Links zur Rezension Mit dem vorliegenden Band beginnt der zweite Zyklus um "Das verlorene Land". Der erste Zyklus bestand aus vier Bänden und ist bereits mehrere Jahre alt. Damals wurde der Aufstieg der jungen Thronfolgerin der Sudennen an die Macht von Sioban geschildert. Damit hat der folgenden Band allerdings nicht sehr viel zu tun, denn der Autor hat andere Bereiche seiner Welt entdeckt und erzählt nun eine eigene Story. Allerdings stammt auch dieser zweite Zyklus bereits aus dem Jahr 2004.
Inhalt:Das Gebiet von Glen Sarrick wird von einer Morrigan heimgesucht, einer Hexe reinen Blutes. Niemand ist vor ihrer Mordlust sicher und so zieht sie eine blutige Spur durch das Land. Selbst die so genannten "Ritter der Vergebung" fallen ihrer Heimtücke zum Opfer. Deswegen macht sich Ritter Sillvalt mit seiner kleinen Truppe auf zu der Insel im Nordmeer, um diese aus dem teuflischen Griff der Morrigan zu befreien. Doch das ist einfacher gesagt als getan, denn die Hexe ist listig und hat eine nahezu perfekte Maskerade...
Zu Story, Schreibstil & Artwork:Den ersten Zyklus von "Das verlorene Land" kenne ich persönlich nicht, aber schon nach wenigen Seiten des neuen Bandes wird einem klar, das das auch nicht notwendig ist. Die Ritter des verlorenen Landes (im folgenden RdvL genannt) ist eine komplett eigenständige Geschichte, die in einem mittelalterlich anmutenden Fantasy-Setting spielt, das von Anfang an überzeugend wirkt. Die Story geht direkt spannend und actionreich los und gibt einen ersten Einblick darauf, was den Leser im Folgenden erwartet. Der Autor erschafft eine sehr dichte Atmosphäre, die realistisch und glaubwürdig wirkt. Die Charakterentwicklung ist ebenfalls gelungen und zeigt, das dich der Autor auch darum viele Gedanken gemacht hat. Im Gegensatz zu vielen anderen Debutbänden von neuen Serien oder auch Zyklen, ist "Morrigan" erfrischender weise eine abgeschlossene Geschichte - auch wenn es noch drei Folgebände geben wird um die "Ritter des verlorenen Landes" - die nicht zu viele Fragen offen lässt.
Von der optischen Seite her weiß "Morrigan" ebenso zu überzeugen, was an den enorm schicken Artworks von Philippe Delaby liegt, die ein wenig an die Illustrationen in "Die Druiden" erinnern. Die Panels sind extrem detailreich gezeichnet und treffen das Ambiente des Settings exakt. Das Artwork besticht durch eine klare Optik mit präzisen Linien und Konturen. Die verschiedenen Charaktere sind dabei sehr gut zu unterscheiden und auch Gestik und Mimik stimmen und wirken realistisch. Abgerundet wird das Ganze durch eine sehr ansprechende Kolorierung, die gleichzeitig kräftig aber zurückhaltend wirkt. Die Panels sind sehr geordnet organisiert.
Qualität & Ausstattung:Der Comic kommt im üblichen europäischen Albumformat und wird von einem schmucken Hardcover geziert. Die Qualität der Produktion ist wie von Splitter gewohnt hervorragend. Extras gibt es keine.
Fazit:"Morrigan" ist ein gelungener Auftakt zu dem neuen Zyklus des "verlorenen Landes". Die Geschichte hat ein tolles mittelalterliches Flair, das mit leichten Fantasyelementen ausstaffiert wurde. Dabei bewegen sich diese Elemente aber im Rahmen der tatsächlichen Legenden, die man aus dem europäischen Mittelalter kennt. Um dieses Setting strickt der Autor eine sehr ansprechende und spannende Story, bei der es um eine mächtige Hexe - eine so genannte Morrigan - geht, die das Land in Angst und Schrecken versetzt. Viel wichtiger ist aber der Fokus auf die Ritter der Vergebung, denn letztendlich sind es diese, um die es in dieser Serie geht. Die sehr schicken Artworks machen dieses Graphic Novel zu einem echten Hingucker, denn sie sind einfach durch und durch gelungen und passen hervorragend zum Setting. "Die Ritter des verlorenen Landes" ist auf jeden Fall eine viel versprechende Reihe, die viel Potential hat und das auch schon im ersten Band umsetzt. Wer Geschichten aus dem mystischen europäischen Mittelalter mit Hexen, Rittern, dämonischen Kreaturen, druidischer Magie und allem was sonst dazu gehört mag, der ist hier absolut richtig. Ansehen!
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