Links zur Rezension InhaltEine Liebeserklärung an die Musik und an die verborgenen Stimmen der Tiere „Ich versuche aus anderen verloren gegangenen Tönen Musik zu machen, aus den Melodien, die wir vergessen haben. Es gibt so viele Lieder, die die meisten von uns niemals hören [...]: die Lieder des Meeres, der Erde und - das Allerkostbarste - die Lieder der Tiere. [...] Jedes Tier hat ein eigenes Lied. Stell dir vor, wie wundervoll es wäre, wenn wir einen Zugang dazu finden könnten, einen Zugang zu all der anderen Musik auf dieser Welt." Sylvie Bertram ist 13 Jahre alt und wäre gern ein ganz normaler Teenager. Doch seit ihre Mutter vor vier Jahren bei einem Badeausflug ans Meer spurlos verschwunden ist, muss sich Sylvie um ihren Vater Daniel kümmern. Das ist nicht gerade einfach, wenn man einen Musiker zum Vater hat, der Instrumente wie das Aquakkordeon erfindet, um die Musik des Meeres zu spielen, oder solche, mit dem man den Gesang der Wolken nachahmen kann ... Eines Tages passieren rund um Sylvie merkwürdige Dinge: Ihr Hund Mr. Jackson kann nicht mehr bellen, und auch die Vögel hören auf zu singen. Und dann wird auch noch ihr Vater entführt. Kurze Zeit später beginnen dunkle Gestalten Jagd auf Sylvie zu machen, und eh sie weiß, wie ihr geschieht, ist sie gemeinsam mit ihrem Hund Mr. Jackson und ihrem Freund George auf der Flucht vor dem „Herrn der Lieder", der die Stimmen der Tiere stiehlt. Denn er hat sich zum Ziel gemacht, alle Tiere und Menschen verstummen zu lassen, damit nichts die Schönheit seiner Stimme stört. Dafür benötigt er einen besonderen Klang - und Sylvie ist die Einzige, die ihn mit den Instrumenten ihres Vaters spielen kann. Um sich das Mädchen gefügig zu machen, versucht der Schurke, Sylvie mit einem gefährlichen Geschenk zu verführen: Er schenkt ihr ein besonderes Lied. Eins, das die Seele zum Schwingen bringt und alle Sehnsüchte erfüllt. Doch das Glück, das Sylvie bei diesem Lied empfindet, ist gefährlich wie Gift - da es jeden anderen Gedanken sterben lässt...
Tim Binding hat mit „Sylvie und die verlorenen Stimmen“ ein außergewöhnlichen Roman geschrieben, der mit vielen interessanten Ideen aufwartete. Die Musik und die Stimme der Menschen und Tieren sind dabei ein wichtiger Faktor. So findet der klassische Kampf des Guten gegen das Böse statt, und scheinbar scheint das Böse übermächtig zu sein. Es liegt an Sylvie, das Gute zu vertreten und das Böse aufzuhalten. Doch welche Chance hat dabei ein Mädchen? So nimmt sie Abschied von der Geborgenheit der Kindheit und überschreitet die Schwelle zum Erwachsenwerden.
Teilweise nimmt die Erzählung poetische Formen an, und man muss sich auf die Sprache des Autors einlassen. Doch die Schreibweise passt zur Geschichte, und so hat sie teilweise etwas Märchenhaftes, das vielleicht nicht jedem gefällt.
Sehr schön ist die Aufmachung. Das Buch hat viele filigrane Zeichnungen und ein schönes Cover.
Fazit:„Sylvie und die verlorenen Stimmen“ ist ein märchenhafter Roman, der zum Träumen verführt.
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