Inhalt:

Gerade noch lag Buffy scheinbar tot im Schnee von Tibet und plötzlich hat sie absolute Powerkräfte und kann es selbst mit den drei noch rumlaufenden Göttinen aufnehmen und sie in den Erdboden zurückstampfen. Diese Kräfte kommen wie gerufen, denn der Konflikt mit Dämmerung spitzt sich zu. Aber woher kommen die plötzlichen Superkräfte und wer ist Dämmerung wirklich? Buffy kommt hinter die Geheimnisse von Beidem, und gerade mit der Enthüllung von Dämmerung hätte sie nicht gerechnet. Außerdem stellt sich heraus, dass Buffy die Welt grundlegend verändern kann. Aber wie wird sie sich entscheiden?

Dazu gibt es noch eine Willow-Story, bei der es um Willows weiteren Aufstieg und Werdegang als Hexe geht.

 

Schreibstil & Artwork:

Joss Whedon ist immer für eine überraschende Wendung gut und das ist auch im vorliegenden siebten Band der achten Buffy-Staffel nicht anders. Ein paar echte Überraschungen kommen hier auf den Leser zu und die haben es in sich. Zum Einen erlangt Buffy urplötzlich Superkräfte, die jenen von Superman in fast nichts nachstehen. Zunächst bleibt dabei unklar warum Buffy diese Kräfte erlangt hat, aber das wird schnell aufgeklärt. Die nächste Überraschung gibt es bei der Enthüllung von Dämmerung und den Folgen, die diese Erkenntnis für Buffy und das Universum hat beziehungsweise haben könnte.

Die Story wird im typischen Buffy-Stil erzählt und fügt sich dementsprechend nahtlos an die sechs Vorbände der Reihe an. Das ist gut so, denn so wird ein einheitliches Ambiente und ein einheitlicher Stil gewahrt. Von Buffy darf man keinen allzu tiefgründigen Plot erwarten, aber was Whedon einfach kann sind actionlastige Dämonenfights zu inszenieren und seine Stories mit zahlreichen witzigen, aber auch oft recht platten Sprüchen auszustaffieren. Aber wer Buffy kennt, weiß das das einfach dazu gehört und diese Art und Weise genau das ist, was die Serie ausmacht. Whedon verliert aber auch seinen Plot nicht aus den Augen und bewegt sich mit großen Schritten auf das Finale zu und das wird durch die neuen Ereignisse in diesem Band sicher höchst interessant. Auf jeden Fall macht dieser Band wieder deutlich mehr her, als der Vorige, der ein wenig vor sich hin dümpelte.

Fast besser als die eigentliche Fortführung des Buffy-Plots ist die kleine Geschichte um Willow und ihren weiteren Werdegang als Hexe. Eine Art Prüfung führt sie in eine andere Dimension, wo sie auf magische Göttinnen trifft und sich für eine Führerin entscheiden muss. Die Story macht Spaß und ist dynamisch und spritzig erzählt und ist eine schöne Ergänzung zum eigentlichen Comic.

 

Gezeichnet wurde die Buffy-Reihe weiterhin von Georges Jeanty, der seine Sache bisher grundsolide gemacht hat und dies auch weiterhin tut. Seine Artworks sind zwar nicht umwerfend, aber sie sind mehr als gut genug und lassen Buffy recht ordentlich aussehen. Dabei dominieren klar definierte Striche und Konturen und satte, ganzflächige Farben, so dass der Comic schön peppig wirkt.

Die Willow-Story wurde von Karl Moline gezeichnet und sieht sogar noch einen ganzen Tacken besser aus. Auch hier dominieren klar definierte Konturen und Linien und so stellt sich ein klassischer amerikanischer Comic-Look ein, der nicht nur gut zum Thema, sondern auch zu den anderen Buffy-Comics passt. Auch hier findet sich eine durchweg satte und bunte Kolorierung.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Serienüblich kommt der Band als US-formatiges Softcover und beinhaltet die US-Ausgaben 36-40 von Buffy Season 8, sowie das "Buffy Special: Willow". Die Produktion ist wie immer hervorragend und die Übersetzung wirkt gut gelungen, zumindst kommen die Witze und Sprüche gut rüber und das ist wohl das A und O der Reihe. Neben ein paar Konzeptskizzen gibt es eine umfassende Covergalerie als Extrasbereich.

 

Fazit:

Auch der mittlerweile siebte Band der achten Staffel von Buffy, die es nur in Comicform gibt, überzeugt, wenn man denn das Setting (wie ich) mag. "Im Angesicht der Dämmerung" deckt eine ganze Menge an Elementen auf, die in den vergangene Bänden nach und nach zusammengestrickt wurden. Dabei überrascht Whedon aber auch wieder mit einigen echten Wendungen und Neuerungen, so dass das Ganze nicht langweilig wird. Der Buffy-Erfinder hat es einfach drauf, seine Vampirjägerin im richtigen Licht zu zeigen und er vergisst dabei auch nicht das Drumherum, will heißen: die anderen Charaktere. Zwar darf man wie immer keine allzu tiefgründige Story erwarten, aber das macht der Plot mit Action, Wortwitz und anzüglichen Bemerkungen locker wieder wett. Buffy-Fans kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten, gerade dann wenn sie die achte Staffel bisher verfolgt haben. Alle anderen werden weniger Spaß haben, denn die Story baut einfach zu sehr auf die vorigen sechs Bände (und auf die TV-Serie davor) auf. Dennoch sehr gut!