Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Der schreckliche Papst 1 – Giuliano della Rovere
Bewertung:
(3.2)
Von: Stefan Günster
Alias: Nathan Grey
Am: 15.10.2010
Autor:Alejandro Jodorowsky und Theo
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Mittelalter
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-161-0
Inhalt:54 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat (230 x 320 mm)
Preis:13,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

In "Der schreckliche Papst" wird die Geschichte des Giuliano della Rovere oder auch Papst Julius II. erzählt, welcher sich im 16. Jahrhundert, durch Intrigen und Ränkespiele, an die Spitze der katholischen Kirche setzte.

Das Buch fängt mit dem Mord an Papst Alexander VI. und dem darauf folgenden Konklave der Kardinäle an. Giuliano würde am liebsten selbst Papst werden, kann dies aber aufgrund seiner finanziellen Möglichkeiten nicht schaffen, da die Papstwahl damals mehr gekauft wurde, als dass sie durch göttliche Eingebung stattfand. Doch auch dafür hat della Rovere einen Plan: Mit Hilfe seines Geliebten bringt er einen anderen Kardinal dazu, zu kandidieren, und im Gegenzug vererbt dieser Giuliano sein Vermögen. Noch einen toten Papst später ist della Rovere als Julius II. an der Macht. In diesem Amt geht er hart gegen seine Feind vor und verdammt alle, die im nicht passen zu ewigen Höllenquallen.

 

Schreibstil & Artwork:

Jodorowsky erzählt eine interessante Geschichte und schmückt diese mit vielen sexuellen Anspielungen aus. Er lässt nahezu keine Gelegenheit aus, die Kardinäle bei der Unzucht mit Prostituierten (egal, ob männlich oder weiblich) zu zeigen. Die Zeichnungen passen zu der Geschichte und Theo liefert gute Arbeit an.

 

Qualität & Übersetzung

Wie bei Splitter üblich, entsprechen Druck, Bindung und Papier einer sehr hohen Qualität. Auch die Übersetzung von Tanja Krämling ist wie immer hervorragend.

 

Fazit:

Tja, man kann zur katholischen Kirche stehen wie man will, aber diese Buch lässt einen heftig schlucken. Zwar war mir bekannt, dass die früheren Kardinäle, Päpste usw. alles keine Kinder von Traurigkeit waren, aber was hier teilweise gezeigt wird, ist mir doch zu gravierend. So „heiratet“ Papst Julius II. seine Geliebten und die „Ehe“ wird dann auf dem Altar vollzogen. Eine Szene, welche bei den christlichen Lesern, vielleicht nicht ganz zu unrecht, für Empörung sorgen wird. Wem dies aber nichts ausmacht, bekommt mit „Der schreckliche Papst 1“ einen interessanten Blick in die kirchliche Welt des 16. Jahrhunderts. Handwerklich lässt sich an dem Buch aber gar nichts aussetzen, da sowohl Theo mit seinen Zeichnungen als auch Splitter wieder hervorragende Arbeit abliefern.