Links zur Rezension Inhalt:Paul Moses war einer der besten - wenn nicht sogar der Beste - Agent der CIA, der Dinge gesehen und hat und über Sachen Bescheid weiß, die eigentlich niemand wissen dürfte. Moses hat sich aus dem aktiven Dienst zurückgezogen bis seine ehemaligen Arbeitgeber meinen, dass es zu gefährlich sei, ihn am Leben zu lassen. Doch die CIA übersieht, welche Ausbildung er genossen hat. Als ein Killerkommando seine Einsamkeit stört, aktiviert Moses Code RED und kehrt in den Dienst zurück. Der Leichenberg wird höher und höher, während die Männer, die den Killer reaktiviert haben, sicher in ihren Büros in Langley sitzen. Das glauben sie jedenfalls, denn Moses hat genau ein Ziel und das sind die hohen Herren in Langley ...
Schreibstil & Artwork:Der vorliegende Comic ist die Vorlage zum aktuellen und gleichnamigen Kinofilm mit Bruce Willis, der allerdings nicht allzu gute Kritiken bekommen hat. Ein wenig skeptisch bin ich deswegen an diesen Comic herangegangen, muss aber eingestehen, das mich dieses Werk der neunten Kunst durchaus beeindruckt hat. Die Story an sich erscheint zunächst nicht sehr spektakulär: ehemaliger Top-Agent gerät auf die Abschussliste, lässt sich aber nicht so einfach töten, sondern knöpft sich die Verantwortlichen vor. Soweit so gut. Wie gesagt erst einmal nichts wirklich Neues. Aber Warren Ellis ist dafür bekannt, auch aus banalen Stories richtig etwas rauszuholen und das schafft er bei "Red" ebenso. Vor allem hat "Red" Geschwindigkeit und strotzt vor blutiger und gewalttätiger Action - auch ein Markenzeichen des Autors übrigens. Aber "Red" ist auch subtil und vielschichtig erzählt, ist intrigant und voller komplexer Dialoge. Dazu kommt die wunderbar dynamische Inszenierung, die gerade durch die durchdachte Panelanordnung und die verschiedenen Einstellungen enorm frisch und spritzig wirkt. Ellis schafft es seinen Protagonisten - der eigentlich ein ungemütlicher Zeitgenosse, wenn auch Patriot ist - enorm smart und sympathisch wirken zu lassen und man kann als Leser seine Beweggründe vollkommen verstehen. Selbst dann wenn er dabei über zahlreiche Leichen gehen muss. Die Story wird zu keiner Zeit langweilig und macht von Anfang bis Ende enorm viel Spaß. Mehr braucht es hier nicht.
Von der optischen Seite her, sieht das Ganze auch recht ordentlich aus, auch wenn mir der Stil des Zeichners (Cully Hamner) persönlich nicht ganz so zusagt. Dennoch geht er in Ordnung und transportiert die actionreiche Story ebenso dynamisch, wie sie erzählt wird. Die Artworks sind dabei eher spartanisch, denn übermäßig detailreich, aber dafür umwerfend inszeniert. Auch die Kolorierung geht einen ähnlichen Weg, mit wenigen eher pastellartigen Farben und keinen großen Farbverläufen, sondern mit gleichmäßigen Füllungen. Die Panels sind sauber und ordentlich angeordnet und stellen so einen ruhigen Gegenpol zur schnellen Action dar.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungDer Comic kommt im Softcover und ist 84 Seiten stark. Der Band umfasst die komplette US-Miniserie und ist wie immer sehr gut produziert. Am Ende des Bandes sind ein paar Skizzen zu finden, ansonsten gibt es keine Extras.
Fazit:Den gleichnamigen Film kenne ich noch nicht, aber der Comic hat mir sehr gut gefallen. Er ist spannend, actionreich, dynamisch und blutig - eben ein vollwertiger Ellis, ganz so wie man die Stories des Ausnahmeautors, kennen und lieben gelernt hat. Ellis bewegt sich sicher durch seine Erzählung und weiß sein Publikum subtil zu fesseln. Die spartanisch wirkenden Artworks steuern ihren Teil dazu und runden die Sache nahezu perfekt ab, auch wenn sie mir persönlich nicht 100% gefallen, was aber durchaus eine Frage des Geschmacks ist. "Red " ist also ein guter und solider Comic, der überzeugen kann. Zwar gehört er nicht zur Elite des Genres, aber er macht auf jeden Fall enorm viel Spaß und sorgt für sehr viel Kurzweile. Sehr gut!
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