Inhalt:

Ein kurzer Rückblick:

Der Mafia-Killer Jacki Estacado bekommt an seinem 21. Geburtstag ein ziemlich einzigartiges Geschenk und wird Träger der Finsternis, einer unfassbaren mächtigen Kraft, die ihm Zugang zu einer anderen Dimension und den Dämonen die dort hausen, verschafft. Jetzt ist er Zielscheibe der Kräfte des Guten und muss immer wieder gegen diese antreten und das obwohl er gar nicht so ein übler Zeitgenosse ist, wie angenommen. Außerdem hat der Weiberheld ein großes Problem: in dem Moment in dem er neues Leben zeugt, stirbt er selbst und gibt die Finsternis weiter - das gibt der Sache Mädchen einen ganz üblen Beigeschmack…

 

Der vorliegende Band:

Nach seinem Kampf gegen die Finsternis flieht Jackie Estacado aus Sierra Munoz und macht sich merklich angeschlagen auf den Heimweg in die USA. Doch sein Motorrad streikt mitten in der mexikanischen Wüste und so stolpert er über ein tödliches Dorf, das seit Jahrzehnten von einer Hexe in festem Griff gehalten wird. Doch es kommt noch schlimmer, denn Jackie muss erfahren, das die Schlachte mit der Finsternis seine Seele in die Hölle befördert hat, während sein Geist und sein Körper noch auf der Erde verweilen. Das ist auch der Grund warum sich Jackie nicht ganz beisammen fühlt und keine Macht mehr über die Finsternis hat. Hier kommt der Souverän ins Spiel, ein mächtiger Höllendämon, der mit Jackie einen Deal macht, damit seine Seele und sein Körper wieder eins wird. Doch der Preis den Jackie dafür zahlen muss ist hoch.

Dazu gibt es noch eine Bonusgeschichte, die eine mögliche Zukunft aufzeigt, in der die Finsternis die Welt beherrscht.

 

Schreibstil & Artwork:

Phil Hester hat ein hervorragendes Gefühl für "The Darkness" entwickelt und strickt eine vielschichtige und tiefgreifende Story, die ihren Anfang im ersten Band und Sierra Munoz genommen hat. Jackie fühlt sich in zwei Teile gerissen und bald wird dem Leser eröffnet warum das so ist. Doch in der ersten Episode des vorliegenden Bandes erhält "Darkness" einen deutlich mystischer Touch, denn Jackie bekommt es mit zwei wahrhaftigen Hexen zu tun, die ein mexikanisches Städtchen im Griff haben. Irgendwie passt es in die Story, auch wenn diese Nebenstory keinen direkten Einfluss auf den roten Faden im Hintergrund hat - zumindest nicht offensichtlich. Der nachfolgende Dreiteiler "Pakt mit dem Teufel" ist da anders und führt die eigentliche Handlung um Jackie und die Finsternis mit großen Schritten und ziemlich interessant voran. Der Plot weiß dabei zu fesseln und es gibt einige Überraschungen die Jackie direkt betreffen. Vor allem der Souverän ist ein viel versprechender neuer Charakter, wobei es abzuwarten gilt, wie lange er dabei sein wird und was er im Schilde führt.

Der eigentliche Hammer dieses Bandes ist aber die abschließende Bonusgeschichte "Totale Finsternis", die wie gesagt eine mögliche Zukunft des Darkness-Universums zeigt, die zugegebenermaßen extrem düster und apokalyptisch ist, aber dennoch - oder gerade deswegen - enorm kurzweilig daher kommt.

 

Die Artworks der Hauptlinie stammen diesmal leider nicht mehr von Michael Broussard sondern von Jorge Lucas, dessen Stil generell einfach nicht an den von Broussard heranreicht. Wo Broussards Stil eine hohe Detailfülle zeigte, ist Lucas Stil eher grob. Zwar sind die Artworks sicher nicht schlecht, aber irgendwie passen sie auch nicht so richtig zu "The Darkness" - eine Serie die schon immer mit sehr hochwertigen und aufwändigen Zeichnungen geglänzt hat. Schade, denn die eigentlich hervorragende Geschichte leidet ein wenig unter diesem Stil. Im Gegensatz dazu steht dann wieder die Bonusstory, die von einigen anderen Zeichner realisiert wurde und - auch wenn es ein paar spürbare Unterschiede in den Stilen gibt - einfach hervorragend aussieht. Die Optik von "Totale Finsternis" trifft das Flair von Darkness nahezu perfekt und zeigt eben die besagten aufwändigen Artworks, die man eigentlich von dieser Serie gewohnt ist. Hier ist dann auch Broussard wieder teilweise zu sehen.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Verlagsüblich erscheint auch „Darkness“ in einem Softcover mit Faltklappen, das in Sachen Produktionsqualität keine Wünsche offen lässt. Der Band umfasst die amerikanischen Darkness-Ausgaben #7-10 sowie Darkness #75, die zwischen November 2008 und Februar 2009 erschienen sind. Extras gibt es bis auf eine schicke Covergalerie keine.

 

Fazit:

Die neue Darkness-Reihe geht in die zweite Runde und weiß durchaus zu überzeugen. Dennoch kommt sie an den ersten deutschen Sammelband nicht ganz heran, was aber nicht an der Story, sondern an den Artworks liegt, die von einem neuen Zeichner stammen. Schade, den hier geht ein wenig Potential verloren. Alles in Allem wird der Plot von Darkness aber ansprechend und packend fortgeführt und neue Türen werden geöffnet, während einige andere geschlossen werden - sprich Antworten werden gegeben, aber auch neue Fragen aufgetan. Wer "Darkness" mag, kommt hier auf jeden Fall aus seine Kosten, zumal es noch eine umwerfend gute Bonusgeschichte am Ende des Bandes gibt, die sowohl inhaltlich wie auch optisch überzeugt. Gut!