Inhalt:

Red Sonja und ihre Kameraden sind wieder in die hyborische Welt zurückgekehrt, müssen aber entsetzt feststellen, das Kulan Gath die Herrschaft übernommen hat und die Welt in Brand gesetzt hat. Außerdem hat der mächtige Zauberer die Göttin, die Red Sonja verehrt, gefangen genommen und unterworfen, denn Beide haben eine gemeinsame Vergangenheit. Aber Sonja wird nicht umsonst die Teufelin mit dem Schwert genannt und so gibt sie auch in dieser ausweglosen Situation die Hoffnung und ihren Kampfgeist nicht auf. Mit einer Handvoll Gefolgsleuten stellt sie sich gegen Kulan Gaths Schergen, muss aber bald erkennen, dass die entscheidende Schlacht nur zwischen Gath und ihr selbst stattfinden kann und einen verheerenden Ausgang zur Folge haben wird. Dabei muss sie herausfinden, das ihre Vergangenheit eng mit Kulan Gath und auch ihrer Göttin verknüpft ist...

 

Schreibstil & Artworks:

Auch für diese Ausgabe ist wieder Michael Avon Oeming verantwortlich, der sich diesmal Brian Reed mit ins Boot geholt hat. Ob das ein Zeichen dafür ist, das Oeming aus der Reihe aussteigen will, ist fraglich, könnte aber durchaus sein. Wie dem auch sei, "Welt der Flammen" setzt genau am vorigen Band an, was kein Wunder ist, denn diese Hauptreihe von Red Sonja ist in den USA eine fortlaufende Heftserie. Wie immer haben Panini eine gewisse Anzahl an Einzelheften, die einen storytechnischen Zyklus bilden, zusammengefasst und bringen diesen als Sammelband raus.

In "Welt in Flammen" geht es hoch her und der Leser erfährt eine ganze Menge über die Vergangenheit der rothaarigen Schönheit. Einige Informationen, die man schon zuvor erhalten hatte, werden weitergestrickt und ausgebaut, aber es gibt auch ein paar neue und recht überraschende Elemente, die Sonjas Vergangenheit ausschmücken. Diese Elemente sind dabei sehr wichtig für den Verlauf der Geschichte, ja sogar des ganzen Red Sonja-Themas. Oeming und Reed erzählen dabei wieder eine spannende Geschichte, die sehr geschickt präsentiert wird und sich auf mehreren Erzählebenen bewegt. Natürlich hat auch "Welt in Flammen" wieder das typische Red-Sonja-Flair in dessen Mittelpunkt die atemberaubende Protagonistin steht. Auch wenn die anderen Charaktere durchaus eine gewichtige Rolle spielen, so dreht sich doch ganz klar alles um Sonja. Die Autoren treiben die Sonja-Saga hier auf einen echten Höhepunkt, der in einem umwerfenden Finale endet, dabei aber gleichzeitig auch den Weg für den nächsten Zyklus eröffnet, der es wieder in sich haben wird. Dabei meint man als Leser das Oeming nun sein Pulver verschossen haben muss, aber dem ist wohl nicht so, denn er schafft es immer wieder noch einen drauf zu legen.

 

Für die Artworks ist wieder Homs zuständig, der seine Sache erneut hervorragend macht und Sonja in einem optisch sehr ansprechenden Licht präsentiert. Natürlich ist die zur Schaustellung der Roten ein wichtiger Bestandteil der Serie, die allein schon eine gewisse Leserschaft zu sich zieht. Aber die Optik konzentriert sich nicht allein auf die Kriegerin, ganz im Gegenteil, der Künstler schafft es hervorragend, die Protagonistin so in seine Panels einzuarbeiten, das sie dabei zwar ins rechte Licht gerückt, aber auf der anderen Seite auch nicht in den Vordergrund gedrängt wird. Allerdings gefiel mir der Stil des allerersten Sonja-Zeichners (Mel Rubi) immer noch besser, ein Grund warum es damals beim ersten Band Höchstwertungen gab. Die Illustrationen von Homs sind dabei aber dennoch schön detailreich und schick an zu sehen und bringen das Fantasy-Setting sehr gut rüber. Die Artworks bestechen durch klar Linien und satte Farben, die durch eine ansprechende Kolorierung unterstützt werden. Red Sonja präsentiert sich düster, wenn dies gefordert ist, aber auch schillernd bunt, wenn die Szene dies hergibt. Die Panels sind in fast allen Formen und Größen zu finden und machen die actionreiche Erzählung sehr dynamisch.

 

Ausstattung:

Wie die gesamte Reihe, erscheint auch "Welt in Flammen" im Softcover mit Faltklappen und offeriert eine sehr hohe produktionstechnische Umsetzung, die keine Wünsche offen lässt. Der Comicband kommt im US-Format und umfasst die US-Ausgaben 25-29. An Extras findet sich eine Karte der Welt, eine umfassende und schmucke Cover-Galerie, sowie ein Rückblick in Textform.

 

Fazit:

Auch der fünfte Band der fortlaufenden Red Sonja-Reihe überzeugt wieder auf ganzer Linie und ist jeden Cent wert, den er kostet. Die Story knüpft direkt an den vorigen Band an und führt zu einem höchst ansprechenden vorläufigen Finale, das es definitiv in sich hat und den Leser vom Sockel hauen wird, denn damit hat er sicher nicht gerechnet. Außerdem erfährt man in "Welt in Flammen" sehr viel neues über Sonjas Vergangenheit und Herkunft - etwas, das auch in den folgenden Geschichten noch interessant sein wird. Die vorliegende Geschichte wird wieder sehr ansprechend und auf verschiedenen Ebenen erzählt. Auch die Charakterzeichnungen sind gut, auch wenn Sonja immer im Mittelpunkt steht.

Auch von der optischen Seite her macht "Sonja" weiterhin Spaß, was an der hervorragenden Arbeit des Zeichners Homs liegt, der seine Sache wirklich gut macht. Er rückt die Rothaarige ins rechte Licht und kleckert dabei auch nicht mit der gewohnten Freizügigkeit, von der die Comicreihe zweifellos ebenso lebt, wie von dem Mythos Red Sonja selbst.

Wer die Reihe also bisher mochte muss eigentlich zugreifen. Neulinge können diesen Band durchaus lesen, denn er erzählt eine abgeschlossene Story. Allerdings baut diese auch lose auf den vorigen Bänden auf und so macht es ebenso Sinn bei Band 1 zu beginnen. Klasse!