Links zur Rezension InhaltRückblick auf Band 1: Zwischen sämtlichen Ländern des vor langer Zeit zerfallenen Großreichs toben erbitterte Fehden. Immer mehr Verbündete brechen miteinander und beginnen, sich um Handelsrouten und Ländereien zu bekämpfen. Auf der anderen Seite vereint die Kontrahenten eine gemeinsame Religion, die unter Berufung auf die Sternkonstellation „Rune der Knechtschaft vor allem dazu dient, die Versklavung des Türkisvolks zu legitimieren. Dieses Volk wird als niedere Rasse betrachtet, das gottgewollt zu nichts anderem taugt, als widerspruchslos zu dienen. Das Königreich Harabec wird von einem benachbarten Emirat bedroht, und der Emir verübt einen Anschlag auf die königliche Galeere. Doch die Thronprätendentin Marikani überlebt den Anschlag mit ihrer vertrauten Hofdame Lionor. Es gelingt ihr sogar, einen der Galeerensträflinge zu retten. Von da an ist das Schicksal des einstigen Gefangenen Arekh untrennbar an das der jungen Marikani geknüpft. Zu Fuß machen sie sich auf den weiten Weg zurück nach Harabec. Doch schon bald werden sie angegriffen, und ihre Reise wird zur Flucht: Die Häscher des Emirs sind ihnen mit blutrünstigen Hundemeuten dicht auf den Fersen. Obwohl Arekh eigentlich möglichst schnell alleine untertauchen möchte, schafft er es nicht, der Anziehung, die von Marikani ausgeht, zu widerstehen. Und sie scheint in ihm bedingungslos einen Vertrauten zu sehen und legt fortan hohe Erwartungen in ihn. Dafür begegnet Lionor ihm mit eiskalter Skepsis, aber der junge Mann wird schnell der Führer der kleinen Gruppe. Erst nach mehreren Tagen gelingt es ihnen, ihre brutalen Verfolger abzuschütteln. Mit letzter Kraft erreichen sie die Sommerresidenz der Herrscher von Harabec. Aber anstelle der erwarteten Armee finden sie in dem verlassenen Palast nur das alte Dienerpaar vor, welches Marikani hier einst großzog. Dort scheint sich die Vermutung des streng gläubigen Arekhs zu bestätigen: Lionor ist in Wahrheit eine Angehörige des niederen Türkisvolks, eine Sklavin! Und Marikani hält dennoch zu ihr und behandelt sie wie eine Freundin ... Sie entgehen nur knapp einem weiteren Anschlag des Emirs und gelangen endlich in den Palast von Harabec. Dort erhebt mittlerweile Marikanis intriganter Cousin Halios Anspruch auf den Thron und bezichtigt die Zurückgekehrte als Dämonin: die echte Marikani sei vom Emir getötet worden. Doch Arekh kommt dahinter, dass sie die ganze Zeit nicht vom Emir verfolgt wurden, sondern dass die Attacken vom Königspalast in Harabec ausgingen ...
