Links zur Rezension InhaltEin Junge, ein Krankenhaus, keine Erinnerungen. Sofort fühlt man mit, wie er im Krankenbett liegt und langsam registriert, was mit ihm passiert ist. Er soll wie von der Tarantel gebissen in eine U-Bahn-Station gerannt sein und sich vor einen Zug geworfen haben. Überlebt, ja und wie! Und schon kommt das Rätselhafte hinzu, denn seine Wunden heilen ungewöhnlich schnell, ja fast schon magisch. Welches Geheimnis birgt er? Und was hat es mit dem alten Foster im Rollstuhl auf sich? War es nur ein Unfall, doch warum zeigen die Aufnahmen nackte Angst in seinen Augen? Wenn sich der Kreis um diese Fragen schließt, wird es ein spannender Roman bis zur letzten Seite.
So startet die Handlung im London der Gegenwart und lässt den Leser Bekanntschaft machen mit einem sehr interessanten Jungen. Avi hat alles vergessen, und das ist eine ganze Menge. Eigentlich müsste er tot sein, denn die U-Bahn hat ihn voll erfasst. Er lebt aber und ist auch noch vollkommen gesund. Ein medizinisches Wunder oder eine Art von Magie? Als er seinen Unfall im Fernsehen sieht, ist es schon recht seltsam. Noch seltsamer ist es, als der Nachrichtensprecher ihn direkt anspricht und auffordert, sich in Sicherheit zu bringen. Doch der Hinweis kommt scheinbar zu spät. Sein Feind ist schon da. Aber Avi kennt ihn nicht und weiß nicht, warum er sein Feind ist. Ihm gelingt die Flucht, dabei trifft er auch neue Freunde, die aus der Gegenwart Londons stammen und aus der Parallelwelt der Feen und Fabelwesen. Nach und nach entdeckt Avi seine Vergangenheit und seine Bestimmung. Mit ihm entdeckt auch der Leser die fremde Welt und erfährt von den Intrigen und den Gegenspielern. So gibt es Brücken, mit denen man zwischen den Welten wechseln kann. Doch das Wechseln ist gefährlich, und permanent ist man auf der Hut. Selbst als Avi mit seiner Feenfreundin Brucie in seine Heimat gelangt ist, ist er nicht sicher. Zu viel ist in seiner Vergangenheit geschehen, von dem er nichts weiss und dessen Auswirkung er spürt.
Die britische Autorin Melissa Fairchild entwirft ein interessantes Bild von zwei Welten, die einmal miteinander verwoben waren und nun getrennt sind. Durch Brücken verbunden gibt es verschiedene Parteien, die ihre Ziele verfolgen. Eine alte Prophezeiung besagt, dass die Welten unter einer bestimmten Voraussetzung wieder verbunden werden. So kämpfen die Parteien darum, das Ziel zu erreichen oder nicht. Avi ist dabei der Spielball und weiss eigentlich lange Zeit nicht, warum. Die Figuren sind gut beschrieben und entwickeln sich. Auch die Beschreibung der anderen Welt ist gut und atmosphärisch gelungen. Es gibt dabei immer wieder lustige, aber auch traurige Episoden. Fazit:Die Geheimnisse des Brückenorakels: Himmelsauge ist ein guter Auftakt zu einer neuen Reihe. Das Ende ist an sich abgeschlossen, aber die Probleme bleiben, und man freut sich auf den nächsten Teil. |
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