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Inhalt:Matty Roth ist schon lange kein neutraler Berichterstatter mehr in diesem Krieg, der die USA gespalten hat. Delgado hat gleich nach seinem Amtsantritt alle bestehenden Verträge gekündigt und die Friedenstruppen und alle Beobachter der Stadt verwiesen. Die DMZ ist nun ein souveräner Staat. Doch obwohl er sich der Unterstützung der Bevölkerung sicher sein kann, fehlen Delgado die finanziellen Mittel, wie auch die politische Macht, die Stadt wirklich zu regieren, wie er es versprochen hat. Deswegen engagiert er Matty, der einen hochwichtigen Auftrag ausführen soll, der die Stellung von Delgado festigen soll. Doch wie lange wird Matty mitspielen, bevor er aufhört, nach Parcos Pfeife zu tanzen, und wieder selbst das Heft in die Hand nimmt?
Außerdem finden sich noch zwei zusätzliche Geschichten in diesem Band. "DIe Insel" handelt von gelangweilten und bewaffneten Truppen auf Staten Island, die ein bemerkenswertes Arrangement getroffen haben. Dazu gibt es noch eine kleine Story um Zee, die einen Moment der Menschlichkeit in einer Stadt voller Gewalt festhält.
Schreibstil & Artwork:DMZ 7 kommt ein wenig schwer in Gang, knüpft aber - nach einem Seitenplot-Abstecher nach Staten Island - direkt an die Geschehnisse in Band 6 an. Matty ist schon längst kein neutraler Berichterstatter mehr und gilt als Delgados journalistischer Schoßhund. Das dem nicht so ist, spürt Matty selbst nur allzu deutlich. Davon abgesehen entwickelt der Journalist mehr und mehr eigene Ambitionen, die sich am Ende des Bandes vollends offenbaren. Autor Brian Wood schafft es dabei - nach den bereits angemerkten etwas schleppenden ersten Seiten - den Leser wieder zu fesseln, so wie er es eigentlich bisher immer geschafft hat. Geschickt verknüpft er politische und gesellschaftliche Aspekte und baut sie in sein Kriegsszenario ein. Dabei erzeugt er eine sehr bedrückende Atmosphäre, die die Stimmung der DMZ glaubwürdig rüberbringt. Das DMZ generell eine sehr anspruchsvolle Comicserie ist, sollte jeder Leser der Reihe sowieso bereits wissen und sie deswegen schätzen.
Wie gehabt sitzt Ricardo Burchielli am Zeichentisch und bringt das düster brutale Ambiente der DMZ, hervorragend herüber. Sein Zeichenstil ist etwas gröber und gerade dadurch wirkt das Ganze ungeschönt. Trotz diesen Zeichenstils zeigen gerade die Hintergründe recht viele Details. Die Artworks sind in dezenten, oft leicht blassen Farben gehalten, was das Ambiente von DMZ nur unterstützt. Panels gibt es in fast jeder Form und Größe, so wirkt DMZ recht dynamisch.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungWie üblich kommt der Band im Softcover und hat eine sehr hohe Qualität. Die deutschen Texte lesen sich flüssig und gut, was auf eine gut gelungene Übersetzung zurückzuführen ist. Extras gibt es keine.
Fazit:Auch mit dem siebten Band wird die Story ansprechend weitergestrickt und so überzeugt sie auf ganzer Linie. DMZ ist einfach unheimlich atmosphärisch dicht, facettenreich, aber auch düster und deprimierend. Brian Wood findet dabei immer wieder neue Ideen und Ansätze, um seine Serie fesselnd weiter zu erzählen und das er das Erdachte auch umsetzen kann, hat er schon im Vorfeld mehr als einmal bewiesen. Zeichnerisch hat sich nichts verändert. Burchielli zeigt seinen passenden, etwas gröberen Stil, der hervorragend zu dieser Serie passt. DMZ-Fans müssen hier zugreifen!
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