Links zur Rezension VorbemerkungHmmm… Da habe ich mich doch glatt für ein Kinderbuch gemeldet. Himmel hilf! Auch die Lobpreisung von „KidsBookshelf“ – nämlich „A great book for fantasy readers of all ages“ trug nicht gerade dazu bei, meine Erwartungshaltung anzuheben. Die Cover-Gestaltung erinnert auf den ersten Blick etwas an die Spiderhaunt-Reihe, wobei sie natürlich mit DiTerlizzi nicht mithalten kann. Hoffentlich will man nicht auf der „Junge Jugendliche lesen heutzutage gerne Fantasy“-Welle mitschwimmen. Na ja. Wenigstens ist es dann schnell zu lesen. So etwa waren meine ersten Gedanken, als ich den Roman in Händen hielt. Gut, in meinem Beruf ist es immer vorteilhaft, unvoreingenommen an Dinge heranzugehen - also frisch ans Werk! Ich muss sagen, dass es in diesem Fall wirklich gut war, dass die Erwartungshaltung knapp über der Teppichkante daherschrappte, denn so konnte ich nur positiv überrascht werden. InhaltUnser jugendlicher Held der Geschichte, Sandon, ist Sohn des Barons eines Tales in den Vingard Mountains im Herzen von Solamnia. Er hängt den typischen Träumen eines Jungen seines Alters hinterher und möchte nichts lieber als solamnischer Ritter werden. Das Tal wurde früher einmal von einem goldenen Drachen beschützt, nun aber zahlt es Tribut an einen bösen, blauen Drachen, Lazuli, der derzeit mit seinen Drakonierschergen das Tal „beschützt“. Die Baronie pfeift auf dem letzten Loch und es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis man Lazuli endgültig Zutritt zum Tal erlauben muss, was bisher durch einen schützenden Spruch des Goldenen verhindert wird. Kann der merkwürdige Fremde Kite, den Sandon für einen Ritter von Solamnia hält, gemeinsam mit dem Jungen das Tal retten…?
Mehr will ich zum Inhalt gar nicht sagen, denn es sind einige nette kleine Wendungen in dieser Detektiv- und Intrigengeschichte enthalten, die ich nun wirklich nicht verraten möchte. Es sei aber gesagt, dass der Schreibstil zwar kindgerecht ist, aber an keiner Stelle in Richtung Märchen abdriftet und so die Ankündigung auf der Rückseite tatsächlich erfüllt wird. Dieses Buch kann wirklich jeder lesen. Fazit:Nun ja! Für Rollenspielveteranen ist das Buch eher ein kleiner Appetithappen für zwischendurch (wenn auch ein recht schmackhafter), aber die Zielgruppe (8-12-jährige) wird ganz sicher sowohl behutsam an die Drachenlanze-Welt herangeführt, als auch durch die nette Intrigengeschichte bestens unterhalten. Es kommt alles vor, was sich der heranwachsende Fantasy-(Drachenlanze)-Fan so wünscht: ein jugendlicher Held, eine tragisch verstorbene Mutter, Drachen, sogar eine Drakonier-Dame, Gnomenerfindungen und ein verschollener Drachenschatz. Die Schriftgröße ist - gerade nach den letzten Wizards-Taschenbuch-Romanen - eine Wohltat für die Augen. Vielleicht sollte man diese Größe nicht nur für jüngere Leser verwenden, sondern auch eine vergleichbare Serie für die ältere Generation produzieren. Dies ist der erste Roman der Codex-Serie, den ich gelesen habe, aber es wird ganz sicher nicht der letzte bleiben. Einige der netten kleinen Überraschungen im Verlauf der Handlungen waren auch für erfahrene Leser nicht ohne weiteres vorherzusagen - ein weiteres Plus, das sich R.D. Henham an sein virtuelles Revers heften kann. |
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