Links zur Rezension InhaltDie ersten beiden Doppelfolgen Hörbuchboxen wurde schon vor einiger Zeit veröffentlicht. Nun haben es auch die beiden letzten Folgen in einer Doppelfolgenbox mit vier CDs geschafft. Auf vier CDs sind die Teile fünf und sechs der Nemesis-Reihe von Wolfgang Hohlbein bei Hörbuch Hamburg erschienen. Es spricht wieder Johannes Steck.
Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive geschildert und erzählt, wie es weitergeht, nachdem die Hauptfigur und Erzähler Frank Gorresberg auf die Burg Crailsfelden gekommen ist. Mit einigen anderen ihm bis dato teilweise nicht bekannten Menschen war er unter einem Vorwand, wie man nun weiß, auf die Burg gelockt worden. Nach und nach starben einige der anderen, und so bleiben nur noch Frank und die beiden Frauen Ellen und Judith übrig, die nun versuchen, eingeschlossen in der Burg zu überleben. Bisher haben sie viele seltsamen Dinge in der Burg gefunden. So gibt es Leichen und eingelegte Gehirne. Alles scheint daraufhin zu deuten, dass man hier ein Projekt aus dem dritten Reich gefunden hat, das im Geheimen weitergeführt wird. Schließlich wird Frank angeschossen und erwacht auf einem Krankenbett. Er wurde operiert. Ärzte und Schwestern schwirren um ihn herum, doch nach einer weiteren Spritze verliert er wieder das Bewusstsein. Als er schließlich wieder erwacht, scheint es, dass Burg Crailsfelden noch mehr Geheimnisse enthält, als er annimmt. Schließlich soll Frank sein Testament machen, und ein großer Teil der Fragen wird beantwortet.
Nach der langen Pause der Veröffentlichungen von dem vorherigen Teil zu diesem fällt der Einstieg nicht so leicht. Eine Einleitung gibt es nicht. Es geht nahtlos weiter, und so sollte man ein gutes Gedächtnis haben oder sich die Zeit nehmen, noch einmal die vorherigen Teile zu hören. Erst dann kann man die ganzen komplexen Zusammenhänge verstehen. Nach und nach erfährt der Hörer zusammen mit Frank das ganze Ausmaß der Geschichte. Vorteilhaft ist hier die Erzählform. So ist man als Hörer sehr gut eingebunden in die Handlung und in die Gefühls- bzw. Gedankenwelt der Hauptfigur. Das ist sehr gut gelungen, und so erfährt man sehr deutlich, wie es in Frank aussieht, das wiederum zu einer bedrückenden Atmosphäre führt, die gesteigert wird, als er vom Anwaltsgehilfen, der ihn zu Beginn im Gasthaus begrüßte, nun aufgefordert wird, sein Testament zu machen. Nicht nur die Burg hat ihre Geheimnisse, auch ich Franks Leben gibt es sie. Doch sie sind gut versteckt, und nur nach und nach kommen sie zum Vorschein. Dabei werden nun auch die Andeutungen aus den ersten Bänden klar. Frank war schon einmal auf der Burg und war Teil des Prometheus-Programms, das nach dem Krieg weitergeführt wurde und das Ziel hatte, den perfekten arischen Menschen zu entwickeln, der auch noch über besondere Fähigkeiten verfügte. Ein Zwischenfall, an dem Frank beteiligt war, beendet die Arbeiten.
Wolfgang Hohlbein vermischt in seinem Nemesis-Zyklus sehr geschickt Fantasy mit Thriller-Elementen. Die Hauptfigur ist dabei ein Mann, der eigentlich völlig harmlos scheint, aber ein zweites sehr gefährliches Ich hat, das er nun langsam erkennt. Das Ganze kombiniert er mit den Experimenten während des dritten Reiches und dem, was vielleicht davon noch übrig ist. Die Geschichte ist durchweg spannend, was vielleicht auch daran liegt, dass es eine gekürzte Lesung ist, die somit noch mehr Tempo und Spannung aufbauen kann. Johannes Steck macht dabei wieder eine sehr gute Arbeit. Er gibt den Figuren einen eigenen sprachlichen Charakter und sorgt so für ein gute Gesamthörbild.
Fazit:Mit den letzten beiden Teilen wird die Auflösung der Ereignisse auf Burg Crailsfelden geliefert. Wer die ersten Teile gemocht hat, wird auch diesen mögen und hören müssen. Sehr gut werden hier die offenen Fragen beantwortet, und so wird das gute Gesamtbild abgerundet.
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