Links zur Rezension Keine Leseprobe vorhanden.
Inhalt(Vorsicht Spoiler!!!)Der vorliegende Band ist eine Sammlung der Hefte 1 bis 5 der bislang unvollendeten Serie "Dante's Inferno". Der Hintergrund der Geschichte geht auf den gleichnamigen italienischen Dichter Dante und dessen berühmte Göttliche Komödie zurück. Dieser gilt als bekanntester Dichter Italiens und einer der bedeutendsten Schriftsteller des Mittelalters. Soweit zu den Hintergründen. In der stark veränderten Comicversion der eben genannten Geschichte verliebt sich der Kreuzritter Dante kurz vor seinem Kreuzzug in das Mädchen Beatrice. Er schwört ihr, sie nach seiner Reise ins Land der Heiden zu ehelichen und reist ab. Beatrice wird kurz darauf ermordet und als Dante davon erfährt, trotzt er Tod und Teufel im wahrhaftigen Sinne und steigt in die Hölle selbst hinab, um die Seele seiner großen Liebe zu retten. Die drei Hauptakteure der Geschichte sind der Teufel, Dante und seine angebetete Beatrice. Obwohl der vorliegende Band nicht mit Kämpfen geizt, sind es die Worte, die die Geschichte voran bringen. Immer wieder versucht der Teufel Beatrice mit geschickten Worten an sich zu binden und offenbart sowohl der Frau als auch dem Leser die Abgründe, die in Dante's eigener Seele lauern. Doch bewaffnet mit der Sense des Todes, den Dante gleich zu Beginn erschlug, kämpft sich unser Held durch Intrigen, Mythen und Horden von Monstern und trotzt allem, was der Teufel ihm entgegen wirft, um die Seele seiner geliebten Beatrice zu befreien. An dieser Stelle muss angemerkt werden, dass es sich bei dem vorliegenden Band um ein Comic zum gleichnamigen Computerspiel handelt. Ein gewagtes Szenario, da es sich bei diesem Spiel um ein isometrisches Metzelspiel im Sinne von Diablo oder Gods of War handelt, also ein Spiel, das von der Action und nicht von seiner Geschichte lebt. So verwundert es auch nicht, dass die Autoren den Comic etwas ungewöhnlich aufgemacht haben, doch dazu unten mehr. Insgesamt führt der Band recht überzeugend durch die Abgründe der menschlichen Seele sowie die Verlogenheit der christlichen Kirche im frühen Mittelalter und kommt dabei soweit, wie man nach 5 Bänden einer als Serie konzipierten Comicreihe halt kommen kann - bis ins Fegefeuer...
Qualität, Stil & ÜbersetzungDer Text wirkte auf mich sehr sauber übersetzt und seine Formulierungen sind leicht an der mittelalterlichen Dichtform jener Zeit angelehnt. Im Gegensatz zu den für mich extrem ungewöhnlichen Illustrationen, sind die Texte leicht verständlich und führen gut durch die Geschichte. Die Illustrationen hingegen wirken ohne Ausnahme den ganzen Band hindurch, als würde jemand diese Geschichte im Fiebertraum erleben. Alles ist verschwommen, verzerrt oder verschleiert, löst sich in Nebel oder in Rauch auf und bleibt dabei stets monochrom mit verschiedenen Rottönen koloriert. Auch wenn die Illustrationen dabei auf einem gleich bleibend hohen Niveau bleiben, ist es sicher nicht jedermanns Geschmack. Daher ist es sehr schade, dass wir keine Leseprobe zur Verfügung haben. Der Band kommt in einem soliden Softcover Einband im amerikanischen Format, wie bei Panini üblich.
Fazit:Um ehrlich zu sein, fand ich es schwer, den Comic zu lesen. Die Illustrationen empfand ich als anstrengend und das Thema rund um Luzifer, die Erbsünde, das kaputte mittelalterliche Christentum und den rächenden Helden kann das nicht wirklich für mich aufwerten. Der Versuch für ein Hack'n'Slay Actionadventure Computerspiel einen Comic zu entwerfen ist sicher mutig. Dabei diese Art der Illustrationen zu wählen, finde ich dann aber des Guten zu viel und so schaffe ich es auch nicht, dem Werk eine positive Seite abzugewinnen. Mir fällt nicht einmal ein, für welche Art von Leser ich dieses Werk empfehlen kann, dazu sind sowohl die Geschichte, als auch die Art der Artworks zu schräg. Ich vergebe 2.4 Punkte für den vorliegenden Band, das Konzept eines Comics zu diesem Spiel mit eben dieser Geschichte halte ich dennoch für gescheitert. Wem die Illustrationen zusagen, der mag einen vollen Punkt addieren.
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