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Gruselkabinett 40+41 - Northanger Abbey
Bewertung:
(4.0)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 02.07.2010
Autor:Jane Austen
Typ:Hörspiel
VerlagTitania Medien
ISBN/ASIN:
Inhalt:2 CD
Sprache:Deutsch

Inhalt

Die siebzehnjährige Pfarrerstochter Catherine Morland ist eine leidenschaftliche Leserin von Schauer-Romanen und hofft darauf, dass ihr Leben auch einmal so aufregend sein wird wie das der Romanfiguren. Im vornehmen Badeort Bath, wo sie sich Dank der Güte des Ehepaars Allen sechs Wochen aufhalten darf, macht sie die Bekanntschaft des faszinierenden jungen Gentlemans Henry Tilney und seiner liebreizenden Schwester Eleanor.

Der Vater von Henry und Eleanor, General Tilney, lädt Catherine Morland ein, ein paar Wochen mit der Familie auf Northanger Abbey, einer früheren Abtei, zu verbringen. Sie nimmt die Einladung begeistert an. Das düstere Gebäude erregt ihre Phantasie sofort ungemein. Catherine ist sich sicher, dass das alte Anwesen ein dunkles Geheimnis birgt...

 

Mit den laufenden Nummern vierzig und einundvierzig haben die Macher von Titania Medien in ihrer Gruselkabinettreihe nun Northanger Abbey als Doppelfolge als Hörspiel vertont. Das verwundert, da die Autorin der Romanvorlage eigentlich für ihre romantische Erzählungen bekannt ist.

Und so steht auch das Verhältnis von der Hauptfigur Catherine Morland und dem jungen Henry Tilney im Mittelpunkt der Handlung. Doch etwas stimmt nicht mit der Familie ihres Angebetenen. Der Grusel entsteht dabei durch Vermutung, dass dort noch mehr ist. Verstärkt wird der Grusel mit der Ankunft der Hauptfigur in Northanger Abbey. Die hat so alles, was zu einem guten Gruselgemäuer gehört, knarrende Dielen, dunkle Gänge, verschlossene Türen mit Geheimnissen dahinter. Auch das Wetter spielt mit. Ein Gewitter in der ersten Nacht sorgt bei Catherine für ein ungutes Gefühl. Zusätzlich sorgt der Herr des Hauses für Verwirrung. So wartet man auf das Gruseln und begleitet die Hauptfigur in ihrem Gefühlsleben.

Dabei brilliert Marie-Luise Schramm als Catherine Morland. Sie verkörpert die Figur der melancholischen jungen Frau sehr gut. Ihr gelingt es, die Wünsche und Sehnsüchte sehr gut zu vermitteln und überzeugt in beiden Teilen des Hörspiels. Auch Robin Kahnmeyer weiß als Henry Tilney zu begeistern. Ihm gelingt es, den jungen Gentleman alter Schule hervorragend zu verkörpern.

Weiterhin sprechen Hasso Zorn, Ursula Sieg, Norbert Langer, Cathlen Gawlich, Tanya Kahana, Timmo Niesner, Marius Clarén, Otto Mellies, Regina Lemnitz, Monica Bielenstein, Luisa Wietzorek, Wilfried Herbst, Marcel Collé und Roland Hemmo.

Bei der musikalischen Untermalung haben die Macher einmal mehr ein gutes Händchen bewiesen. So erzeugen die Musikstücke die passende Stimmung, und die akustischen Effekte runden das Klangbild ab.

Die Covergestaltung ist bei beiden Covern sehr schön und hält sich an das Layout der Reihe.

 

Fazit:

Die Hörspielumsetzung ist grundsätzlich sehr gut gelungen. Die zwei Stunden sind ein wahrer Hörgenuss, doch irgendwie passt das Hörspiel nicht in die Reihe. Es stellt sich kein Gruseln beim Hörer ein. Die Geschichte ist zwar interessant, und es macht Spaß, ihr zu folgen, aber es ist kein Horror. Wer also das sucht, wird hier nicht glücklich werden. Wer aber ein gut gemachtes Hörspiel sucht, der ist hier richtig.