Links zur Rezension Einführung:Das großformatige (fast DinA4) Softcover Heft „Banedons Auftrag“ titelt schon in der Kopfzeile damit, ein Magnamund-Spielbuch zu sein und führt auch im Untertitel den Hinweis, dass es sich bei diesem Fantasyspielbuch um ein Produkt aus der Spielwelt des „Einsamen Wolfes“ handelt. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um ein weiteres Abenteuer des bekannten Kai-Adepten Einsamer Wolf, sondern um das kurze Abenteuer eines Lehrlings einer Magiergilde. Das enthaltene Abenteuer „Banedons Auftrag“ ist 1986 unter dem Titel „Dawn of the Darklords“ erstmals erschienen und stammt aus der Feder des EinsamenWolf-Vaters Joe Dever.
Das Buch Das Heft, um ein Buch handelt es sich einfach nicht, umfasst nur 42 Seiten, hat als Beilage aber eine herausnehmbare, DinA4 große, vollfarbige Karte von Magnamund zu bieten. Nach nur 80 (!) Stationen ist das als Vorgeschichte zum ersten Einsamen Wolf Buch („Flucht aus dem Dunkel“) angelegte Abenteuer auch schon vorbei. Die verbliebenen Seiten des Buches werden sind Ausführungen über die Sprache der Giak gefüllt. Die Sprache ist sehr einfach gestrickt und die Grammatik ist auf ca. einer Seite erklärt. Den Rest machen ein Wörtebuch Giak – Sommerlundisch / Sommerlundisch – Giak und ein kleiner Sprachanwendungstest aus.
Das Abenteuer Banedon ist ein Lehrling in der Magiergilde von Toran und ein Schüler der weißen Magie. Sein Auftrag ist es, die Kai-Lords in ihrer Abtei vom Verrat des Magiers Vonotar zu unterrichten und sie vor einer großen Gefahr zu warnen, die auf sie und ganz Sommerlund zu kommt...
Wie der geneigte Leser wohl weiß, ist dieser Auftrag von vornherein zum scheitern verurteilt, doch gibt das Abenteuer dem Start der Einsamen-Wolf-Saga ein bisschen mehr Vorgeschichte und eine persönliche Note. Diese nicht zuletzt, weil sich Banedon und der Einsame Wolf tatsächlich begegnen und so quasi der Auftrag für die erste Spielfigur Banedon erledigt ist. Der Spieler wechselt dann einfach nur die Person um den Auftrag als Einsamer Wolf weiter zu führen.
Das Spielsystem: Das Spielsystem in „Banedons Auftrag“ entspricht grob dem der Einsamer Wolf Fantasyspielbücher, nur dass Banedon, als Lehrling der Magiergilde von Toran und Schüler der weißen Magie, eben keine Kai-Disziplinen offen stehen, sondern Zaubersprüche. Aus einer Liste von zehn sog. Bruderschaftszaubern werden zu Beginn des Spiels fünf ausgewählt, die Banedon schon vor Abenteuerantritt beherrscht.
Wer sich für die genauen Spielregeln und den Ablauf eines Fantasyspielbuches interessiert, wird an dieser Stelle auf eine der bereits erschienenen Rezensionen zu den „Einsamer Wolf“ Fantasybüchern hier im Gate verwiesen, in denen dieses Thema bereits ausführlich erörtert wurde.
Das Fazit:Das Heft „Banedons Auftrag“ zu bewerten fällt schwer. Es handelt sich hier nicht um ein klassisches Fantasy-Spielbuch, sondern „nur“ um ein nettes, kleines Nischenprodukt, das sich allerdings nicht an Gelegenheitsspieler, sondern eindeutig an große Fans der Einsamer-Wolf-Reihe richtet. Zu speziell ist die Verknüpfung des Abenteuers mit dem Start der Saga und zu wenig umfangreich das Abenteuer.
Über den Sinn oder Unsinn eines Giak Wörterbuchs mag ich nicht viel sagen. Was für ein Rollenspielsystem vielleicht noch hilfreich und „sinnvoll“ sein mag, erscheint in meinen Augen für Solospielbücher als, sagen wir einmal, nicht zwingend notwendig. Einzig die bunte, große Karte Magnamunds ist uneingeschränkt hilfreich und sinnvoll, auch und gerade im Hinblick auf ihre Verwendbarkeit beim Spielen der Einsamer-WolfBände.
All diese Kritik macht „Banedons Auftrag“ aber nicht zu einem schlechten, jedoch zu einem ungewöhnlichen Produkt. Man braucht es sicherlich nicht, doch wird sich jeder Fan des Einsamen Wolfes sicherlich freuen, wenn er es geschenkt bekäme. Der Inhalt stammt sichtlich aus der Feder des geistigen Vaters der Einsamer-Wolf-Reihe, das Abenteuer ist zwar nicht atemberaubend, aber nett spielbar und dem ganzen Buch merkt man eine gewisse Detailverliebtheit an, die einem Fan der Reihe gut gefallen dürfte. Leider ist das Heft mit 9,95 € auch nicht so billig, als dass man hier eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen müsste. Alles in allem vergebe ich 2,5 Punkte.
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