erschaffen. Seine bekanntesten Helden sind wohl der Barbar Conan und die Kriegerin Red Sonja, die in der hyperborischen Welt ihre Abenteuer erlebt haben. Aber auch Solomon Kane entstammt den geistigen Ergüssen des Pulp-Autors und viele Fans und Kritiker auf der ganzen Welt, sind sich sicher, das Kane zu den interessantesten Helden von Howard zählt. Die Geschichten von Kane sind im 16. Jahrhundert angesiedelt und der Held bereist Europa und Afrika, um gegen meist übernatütliche und vor allem böse Kreaturen zu kämpfen.

 

Inhalt:

Solomon Kane ist ein von Gerechtigkeit besessener Abenteurer, der Europa bereist. Sein erstes Abenteuer führt ihn in den deutschen Schwarzwald, wo er einen gehängten Jungen an einem provisorischen Galgen vorfindet. Kane will den Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und so führt ihn sein Weg zum Schloss des hiesigen Barons. Auf seinem Weg dorthin trifft er auf den seltsamen John Silent, der sich dem Abenteurer justamente anschließt. Als Beide im Schloss ankommen, merken sie schnell das etwas nicht stimmt, doch der dämonische Baron ist nicht das einzige Problem das die beiden neuen Freunde haben. Zum Einen ist da der intelligente Wolf, der die Gegend unsicher macht, zum sind da die Reste eines alten Klosters unterhalb des Schlossfundaments...

 

Schreibstil & Artwork:

Die Story in diesem Band basiert auf "The Castle of the Devil" welches ursprünglich aus der Feder von Robert E. Howard selbst stammt und wurde von Scott Allie und Mario Guevara ins Comicformat adaptiert. Die Figur Solomon Kane stammt ursprünglich aus den Pulp-Magazinen der 30er Jahre in denen Howard seine ersten Geschichten veröffentlicht hat und für moderne Autoren ist eine vernünftige Adaption daher eine heikle Sache. Allie und Guevara schaffen diesen Spagat aber ganz gut und transportieren das Pulp-Flair von Kane sehr gut in den Comic. Dabei wird die raue, beunruhigende Art des Heldens ebenfalls gut herübergebracht und vor allem die stets miese und grantige Laune, sorgt dafür, das man den Protagonisten zangsläufig sympathisch finden muss. Die Story an sich gestaltet sich durchaus interessant und spannend, erfindet das Rad aber auch nicht neu. Der Plot ist meistens vorhersehbar und erinnert dabei ein wenig an die Dracula-Story. Doch das ist nicht wirklich schlimm, denn Kane hat eben sein ganz eigenes Flair und zu dem erwähnten Pulp-Faktor passt auch die Story wiederrum ganz gut.

Solomon Kane ist dabei eine gesunde Mixtur zwischen Fantasy und Horror. Es gibt dämonische Gegner und phantastische Örtlichkeiten, die recht gut in das mittelalterliche Setting eingebaut sind. Ein wenig erinnert einen das Ganze an den Film "Sleepy Hollow", denn der düstere Schwarzwald zeigt eindeutige Parallelen und wird als sehr gefährlicher Ort dargestellt.

Geschickt mixt der Autor hier Realität mit monströser Fantasy und erzeugt so ein sehr düsteres und bedrohliches Ambiente.

 

Unterstützt wird dies durch die Zeichnungen des Künstlers Mario Guevara, dessen Illustrationen grob und schmutzig wirken. Zwar gefällt mir der Stil persönlich nicht ganz so, aber ich muss zugeben, dass er recht gut zum Setting passt, denn er spiegelt sowohl die raue Art von Kane, wie auch das bedrohliche Setting sehr gut wieder. Allerdings hätten die Artworks hier und da auch ein wenig detaillierter sein können, aber wahrscheinlich machen gerade die groben, skizzenhaft wirkenden Artworks den skurrilen Touch des Comics aus.

So oder so ist das Gefallen von Comic-Zeichenstilen stets zum Großteil Geschmackssache und manch einer wird diese Artworks sicher absolut klasse finden. AUf jeden Fall schafft es der Künstler, die Story ansprechend in Szene zu setzen und das Grauen des Plots bildhaft wiederzugeben.

 

Qualität & Austattung:

Der Sammelband kommt im Softcover mit Faltklappen. Die Qualität von Papier, Bindund und Druck ist hervorragend und gibt keinen Grund zum meckern. Der Band umfasst alle fünf Originalhefte der Reihe und erzählt damit eine abgeschlossen Geschichte. Extras gibt es in Form eines kleinen Vorworts mit Bezug auf Robert E. Howard und Solomon Kane, sowie ein paar Seiten mit einer Covergalerie.

 

Fazit:

Ich liebe die Stories von Robert E. Howard, allen voran natürlich die von den bekanntesten Helden Conan und Red Sonja. Deswegen bin ich schon recht positiv an dieses Werk herangegangen, obwohl ich Solomon Kane bisher nur vom Namen her kannte. Schnell aber hat mich die Adaption in ihren Bann gezogen, was nicht zuletzt daran liegt, das man den Pulp-Charakter von Robert E. Howards Erzählung hier deutlich spürt. Dabei ist Soloman Kane aber schon allein thematisch vollkommen anders, als zum Beispiel Conan. Kane ist viel düsterer und das nicht nur vom Setting, sondern auch vom Charakter her. Eigentlich wirkt Kane eher wie ein Antiheld und genau das macht ihn dann wiederrum sympathisch. Das Setting hat ein stilvolles Ambiente, das im 17. Jahrhundert in Europa spielt - in diesem Fall im deutschen Schwarzwald - und ist eine gesunde Mischung aus Fantasy und Horror. Die Artworks passen dabei recht gut zum Ambiente, denn sie sind rau, grob und düster, konnten mich persönlich aber nicht vollkommen überzeugen.

Nichtsdestotrotz ist "Schloss des Teufels" ein gutes Graphic Novel, das eine ansprechende und kurzweilige Geschichte erzählt, die aus Robert E. Howards Feder persönlich stammt und hervorragend ins Comic-Format transportiert wurde.