Zu allererst ist das Pandoramicum kein Quellenbuch und auch kein Abenteuer für das Engel Setting, sondern ein Comicbuch, welches eine wichtige Geschichte aus dem Engel-Erzählspiel in Wort und Bild beschreibt.

 

Das Pandoramicum ist ein schmuckes Hardcover im typischen bronzefarbenen Engel-Look. Auf 48 schwarz-weißen Seiten wird die Geschichte um den Angriff der Traumsaat auf den Himmel der Ragueliten und dessen Untergang in Comicform erzählt. Die Ragueliten sind die Bewahrer der alten Technologien, die noch von vor dem verheerenden Veitstanz stammen, der alle Erwachsenen hingerafft hatte. Der Himmel der Ragueliten, das Hauptquartier dieser Engelskaste, wird von einem Fegefeuer und den insektenhaften Dämonen genannt Traumsaat, die seinem Schweif entspringen bedroht und die raguelitischen Engel ziehen in ihren zweifelsohne letzten Kampf. Mittendrin befindet sich Lale, die Schwester eines Engels, die sich vor Jahren in den Himmel eingeschlichen. Als der mysteriöse Wanderer das Pandoramicum, welches das Geheimnis der Ragueliten retten kann, zum Himmel bringt, wird er vom ignoranten Ab der Ragueliten abgewiesen. Doch Lale sucht den Wanderer auf und spielt so eine gewichtige Rolle in dieser Geschichte.

 

Das Pandoramicum hat mich nach dem Lesen zweigespalten zurückgelassen, denn auf der einen Seite ist die Story aus der Feder von Kai Meyer hervorragend und spannend. Auf der anderen Seite stehen die schwarz-weißen Zeichnungen von Dieter Jüdt, die mir nicht so gut gefallen haben. Das liegt aber mehr an seinem generellen Stil, denn dieser ist sehr grob und kantig. Die Personen haben eckige Gesichter und die Strichzeichnungen sind teilweise sehr grob und wenig detailreich. Andererseits sind die einzelnen Bilder gut in Szene gesetzt, das heißt die verschiedenen Perspektiven und Einstellungen sind gute gewählt. Jedoch durch die Art der Zeichnungen wirken viele der Bilder oftmals verwirrend und sind nur schwer zu erkennen. Die Texte hingegen sind gut geschrieben und leicht verständlich. Genau wie ein Comic sein muss, nämlich leicht zugänglich.

 

Fazit:

Das Pandoramicum ist durchaus lesenswert, denn die Geschichte ist hervorragend und bereitet den Geschmack auf mehr vor. Dennoch wird leider die Qualität des Comics durch die Zeichnungen nicht gefördert, was nicht an den schwarz-weißen Zeichnungen liegt, sondern an der Qualität der Illustrationen. Hier hätte man auf einen Zeichner mit einem detailreicheren und nicht so einfachen und kantigen  Zeichenstil zurückgreifen sollen. Aber auch das ist wie so oft ein persönlicher Geschmack. Dennoch ist meiner Meinung nach die Qualität der Zeichnungen nicht mehr zeitgemäß. Dennoch sollte das Pandoramicum in keiner Sammlung eines Engel-Fans fehlen, denn wie gesagt die Aufmachung des Buches und die Geschichte an sich ist klasse.