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Arawn 1 - Bran der Verdammte
Bewertung:
(4.1)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 30.06.2010
Autor:Ronan le Breton, Sebastien Grenier
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Arawn
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-116-0
Inhalt:48 Seiten, Hardcover, Albumformat
Preis:13,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Monster. Dämon. Scheusal. Die Menschen halten ihn für den Teufel. Aber was wissen sie schon über den Höllenkönig, was wissen sie über Gut und Böse? Die Menschen... kleine schwächliche Wesen, die in Furcht leben. Dumme Kreaturen, blind und beschränkt, sie haben keine Ahnung. Er heißt Arawn und ist der Herrscher der verbrannten Erde. Der König der Hölle. Der Herrscher der Toten. Die Menschen fürchten ihn und er kennt kein Erbarmen. Er verachtet Schwäche und ist der Gott des Zorns und der Rache. Doch das war nicht immer so gewesen, denn einst war er auch ein Mensch, geboren aus dem Leib seiner Mutter Siamh und dies ist seine Geschichte.

Sie beginnt als die fähige Kriegerin Siamh gegen einen Riesen antritt und nur knapp mit dem Leben davon kommt, da der Krieger Dag sie überraschend rettet. Die Beiden verlieben sich ineinander und teilen das Bett, woraus Zwillinge hervorgehen. Alles scheint in Ordnung und voller Glück, bis eines Tages der Fremde Bran auftaucht, Dag hinterhältig tötet und Siamh nimmt. Als Bran anschließend die Zwillinge opfern will, tötet Siamh ihn, doch auch Bran hat die Kriegerin geschwängert und ein paar Monate später bringt Siamh wieder Zwillinge zur Welt, von denen einer jedoch geschlechtlos ist. Deswegen setzt sie ihn aus, doch er wird von einer Wölfin gerettet und großgezogen. Viele Jahre später müssen die vier Brüder die Prüfungen der Elemente vollziehen, doch Siamh weiß - aufgrund von Wahrsagesteinen - das nur einer ihrer Söhne das Zeug zu einem Gott hat... nur welcher ist es?

 

Zu Story, Schreibstil & Artwork:

Auch im franko-belgischen Comicbereich gibt es immer wieder neue Fantasy-Serien, von denen einige überzeugend sind, andere wieder rum eher enttäuschen. Der vorliegende erste Band von Arawn gehört zur ersten Kategorie, denn Autor Ronan le Breton und Zeichner Sebastien Grenier liefern hier einen anspruchsvollen und optisch sehr schicken Comicband ab. "Arawn" ist dabei eine rohe Erzählung, die stark an das Conan-Setting oder die alten Heavy-Metal-Comics erinnert, was nicht zuletzt an den extrem schicken Artworks und dem Stil des Zeichners liegt, der weder mit Blut und Brutalität, noch mit weiblichen Reizen geizt. "Arawn" kann man am besten wohl als Dark Fantasy bezeichnen und der Autor schafft es auch hervorragend eine düstere und beklemmende Atmosphäre zu erzeugen, ein Ambiente das bedrohlich und hoffnungslos wirkt. Der Plot an sich dreht sich um die Entstehung des Gottes Arawn und wie dieser vom Menschen zu eben jenem Höllengott wurde. Dabei nutzt der Autor einen geschickten Kniff, um seine Geschichte zu erzählen. Der Gott Arawn selbst ist nämlich einsam und sein einzige Gesprächspartner ist der Kopf von Owen, einem Mann der ihn selbst verraten hat und den er nun bis in alle Ewigkeit quält. Diesem erzählt er seine Geschichte und so erlebt man den Comic mehr und mehr in einer Art Rückblick. Sehr gut gemacht.

 

Die Artworks sind ansprechend und sehen super aus. Das mit sexuell ansprechenden Inhalten und auch mit Gewalt nicht gegeizt wird, sagte ich bereits, aber die Artworks sind dabei auch schön detailreich und exquisit gezeichnet und das obwohl Linien und Konturen nicht immer durchweg scharf erscheinen. Auch was Mimik und Gestik angeht, kann die Optik überzeugen, auch wenn es einige Stellen gibt, wo sie nicht ganz hundertprozentig stimmen. Die dunkle Kolorierung rundet den düsteren Eindruck passend ab und so bietet sich ein anspruchsvolles Leseerlebnis.

 

Qualität & Ausstattung:

Verlagsüblich kommt der Band im übergroßen Albumformat und im Hardcover. Produktionstechnisch gibt es nichts zu bemängeln. Extras gibt es keine.

 

Fazit:

"Bran der Verdammte" ist ein sehr gelungener Auftakt für diese neue Dark Fantasy-Reihe, die definitiv etwas für Erwachsene ist, denn sie ist gewalttätig und blutig und ziert sich auch nicht mit anderen Reizen. Aber das ist natürlich nicht alles, die Story ist anspruchsvoll und weiß mit einer außergewöhnlichen Geschichte zu fesseln, die alles hat, was eine tolle Fantasy-Story benötigt. Dabei ist das Setting ziemlich düster und bedrohlich angelegt und in Kombination mit der hervorragenden optischen Umsetzung, erinnert das Ganze ein wenig an die Heavy-Metal-Comics der 80er Jahre. Ganz hervorragend, eine der viel versprechendsten franko-belgischen Fantasy-Comics der letzten Zeit.