Links zur Rezension Inhalt:Im achten Band geht es um die stärkste magische Kraft: die Liebe. Skeleton-Man hat noch eine Rechnung in der Hölle offen, denn dorthin wurde Crypt Chick entführt. Ohne nachzudenken springt Jon in den Schlund, um seine ehemalige Freundin zu retten. Raven Hex muss hingegen ihre gebrochenen Beine ausheilen lassen. Da Tarot unterwegs ist, kümmert sich Jon um die grummelige Schwester und dabei kommt es zu reichlich peinlichen Momenten. Tarot versucht sich unterdessen vom Blut ihrer Untat zu reinigen und außerdem muss sie sich zwischen ihren beiden großen Lieben - Jon und Boo-Cat entscheiden... oder doch nicht?
Zu Story, Schreibstil & Artwork:Autor und Zeichner Jim Balent macht genauso weiter, wie zuvor. Die Stories in diesem Band sind jeweils abgeschlossen, bauen aber locker auf die vorigen Bände auf. Alles in allem wirkt dieser Band aber recht konfus und irgendwie wiederholt sich der Großteil der Elemente und wurde in einer ähnlichen Form schon zuvor präsentiert. Auch hat man das Gefühl das Balent auf Teufel komm raus Fleisch beschauen will. In früheren Ausgaben wurde oftmals die letzten Stücke sehr geschickt verhüllt, jetzt wird immer mehr gezeigt. Naja, Sex sells eben... Auch die Stories wissen nicht alle zu überzeugen, dennoch sind gute Ansätze enthalten. Zum Beispiel Skeleton Mans Reise in die Hölle, die recht unterhaltsam geworden ist. Aber auch Begegnung zwischen Boo-Cat und Licky Lips, die wieder aufgetaucht ist. Wie schon zuvor sind die Stories also nichts wirklich weltbewegendes, aber sie sind provokativ und erotisch und das ist wohl worauf es bei Tarot einfach ankommt. Diese Serie lebt - und hat ihre Fans - sicherlich von der erotischen, schon fast pornografisch, anmutenden Optik und Erzählweise. Balent erzählt seine Geschichten anrüchig und zweideutig, aber es wirkt eben nicht billig, wenn auch oft klischeehaft. Dasselbe gilt für die Artworks, die generell optisch schon sehr ansprechend und gut aussehen, auch wenn sie hier und da etwas sehr albern dargestellt werden. In Tarot wird ohne Zweifel gerne (vornehmlich weibliche) nackte Haut zur Schau gestellt, mitunter auch intime Körperregionen, aber hier ist dann auch Schluss. Richtige Pornografie gibt es nicht, selbst Liebesszenen sind immer so angelegt, das man eben nicht alles sieht und das ist auch gut so, denn das ist nicht was Tarot darstellt. Balents Zeichenstil erinnert dabei stark an die japanischen Mangas. Zwar sind die Gesichter der Charaktere weitestgehend amerikanisch/europäisch (also westlich) gezeichnet, doch es gibt Ausnahmen. Auch die Farbgestaltung ist knallbunt und manga-ähnlich. Qualität & Ausstattung:Verlagsüblich kommt der Band im Softcover und beinhaltet gleich mehrere US-Ausgaben. Die Produktionsqualität ist wie immer hervorragend und lässt keine Wünsche offen. An Extras gibt es nur ein paar Skizzen. Ab 16 Jahren.
Fazit:Tarot verliert sich scheinbar immer mehr in banalen Geschichten, irgendwie fehlt der rote Faden, den man zuvor zumindest in einem gewissen Maß hatte. Sicher, Tarot war noch nie eine Serie die höchsten Ansprüchen gerecht werden wollte, aber zumindest gab es etwas Zusammenhängendes. Das ist in diesem Band nicht mehr so wirklich spürbar. Das heißt aber auch nicht, das die Einzelstories nicht ganz im Zeichen von Tarot stehen würde, denn sie haben durchaus alles was Tarot so ausmacht, vor allem viel nackte Haut und einen nicht geringen Teil an klischeehaftem Humor. Zeichenrisch bleibt der Comic wie sein Vorgänger, knallig bunt, ein wenig mangahaft, ein wenig westlich. Tarot 8 ist ein spaßiger, spannender und klar anzüglicher Comic ist, der viel nacktes weibliches Fleisch bietet (also eher was für die Herrenriege ist), ohne aber dabei pornografisch zu wirken. Und genau das ist es, was Tarot von anderen Comics abhebt. Dennoch kann der Band nicht mehr ganz so überzeugen, wie seine Vorgänger.
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