Was geschehen wird: Marikani, die junge und beliebte Königin von Harabec ist eine Sklavin? Eine Niedere, aus dem Türkisvolk? Arekhs Welt bricht zusammen. Sie hat ihm zwar das Leben gerettet und ihn zu ihrem engsten Berater ernannt, und er hat sogar Gefühle für sie entwickelt. Aber er kann unmöglich bei einer Lügnerin aus dem Türkisvolk bleiben, die als Säugling heimlich gegen den Nachwuchs aus dem adligen Königshaus ausgetauscht wurde. Denn durch die Sternenkonstellation „Rune der Knechtschaft“ und die damit im Großreich tief verwurzelte Religion, ist dieses verdorbene Volk eindeutig dazu bestimmt, als Sklaven zu dienen – gottgewollt! So ist Arekh verstört in die Wüstenstadt Salmyra geflohen. Noch weiß sonst niemand von Marikanis Geheimnis. Eines Nachts schleichen sich Sklaven aus dem Bergwerk in die königlichen Gemächer und versuchen Marikani und ihren Mann Harrakin zu ermorden. Während Harrakin sich danach als Held feiern lässt, denn er hat alle Aufständischen umgebracht, grübelt Marikani, warum die Sklaven das getan haben. Kurzerhand begibt sie sich in das Bergwerk – und ist entsetzt: Unter unmenschlichen Bedingungen werden hunderte Familien des Türkisvolks zu Schwerstarbeit gezwungen, ohne jemals ans Tageslicht zu gelangen. Währenddessen ist Arekh in Salymra zum Heeresführer ernannt worden und hält sich die neunjährige Non’iama als Sklavin. Obwohl sie eine Angehörige des Türkisvolks ist, erwärmt sie seine durch die Enttäuschung mit Marikani verhärmte Seele. Arekh bewundert das Kind und beginnt es tatsächlich in sein Herz zu schließen: Er fängt an, an der gottgewollten Unterordnung des Türkisvolks zu zweifeln und Marikani zu vergeben. Aufgrund des Anschlags auf das Königspaar und überall aufkeimenden kleinen Rebellionen der Sklaven, wird ein Konzil aller Herrscher des Großreichs unter Führung des Seelenleser Laosimba einberufen – ausgerechnet in Salmyra. Dort treffen Marikani und Arekh aufeinander, sind jedoch machtlos gegenüber dem harten Urteil des Hohepriesters: Alle Sklaven des Großreichs sollen rituell gefoltert und geopfert werden – um einerseits ihre Frevel zu sühnen, aber auch, um die Götter zu bitten, den seit langem tobenden Unruhen zwischen den Völkern ein für alle mal ein Ende zu setzen. Als letzten Ausweg erscheint es Marikani, ihrem Mann anzuvertrauen, dass sie selbst vom Türkisvolk abstammt. Aber auch in ihm wirkt die eingebläute Religion stärker als seine Liebe, und er verrät seine Frau an Laosimba. Als dieser Marikani gefoltert und in Ketten den Bewohnern von Salmyra präsentiert, heben einige der gebeugten Sklaven der Stadt ihren Kopf und rufen sie als ihre prophezeite Erlöserin an: „Ayesha!“ Die legendäre Göttin des Türkisvolks ist erschienen, um ihre Kinder von der ewigen Knechtschaft zu erlösen. Ein tosender Kampf bricht über Salmyra herein: Angehörige des Türkisvolks wehren sich, töten ihre Herren und zünden deren Villen an. Arekh gelingt es, in dem blutigen Tumult Marikani zu befreien und mit Non’iama in die Wüste zu fliehen, doch haben sie weder genug Wasser, noch ein sicheres Ziel …
Der Übergang vom ersten zum zweiten Band ist nahtlos, und so wird die Geschichte weiter erzählt, aber nicht so geradlinig wie im ersten Band. Unangenehm sind die Sprünge in der Handlung, mit der die Helden für den finalen dritten Band in die richtige Position gebracht werden sollen. Ins Besondere bei Arekh kann man diese erkennen, da er scheinbar ohne Ziel agiert. Auch Marikani hat sich verändert. Ihr scheint das Selbstbewusstsein abhanden gekommen zu sein, und sie ist wie verwandelt, obwohl zwischen den Büchern ja eigentlich keine Zeit vergangen ist. Erst am Ende ist wieder eine Linie zu erkennen, und so hat man die Hoffnung, dass es im letzten Band besser wird. Bis dahin ist die Handlung nicht so faszinierend. Lediglich die Beschreibung der Sklaven und ihrer Erkenntnis, dass sie sich selbst auch auflehnen könnten, ist gelungen. Doch die Beschreibung ihrer Bestrafung und der sonstigen Kämpfen ist unnötig brutal beschrieben. Die rücken schließlich immer mehr in den Vordergrund und lassen kaum noch Raum für andere Dinge. So sind die Figuren immer noch nicht gut ausgearbeitet ,und ich habe auch keine Hoffnung mehr, dass sich das im Abschluss ändert. Auch sonst kommt wenig Spannung auf.
Fazit:„Pakt der Könige“ ist ein unnötiger Mittelband. Er kann nicht begeistern, glänzt durch Brutalität, und nur das Ende macht Hoffnung auf den letzten Teil der Reihe. Einige Frage bleiben offen und die sorgen dafür, dass man das Ende in Teil drei auch noch erleben will. Die Charaktere entwickeln sich nicht und wandeln ziellos durch die Handlung. Das hätte man sich sparen können.
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