Links zur Rezension Inhalt:Dave Lizewski ist mit seinem neuen Leben ziemlich zufrieden, denn er ist der berühmte Selfmade-Superheld Kick-Ass. Gemeinsam mit seinem Kumpel Red Mist sorgt er für Sicherheit in New Yorks Straßen. Doch wenn man ganz oben ist, ist der Weg nach unten verdammt weit lang und ziemlich schmerzhaft. Vor allem dann, wenn man es mit der Mafia aufgenommen hat. Daves Gegner haben zwar ebenfalls keine Superkräfte, aber im Gegensatz zu Kick-Ass selber, haben sie reichlich Erfahrung darin, ihre Feinde auf ganz eigene Weise zu Mus zu verarbeiten und natürlich gehen sie dabei auch ohne mit der Wimper zu zucken, über Leichen. Und dann sind da noch Hit Girl und ihr Sidekick Big Daddy, die zwar auch auf der guten Seite des Gesetzes stehen, aber sehr brachiale Vorgehensweisen zeigen. Dennoch wollen sie ein Team-Up mit Kick-Ass um die Genoveses auszuschalten. Doch sie ahnen nicht, das sie in eine Falle tappen…
Zu Story, Schreibstil & Artwork:Der zweite Band strickt die Story um den Möchtegern-Superhelden Dave weiter und bringt die Mini-Serie zu einem krönenden Abschluss. Geschickt spielt Autor Mark Millar mit Red Mist einen vermeintlichen Kontrahenten in die Story ein, auf den Dave zunächst zu recht sauer ist, der sich aber bald als Freund und Glaubensgenosse entpuppt. Das Red Mist selbst etwas zu verbergen hat und seine eigenen Ziele verfolgt, kommt dem naiven Dave erst mal dabei gar nicht in den Sinn. Die Lage spitzt sich zu, als Dave und seine Freunde in die Finger der Genoveses geraten und es später zum letzten und blutigen Showdown kommt. Wie schon im ersten Band wird hier nicht mit der roten Flüssigkeit gespart. Kick Ass ist auch weiterhin extremst brutal und auch sprachlich ziemlich derb. Das passt aber hervorragend zu der angefahrenen Story, die Mastermind Millar sich erdacht hat. Wer den Film gesehen hat, der kürzlich im Kino angelaufen ist, könnte sich jetzt denken, das er ja weiss was passiert, doch auch wenn der erste Teil des Films sehr stark an den ersten deutschen Comic (respektive den ersten vier amerikanischen Heften) angelehnt ist, so unterschiedlich ist die zweite Hälfte des Films hinsichtlich des zweiten Comicbandes. Hier gleicht kaum etwas und während der Film etwas mehr Mainstream wird (Dave kriegt die heiße Mieze Katie zum Beispiel) bleibt der Comic weiterhin hart und realistisch und zeigt eben, das Superhelden es nicht leicht haben.
Die Artworks stammen weiterhin von John Romita Jr und sehen klasse aus. Hier hat sich nichts großartig verändert. Immer noch sind die Szenen enorm blutrünstig und brutal, was aber eben sehr gut passt. Die einzelnen Panels sind schön detailliert illustriert und haben keine auffälligen Makel. Gesichtszüge und -proportionen, Mimik und Gestik - all das passt hier einfach. Romitas Stil kann man wiederrum als klassischen Comicstil bezeichnen, der mit klaren und sicheren Strichen glänzt, während er von einer leicht düsteren Kolorierung abgerundet wird. Die Optik gefällt und passt einfach zum Comic, aber das sagte ich ja schon beim ersten Teil der Reihe.
Qualität & Ausstattung:"Kick Ass" kommt im Softcover mit Falklappen und hat die gewohnt gute Produktionsqualität von Panini. Der zweite Band umfasst die US-Hefte 5-8 der Serie und kommt im US-Format. Extras gibt es keine – eine Ausnahme bilden ein paar Originalcover am Ende des Bandes..
Fazit:"Kick Ass" bleibt grandios und für sich einzigartig. Die Idee die Mark Millar hier zu Tage gefördert hat, bleibt auch im zweiten und erst einmal abschließenden Band authentisch, brutal aber auch enorm humorvoll und spaßig. Dabei fassen Autor und Zeichner ihre Leser keineswegs mit Samthandschuhen an und präsentieren feinstes Action-Gesplatter, das aber eben auch sehr viel Tiefgang und schwarzen Humor hat. "Kick Ass" überzeugt mich auch weiterhin auf ganzer Linie und macht einfach nur enorm viel Spaß. Eine Serie mit viel Elan und frischem Wind und einer sehr abgefahrenen Idee und Umsetzung. Bleibt zu hoffen das das nicht alles war, was wir von Kick-Ass gelesen haben, aber das Ende lässt auch auf mehr hoffen.
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