Inhalt:

Ein paar Monate nach „Ultimatum“ ist New York eifrig dabei ihre Stadt wieder aufzubauen. Das läuft auch ganz gut bis ein fremdartiger Riesenorganismus zunächst das Gebäude des Roxxon-Konzerns und dann das Hauptquartier der Fantastischen Vier angreift und nahezu zerstört. Im HQ lebt allerdings nur noch Sue Storm, da sich die FV im Zuge des Ultimatum getrennt haben. Gerade als Ben Grimm sie besucht, erfolgt der mysteriöse Angriff und dann tauchen auch noch stark gerüstete Außerirdische auf. Ihre Ziele: Reed Richards und Tante Mays Häuser. Die Helden stehen gleich vor mehrere tödlichen Problemen, die sie zu bewältigen haben…

 

Schreibstil & Artwork:

Brian M. Bendis strickt sein Ultimate Universum beständig weiter. Neben den famosen „Ultimate Spider-Man“ ist das vorliegende „Ultimate Enemy“ (im Folgenden UE genannt) die nächste Keule der Serie. Die Story ist actionreich und spannungsgeladen und damit so zusagen feinstes Popcorn-Actionkino im Heftformat. Allerdings fehlt der Sache auch ein wenig Tiefgang und am Ende des Bandes ist man nicht wirklich schlauer als zuvor, denn UE ist keineswegs abgeschlossen, sondern der Auftakt zu einer Trilogie, die mit „Ultimate Mystery“ und „Ultimate Doom“ weiter und zu Ende gehen soll.

Dennoch funktioniert UE sehr gut und macht durchweg Spaß, was vor allem an der großen Dynamik liegt, die dieser Band respektive sein Plot aufzeigen kann. Allerdings gibt es auch einige Logikfehler, die aber bei der vielen Action durchaus zu verschmerzen sind und in dadurch in den Hintergrund geschoben werden.

Ansonsten ist die Erzählung ansprechend gestaltet und weiß durchweg zu überzeugen und tatsächlich stellt UE die (von Panini) angepriesene perfekte Ergänzung zu „Ultimate Spiderman“ dar, denn beide Reihen ergänzen sich hervorragend, auch wenn UE wie gesagt noch nicht abgeschlossen ist.

Bendis zeigt aber – auch wenn die Charakterzeichnung tiefgängiger sein könnte – das er nicht umsonst hochgelobt wird und sein Handwerk versteht, denn er präsentiert seine Geschichte auf hohem Niveau. Auf der anderen Seite schießt Bendis auch etwas zu heftig gegen die US-Regierung, vor allem unter dem Bush Regime, denn unglücklicherweise wird in diesem Band Folter als Mittel zum Zweck zu selbstverständlich eingesetzt. Das hätte man besser machen können, auch wenn die heftigsten Sachen nur angedeutet und niemals gezeigt werden – was auch gut so ist, denn schließlich ist das Ultimate-Universum ja vornehmlich an Jugendliche und auch Kinder gerichtet, also dem Nachwuchs.

 

Die grafische Umsetzung von Rafael Sandoval ist mehr als gelungen und sieht erstklassig aus, auch wenn es gerade bei den Charakteren und deren Proportionen die ein oder andere unstimmige Feinheit gibt. Dafür sind die Actionpanels bombastisch und umwerfend und sehen einfach genial aus. Die Kolorierung zeigt sich satt und kräftig und rückt die Optik in ein perfektes Licht.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Der Band kommt im Softcover und weiß aus Produktionssicht zu überzeugen. Extras gibt es keine bemerkenswerten. Der Band umfasst die komplette gleichnamige Mini-Serie, wobei diese aber nicht abgeschlossen ist, sondern – wie oben erwähnt – der Anfang einer Trilogie ist.

 

Fazit:

„Ultimate Enemy“ ist ein gelungenes Ultimate-Comic, das in den meisten Belangen zu gefallen weiß. Hier und da gibt es kleine erzählerische und auch optische Makel, diese fallen aber nicht so sehr ins Gewicht, und treten über der bombastischen Action und der enormen Dynamik, die der Comic bietet, eher in den Hintergrund.

UE ist ein gutes Stück ultimativer Erzählung und strickt die Story über das Leben nach dem Ultimatum gekonnt weiter, ist die perfekte Ergänzung zu Ultimate Spider-Man. Wer Fan dieses Universums ist, kommt an diesem Band nicht vorbei, sollte aber auch dran denken, das die Reihe mit „Ultimate Mystery“ und „Ultimate Doom“ dann noch weiter geht, also noch nicht abgeschlossen ist. Ansonsten zugreifen!