Inhalt

In Edinburgh lebt eine geschlossene Gemeinschaft, deren Mitglieder über die Gabe der Hellsichtigkeit verfügen. Um diese Gabe zu stärken, ließ sich eine Handvoll Wissenschaftler zu einem gefährlichen Experiment verleiten: Sie pflanzten ausgewählten Sehern einen Dämon ein.

Statt jedoch die Fähigkeiten der Seher zu steigern, nähren sich die Kreaturen daran, bis sie schließlich stark genug sind, um ihren Wirt zu töten.

Während der Ermittler Logan Drake von Dämonen besessene Seher jagt und eine damit verbundene Mordserie aufzuklären versucht, gerät die junge Alessa Flynn zwischen die Fronten. Sie ist selbst eine Dämonenseherin und vor den Wissenschaftlern auf der Flucht, die ihre tödlichen Experimente an ihr fortsetzen wollen. Plötzlich findet sie sich im Mittelpunkt der Mordermittlungen wieder und muss ihre wahre Identität vor Logan verheimlichen, obwohl er der Einzige zu sein scheint, der ihr helfen könnte. Dass sie sich zu allem Überfluss auch noch zu Logan hingezogen fühlt, wird Alessa in tödliche Gefahr bringen, denn der Dämon in ihr kann es kaum erwarten, auszubrechen...

Gleich zu Beginn der Lektüre des Romans dachte ich, dass es um die Spezialeinheit geht, die nun im Auftrag der Regierung und des Rats der Seher die entlaufende Probanden einfangen bzw. exekutieren soll. Doch weit gefehlt. Nach dem ersten Einsatz, bei dem die Einheit von Logan mehr durch Zufall gleich drei von den gefährlichen Wesen ausschaltet, ändert sich der Stil.

In den Mittelpunkt rückt neben Logan Drake auch Alessa Flynn. Sie ist eine der Versuchspersonen und auch auf der Flucht. Ihr Schicksal und ihr Weg seit der Flucht vor drei Jahren werden beleuchtet. Die Wege kreuzen sich sehr früh, und so entwickelt sich nach und nach eine zarte und schließlich eine feste Bande zwischen den beiden.

Ein Manko ist etwas die stereotype Darstellung der Figuren. Logan ist der starke Kämpfer, der um seiner traurigen Kindheit zu entfliehen, in die Armee eingetreten ist. Sein Bruder ist auch noch ein Seher und der Grund für die traurige Kindheit, da er die Familie verließ und in der geschlossenen Gemeinschaft leben wollte. Seine Eltern haben den Verlust ihres Kindes nicht überwunden, und für Logan blieben keine Liebe und Wärme im Elternhaus. Nach vielen Jahren treffen sie nun auf einander, und Logans Bruder ist auch noch das Oberhaupt der Gemeinschaft. In dieser Funktion bittet er nun auch noch Logan um Hilfe und stellt ihm seine Frau als Hilfe zur Seite. Diese ist auch noch die ehemalige beste Freundin von Alessa. Das sind ein paar zu viele Verknüpfungen.

Aber auch die anderen Figuren kennt man in ähnlicher Form. Logans Polizei-Freund verlor seine schwangere Frau bei dem ersten Auftreten der Dämonen und ist seither auch verbittert. Lustig sind die beiden Comic lesenden Seher Parker und Kent, die ebenfalls aus der Gemeinschaft der Seher verschwunden sind.

Trotz der Schwächen bei der Charakterbeschreibung ist der Roman sehr spannend geschrieben. Die Handlung ist innovativ und hat einige sehr interessante Ansätze.

Fazit:

Dämonenseherin ist ein sehr guter Roman, der mit einer interessanten Hintergrundgeschichte aufwartet und recht spannend ist. Die Charaktere sind gut beschrieben, wenn auch in ähnlicher Form schon öfter zu sehen.