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Die Schiffbrüchigen von Ythaq 2 - Die falsche Ophyde
Bewertung:
(4.8)
Von: Martin Möller
Alias: Goemoe
Am: 18.10.2010
Autor:Christophe Arleston, Adrien Floch, Crazytoons
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Ythaq
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-939823-05-6
Inhalt:62 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat (230 x 320mm)
Preis:13,80 €
Sprache:Deutsch

Inhalt

(Vorsicht Spoiler zu Band1!)

Nachdem die Protagonisten im ersten Band auf dem Planeten Ythaq mit dem interstellaren Kreuzfahrtschiff Kometenstaub abgestürzt sind, beginnt der zweite Band etwas überraschend erneut mit dem Absturz eines weiteren Raumschiffs auf Ythaq. Auch wenn sich die Geschichte danach schnell den Helden dieser Serie zuwendet, wird dem Leser doch gleich klar, ganz zufällig mag es bei diesen Abstürzen nicht zugehen. Die Astronavigatorin Granit und der Techniker Narvarth sind mit ihren neuen Freunden nahezu den ganzen Band über auf der Suche nach dem High-Society-Luder Callista. Diese ist eine ehemalige Passagierin des Luxusliners Kometenstaub. Sie überlebte Band 1 nur, indem sie die Rolle der maskierten örtlichen Herrscherin übernahm, einer gewissen Markgräfin Ophyde.

Der Titel des Comics „die falsche Ophyde“ ist gelungen, denn er hat gleich mehrfach Bedeutung in einem rasanten, humorvollen und mit Action geladenen Abenteuer, das alle Protagonisten in die Hauptstadt der Grafschaft führt. Hier lernt Granit neue Freunde kennen, versteht besser ihre neue Gabe, das Beherrschen von Feuer, unter Kontrolle zu kriegen und trifft schließlich auf alte Besatzungsmitglieder der Kometenstaub und einen alten Feind aus dem ersten Band. Die maskierte Callista hingegen sieht sich plötzlich einer Zwillingsschwester der Frau gegenüber, deren Rolle sie in Band 1 übernahm und obwohl sie bis dahin recht gut und clever alle Situationen meisterte, in die sie sich oft selbst hinein manövrierte, kommt ihr schließlich doch Dhorkas, der große Gegenspieler aller Protagonisten auf die Schliche...

Wie es in einer guten Serie üblich ist, kommt auch bei den Schiffbrüchigen von Ythaq der Leser mit der Zeit in den Genuss eines mysteriösen Hintergrundplots. So werden Dhorkas und eine neue Figur mit Namen Ennak mit geheimnisvollen Fremden in Verbindung gebracht, die über eine weit entwickelte Technik oder Magie verfügen und deren Ziele rätselhaft bleiben. Und so endet der zweite Band mit eben jenem Raumschiff, das auf den ersten Seiten abstürzte, und einer bekannten Figur der Geschichte, die dieses Raumschiff sucht, ohne dass der Leser wissen kann warum.

 

 

Qualität, Stil & Übersetzung

Der grafische Roman kommt in einem übergroßen Hardcover daher, der kaum Wünsche offen lässt. Der Comic wirkt etwas schmal, doch auf den 62 Seiten warten jede Menge Inhalt, nicht zuletzt aufgrund der übergroßen Seiten. Die Zeichnungen haben im Vergleich zu Band 1 nichts eingebüßt und bekommen von mir bedenkenlos die volle Punktzahl. Zu der Übersetzung kann ich wenig sagen, da ich das französische Original nicht kenne, aber mit einer winzige Ausnahme, wo mir die Übersetzung unstimmig erschien, ist der Text sehr gut gelungen. Die Geschichte selbst ist stimmig, mitreißend und mit glaubhaften Charakteren gespickt. Ich kenne sogenannte Bestseller-Romane, die davon noch etwas lernen könnten. Im Gegensatz zum ersten Band, finden wir hier bisweilen nackte Haut und explizite Gewalt, was aber jederzeit vollkommen zur Geschichte passt und keinesfalls aufgesetzt wirkt. Einzig ein paar Extraseiten, wie sie heute in immer mehr Comics Einzug erhalten, sucht man hier vergeblich.

 

 

Fazit:

Nachdem ich für den ersten Band nahezu ebenso viele Punkte vergeben hätte, wie Talamar, war die Erwartung an Band 2 entsprechend hoch. Es freut mich daher, dass die Autoren dieses extrem hohe Niveau problemlos halten konnten und mit Sprachwitz, rasanter Action und schönen Zeichnungen eine rundherum gelungene Geschichte perfekt machen. Winzige Kleinigkeiten lassen mich nur minimal etwas abziehen, aber auch eine Wertung von 4.8 zeigt, dieser Band ist ein richtig guter Comic. Die Serie befindet sich ständig auf der Grenze zwischen Science-Fiction und Fantasy und wem beide Genres zusagen, der kann mit den Schiffbrüchigen von Ythaq nichts falsch machen.