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Monster Slayers
Bewertung:
(3.8)
Von: Patrick Kropp
Alias: Pestbeule
Am: 26.09.2010
Autor:Lukas Ritter
Übersetzer:---
Typ:Roman
System:Dungeons & Dragons
Setting:Kein bestimmtes
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0-7869-5484-1
Inhalt:249 Seiten, Hardcover
Sprache:Englisch

Vorwort

Bei „Monster Slayers“ des Autors Lukas Ritter handelt es sich um ein Begleitbuch zu dem Monsterführer „A Practical Guide To Monsters“, welcher schon vor einigen Jahren erschienen ist.

Das 249 Seiten „kurze“ Buch kommt in einem schmucken Hardcover daher und das Cover zeigt eine Szene aus dem Buch: Einen blonden Jungen (eine der Hauptfiguren, Evin), der sich gegen ein riesiges Ungeheuer verteidigt – eine Chimäre. Das Schriftbild im Buch ist gut und da es sich um ein Jugendbuch handelt, sind die Zeichen entsprechend groß gewählt. Die Bindung des Buches und die Seiten sind stabil. Das Buch sieht bei mir auch nach dem Lesen noch aus wie neu! Doch nun zum Wichtigsten, nämlich dem:

 

Inhalt

Vorab direkt einmal ein Hinweis von mir: Das Buch richtet sich definitiv an jüngere Leser und Besitzer des „Practical Guide To Monsters“. Leider besitze ich dieses Handbuch noch nicht, was sich aber bald ändern wird, da mir die Lektüre dieses Buches Lust auf mehr gemacht hat und ich endlich ebenfalls in dem Buch schmökern möchte, das den Titelhelden so oft aus der Patsche hilft.

Um nicht zu sehr zu spoilern, beschreibe ich mit eigenen Worten einmal grob den Inhalt des ersten Teils des Buches:

 

Das Buch handelt von den Jugendlichen Evin und Jorick, deren Dorf von Monstern (Gnollen, wie die Charaktere später herausfinden sollen) überfallen wird, welche die anderen Dorfbewohner entführen und versklaven. Auf der Suche nach den Dorfbewohnern treffen sie auf die junge elfische Magierin Betilivatis, die ihnen bei ihrer Suche nach ihren Eltern und Freunden beisteht und im Besitz des „Praktischen Monsterleitfadens“ ist, ein Handbuch über allerlei Bestien und ihre Lebensweise. Immer wieder hilft ihnen dieses Handbuch aus kniffligen Situationen und verrät ihnen Schwächen und Stärken der Monster oder liefert eine Beschreibung eines typischen Goblinlagers.

Im Laufe der Geschichte stellt sich allerdings heraus, das nicht alles so ist wie es scheint. Evin hat seltsame Gedächtnislücken und Betilivatis verhält sich auch immer seltsamer...

 

Spätestens als die Jungen sich auf die Suche nach ihren Eltern und Verwandten begeben, merkt man sofort, dass man sich in einem D&D-Roman befindet. Jede der Hauptfiguren nimmt eine der klassischen Rollen des Rollenspiels ein: Evin, der Schurke der sich um Fallen kümmert, Gegner hinterhältig angreift und Schlösser knackt. Dann haben wir den eher tumben Jorick, welcher als Kämpfer und Haudrauf für das Grobe zuständig ist und schließlich Betilivatis als Magierin, die zaubert (und dabei richtige D&D-Zauber benutzt) und es bevorzugt, Probleme mit dem Handbuch zu lösen..

Die Charaktere bleiben dabei leider etwas eindimensional, was aber sogar gewollt sein könnte (wenn man den Schluss bedenkt). Trotzdem hätte ich mir etwas mehr Charaktertiefe gewünscht. So konnte ich nicht wirklich mit den beiden mitfiebern bei ihrer Suche nach ihren Eltern. Entgegen meiner Erwartungen bietet der Autor später noch einige (nicht immer unbedingt überraschende) Wendungen und der Plot wandelt sich in eine ganz andere Richtung. Scheinbare Verbündete werden zu Feinden und vor allem wird man einige Zeit über Betilivatis´ wahre Motive im Unklaren gelassen. Doch wie es sich für ein Jugendbuch gehört, siegt am Schluss natürlich das Gute. Es könnte durchaus noch ein weiterer Teil geplant sein, da ein großer Teil der Geschichte inklusive Ende offen bleibt (SPOILER: Die Hauptfiguren zerstören eine Art riesiges magisches Gefängnis für Monster).

 

 

Fazit:

Lukas Ritter liefert hier einen netten D&D-Roman für jüngere Leser ab. Der Roman ist dementsprechend in einem recht einfachen Englisch gehalten und ist so auch für Leute, die Englisch nur als Zweitsprache sprechen, recht gut zu lesen. Beim Lesen wirken manche Ereignisse zuerst arg konstruiert, was aber im späteren Verlauf der Handlung dann doch wieder Sinn macht (wird im letzten Viertel des Buches aufgelöst). Der Bösewicht der Handlung wirkt auf mich etwas überdimensioniert und ich finde es etwas unglaubwürdig das die Hauptfiguren es schaffen solch eine Kreatur zu besiegen, aber nun ja, darüber kann ich bei der Zielgruppe hinwegsehen. Das Buch eignet sich meiner Meinung nach hervorragend als Einstieg in die D&D-Spielewelt. Am besten natürlich mit dem dazugehörigen „A Practical Guide To Monsters“, durch welchen der Roman sicher einen enormen Mehrwert (und Wiedererkennungsfaktor) erhält. Die Geschichte in diesem Buch könnte man ohne weiteres als Einführungsabenteuer für Charaktere der ersten Stufe zu verwenden; das wäre definitiv spannender und für die Spieler aufregender, als die 100te Zusammenkunft in einer Taverne. Mir hat das Lesen Spaß bereitet und ich denke, ich kann das Buch guten Gewissens jedem empfehlen, der auf leichte Fantasy-Kost steht oder Bücher wie Harry Potter, Bartimäus und ähnliche fantastische Jugendromane mag.